Aktion

Bürgerstiftung: Wünsch dir was für Heppenheim

Die Bürgerstiftung Heppenheim sammelt ab März wieder Vorschläge, um das Leben in der Stadt positiv zu gestalten. Welche Ideen bereits realisiert wurden.

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Hans-Jürgen Reibold und Sibylle van de Ree (oben, von links) von der Heppenheimer Bürgerstiftung schicken eine Wunschbox auf die Reise durch die Kreisstadt. © Dagmar Jährling

Heppenheim. Die Bürgerstiftung Heppenheim wird die Einwohner der Kreisstadt auch in diesem Jahr nach ihren Wünschen fragen: Die Aktion „Mein Wunsch für Heppenheim“ soll nach der Fastnachtskampagne, spätestens ab Mitte März, wieder starten. Ab dann können Heppenheimer eine Karte mit der Beschreibung ihres Wunsches entweder direkt in die Wunschbox im Stadthaus werfen oder ihre Idee online auf www.buergerstiftung-heppenheim.de abgeben.

„Jeweils für eine Woche soll die Box in Schulen, Seniorenheimen oder auch mal vorm Supermarkt oder auf dem Markt stehen“, sagt sie. Man wolle auf die Leute zugehen, gerade auch, um jüngere Menschen mit einzubeziehen, erläutert die stellvertretende Vorsitzende Sibylle van de Ree.

Im vergangenen Jahr sind laut dem Vorsitzenden der Bürgerstiftung, Hans-Jürgen Reibold, über 110 Wünsche eingegangen. „Für einige davon, etwa behindertengerechte Ampelanlagen, sind wir aber schlicht nicht zuständig, sondern Stadt und Kreis. Sowas können wir nicht umsetzen“, sagt er.

Von den eingegangenen Wünschen sind bereits mehrere Projekte umgesetzt oder zumindest angestoßen worden: „Eine Jury wurde gebildet, die Vorschläge sind inhaltlich erfasst und passende Wünsche ausgewählt worden“, sagt van de Ree. Die Ideen müssen gemeinnützig sein, etwas in der Stadt langfristig verbessern und von der Öffentlichkeit unterstützt werden. Und natürlich müssen sie umsetzbar sein.

„Stadtpark Life“ wird auch in diesem Jahr fortgesetzt

Aus der letztjährigen Wunschbox stammt beispielsweise die Veranstaltungsreihe „Stadtpark Life“ mit der der Marianne-Cope-Garten belebt werden soll. Zweimal fand die Veranstaltung bisher statt und soll auch in diesem Jahr fortgesetzt werden. Die Bürgerstiftung tritt dabei nur als Organisatorin auf, spricht die örtlichen Vereine an, die sich dann beteiligen können. „Vereine können sich dort präsentieren und auch Würstchen oder Wein verkaufen - wir erhalten von den Einnahmen nichts“, sagt van de Ree.

„Hinter der Bürgerstiftung steht immer der Gedanke der Partizipation“, sagt Reibold. Er habe in Gesprächen festgestellt, dass sich viele Heppenheimer gerne engagieren wollten, aber nicht langfristig oder bei Parteien. „Sie suchen einen anderen Weg, der Stadt zu helfen.“ Die Stiftung ebne ihnen den Weg, öffne Türen und schiebe Projekte an. „Die Ideen sollen nicht aus dem Vorstand, sondern aus der Bürgerschaft kommen“, führt er aus.

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Weitere Wünsche, die sich bereits in der Umsetzung befinden, sind etwa eine Outdoor-Tischtennisplatte am Jochimsee, ein Fernrohr für die neue Aussichtsplattform auf dem Steinkopf und ein Modellfachwerkhaus für die Innenstadt. Umgesetzt hingegen wurde bereits der Wunsch nach einer Erweiterung der Gassensensationen um einen Theatertag für Kinder mit dem Stück „Elfenwunder“, das in Abstimmung mit den Organisatoren aufgeführt wurde.

Und auch die Gedenkplakette für die christliche Widerstandskämpferin Katharina Katzenmaier, die als Schwester Theodolinde über ihre Erfahrungen im Konzentrationslager Ravensbrück schrieb, wohin sie 1943 von den Nazis deportiert wurde, befindet sich in der Umsetzung. Ihr Geburtshaus steht nahe dem Parkhof und in einer Passage soll dort die Plakette angebracht werden. Doch dafür müssen noch Gespräche geführt werden: „Manche Wünsche gehen schnell, andere brauchen ihre Zeit“, weiß van de Ree.

Bürgerstiftung will finanziell unabhängiger werden

Generell möchte sich die Bürgerstiftung in der nächsten Zeit finanziell unabhängiger aufstellen, weitere Zustifter oder Sponsoren finden. „Vom Grundstockvermögen her sind wir mit 150.000 Euro eine kleine Stiftung“, erläutert Reibold dazu. Das Kapital sei für die Ewigkeit, daher könne nur mit den Zinsen gearbeitet werden. „Und die Stadt stellt uns bisher jährlich einen Euro pro Bürger - insgesamt 26.000 Euro - zur Verfügung, um Bürgerwünsche zu identifizieren und zu erfüllen.“

Einen vielgenannten Wunsch möchte die Bürgerstiftung voraussichtlich schon am 14. Juni dieses Jahres erfüllen: Das „Bachgassfrühstück“ auf der Friedrichstraße. „Wir trommeln die Helfer in Kooperation mit dem Verkehrs- und Heimatverein zusammen. Dessen Geschäftsführer Gerhard Kasper macht die Konzeption“, verrät van de Ree. Geplant ist dabei eine 200 Meter lange Tafel mit allerlei Leckereien für die Heppenheimer und ihre Gäste. thr/ü

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