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Das hat der goldene Kulturherbst in Heppenheim zu bieten

Das Angebot für Musik-Fans ist groß, aber auch Literatur und Kinder-Theater sind vertreten.

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bk/ü
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Christian Seeger präsentiert im Kurmainzer Amtshof „The music of Paul Desmond and Dave Brubeck“. © Main-Post

Heppenheim. Der Kultur-Herbst und insbesondere der Oktober strahlen in Heppenheim golden: Denn zahlreiche Veranstaltungen aus verschiedenen Kultursparten sorgen für ein abwechslungsreiches Angebot für alle Altersklassen. Dabei bildet die Musik eindeutig den Schwerpunkt, aber auch Literatur sowie ein Theater für Kinder kommen nicht zu kurz.

Die Musikwochen bündeln in jedem Jahr die musikalischen Veranstaltungen in der Kreisstadt zwischen Oktober und Dezember in einem übersichtlichen Programm. Und setzen dabei in den kommenden Tagen gleich fünf Ausrufezeichen – drei davon gemeinsam mit dem Forum Kultur , welches darüber hinaus selbst zwei weitere Höhepunkte bereithält.

Zum Auftakt des Veranstaltungsreigens ist Lokalkolorit inbegriffen. Denn am Samstag, 18. Oktober, präsentiert der Heppenheimer Saxophonist Christian Seeger um 20 Uhr im Kurfürstensaal im Kurmainzer Amtshof „Brubeck‘s calling – The music of Paul Desmond and Dave Brubeck“.

Im Jahr 2024 wäre der Saxophonist Paul Desmond 100 Jahre alt geworden. Gemeinsam mit dem Pianisten Dave Brubeck bildete er 1951 ein umtriebiges und stilbildendes Quartett. In Zusammenarbeit mit Christoph Schöpsdau hat Christian Seeger diesem zu Ehren ein Programm zusammengestellt, das gleich zu Beginn der Spielzeit 2025/26 des Forum Kultur in der Reihe „Jazz is flowering “ sowie der Musikwochen Maßstäbe setzt.

Einen Tag später, am 19. Oktober, lädt die Musikschule Heppenheim um 11 Uhr bei freiem Eintritt zur öffentlichen Vernissage des Workshops „Synästhesie von Musik und Kunst“ in den Kurfürstensaal ein. In den Herbstferien bietet die Musikschule einen kreativen Workshop an, bei dem Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Verbindung von Musik und bildender Kunst erleben können. Unter der Leitung von Silke Schulder werden musikalische Parameter wie Dur und Moll, schnell und langsam, legato und staccato durch verschiedene Maltechniken auf Leinwand umgesetzt.

Chor „New Voices“ feiert schwungvolles Jubiläum

Literarisch wird es am 21. Oktober um 20 Uhr im Marstall, wenn Susanne Gregor im Rahmen des Programms des Forum Kultur aus ihrem Buch „Halbe Leben“ liest. Susanne Gregor erzählt dabei in ihrem Werk mit psychologischem Feingefühl von der gesellschaftlichen Ungleichheit als Preis für unser gutes Gewissen und Leben in Freiheit. Die Lesung findet im Rahmen des Literaturfestivals Leseland Hessen 2025 statt.

Den Auftakt der Sparte „Kammerkonzerte “ von Forum Kultur bildet am 24. Oktober um 20 Uhr im Kurfürstensaal das Konzert des Minguet Quartett mit Violinen, Viola und Violoncello. 1988 gegründet, zählt das Quartett heute zu den international gefragtesten Streichquartetten, wobei seine so leidenschaftlichen wie intelligenten Interpretationen für begeisternde Hörerfahrungen sorgen.

Gleich zwei musikalische Höhepunkte stehen am 25. Oktober an: Um 18 Uhr wird in der katholischen Kirche „Erscheinung des Herrn“ der Chor „New Voices“ der Musikschule Heppenheim sein 25-jähriges Bestehen mit einem Jubiläumskonzert feiern. Unter dem Motto „Why we sing“ erwartet die Besucherinnen und Besucher ein fröhliches und mitreißendes Programm, wie der Chor mitteilt.

Neben einem schwungvollen Musical-Medley von Andrew Lloyd Webber stehen weitere Highlights der Pop- und Gospelmusik auf dem Programm der rund 40 Sängerinnen und Sänger unter Leitung von Gabriele Roth. Der Eintritt zum Konzert ist frei.

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Am selben Abend findet um 20 Uhr im Marstall ein Special statt. Gemeinsam heißen der Freundeskreis Heppenheim – Le Chesnay und Forum Kultur den französischen Bassisten José Fallot nun schon zum dritten Mal zu einem „Freundschaftsspiel“ an der Bergstraße willkommen. Spielte José Fallot in seiner Jugend zunächst Rockmusik, verlagerte er seinen Schwerpunkt bereits in den siebziger Jahren in Richtung Jazz. Zur gleichen Zeit entdeckte er sein kompositorisches Talent, dessen Besonderheit sich im Namen seines in wechselnden Besetzungen auftretenden Ensembles „Another Romantic“ widerspiegelt.

Den Abschluss des goldenen Kultur-Oktobers bildet das erste Kindertheater der neuen Saison des Forum Kultur : Am 26. Oktober um 14.30 Uhr führt das Theater Schreiber & Post im Saalbau-Kino das Stück „Der goldene Schlüssel – Eine märchenhafte Clownsgeschichte“ für Kinder ab vier Jahren auf. Das Duo Andrea Post und Tim Schreiber zaubert mit fantasievollem Spiel und mit Wort und Pantomime Geschichten von Angebern und Angsthasen, von Machern und Maulhelden, von Wichtigtuern und Zaghaften auf die Bühne.

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    Fliegender Wechsel im Amtshof. Noch hängt die Fahne des am Sonntag beendeten Weinmarkts über der großen Bühne, da sind schon die Veranstaltungs- und Lichttechniker für das nächste große Ereignis am Werk. Die gemeinnützige „Theaterlust“-GmbH übernimmt die Regie mit ersten Vorbereitungen für das Bühnenbild, das ab diesem Mittwoch aufgebaut wird. In wenigen Tagen beginnen die Heppenheimer Festspiele: Die Premiere von Carl Zuckmayers „Der fröhliche Weinberg“ markiert am 15. Juli nach zweijähriger Corona-Pause den Neubeginn des traditionsreichen, 1974 von Hans Richter begründeten Freiluft-Theaters. {element} Die Schauspielerin und Regisseurin Iris Stromberger hat die Intendanz übernommen, jetzt steht sie zum ersten Mal auf der Bühne, die bis Ende August der Mittelpunkt ihres Theaterlebens sein wird. Ihr Mann Ingo Schöpp-Stromberger, Geschäftsführer und Bühnenbildner der Festspiele, schaut unterdessen auf dem Pflaster nach den Markierungen fürs Podest im hinteren Teil des Hofes. Weil das Gelände abfällt, werden die Sitzplätze erhöht, damit die gute Sicht gewährleistet ist. Neues Mobiliar und neue Polster {furtherread} Und auch in die Bequemlichkeit für die Gäste wird einiges investiert. Die Stadt hat neues Mobiliar angeschafft, vierzig Tische, achtzig Bänke, zusätzlich Stühle, allesamt ausgestattet mit Rückenlehnen. Denn der Festspielbesuch konnte früher zur Strapaze werden, altgediente Theaterfreunde erinnern sich an die harten Biertisch-Garnituren. Auch Andrea Helm, Stiftungsmanagerin der Sparkassenstiftung Starkenburg, hat solche Abende erlebt, „es war doch immer eine Herausforderung“, seufzt sie. Umso erfreuter stellte sie eine Anschaffung vor, die am Dienstag der Stadt von der Stiftung als Dauerleihgabe übergeben wurde: Polster für Bänke und Stühle, maßgeschneidert für das Amtshof-Mobiliar, abwaschbar, wetterfest und mit praktischen Klettbändern zu befestigen. Bei der Auswahl der grauen Farbe hat die Intendantin ein Wörtchen mitgeredet, sieht ja auch sehr schick aus zum Weiß der Bänke, und Iris Stromberger verspricht Tischdecken und Blumen-Deko. Sie will die Menschen aus ihren bequemen Fernsehsesseln wieder ins Live-Theater locken, und dann sollen sie es auch schön haben. „Die Festspiele bekommen einen anderen Charakter“, sagt Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU), und er meint nicht nur den Anblick im Theaterhof, sondern auch die enge und offenkundig sehr gute Zusammenarbeit der Betreibergesellschaft mit der Stadt. Dass die Zuschauer in diesem Sommer unter freiem Himmel sitzen, sei angesichts wieder steigender Corona-Zahlen eine gute Sache. Für die kommenden Jahre, ergänzt Schöpp-Stromberger, solle es aber wieder einen Regenschutz geben. Premiere fast ausverkauft Neben den Polstern, die von der Stadt auch für andere Veranstaltungen genutzt werden können, spendet die Stiftung den Festspielen 20 000 Euro. „Gelebte Kulturförderung“, die sowohl bei der Sparkasse als auch bei deren Stiftung selbstverständlich sei, sagt Helm. Allmählich zieht auch der Vorverkauf an, für die erste Premiere gibt es nur noch vereinzelt Karten, an allen Abenden lohnt es, an der Abendkasse nachzufragen. In den kommenden Tagen wird der Hof sein Gesicht verändern. An der Seite wird sich die Herrmann Gastro Gruppe aus Lampertheim einrichten, die außer Wein der Bergsträßer Winzer eG und Odenwaldquelle-Wasser auch kleine Speisen anbietet. Nicht nur der weiche Sitz, auch die Bewirtung markiert die Abkehr vom sehr rustikalen Charme, der dieses Festival früher auszeichnete. Dann geht es Schlag auf Schlag, die Endproben zum „Fröhlichen Weinberg“ sind schon auf der Amtshof-Bühne angesetzt, und nach dem ersten Wochenende muss rasch umgeräumt werden, damit die bereits fertig einstudierte zweite Produktion „Cash!“ am 22. Juli folgen kann. Die Wartezeit darauf verkürzt von 19. bis 21. Juli an drei Abenden der Schauspieler Walter Renneisen – mit zwei Programmen seines Dauerbrenners „Deutschland, deine Hessen“, dazwischen moderiert er mit eigenen Erinnerungen den Abend „Als der Jazz in Deutschland laufen lernte“, zu dem Sigi’s Jazz Men musizieren. Dann wird im Wochenturnus zwischen rheinhessischem Volksstück und britischer Farce gewechselt. In beiden Komödien hat Iris Stromberger als Regisseurin ihren Ensembles nicht nur Präzision, sondern auch Tempo verordnet. Den „Weinberg“ will sie in rekordverdächtigen neunzig Minuten plus Pause auf die Bühne bringen. Die Regisseurin verspricht: „Wir sind flott unterwegs.“ job/ü

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