Einsatz

Brand in der Bäckerei in Kirschhausen ging glimpflich aus

Den Partner der Verkäuferin „rekrutierte“ Werner Trares sogar kurzerhand als künftigen Feuerwehrmann.

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rid/ü
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Ein Automat zum Zubereiten von Kaffeespezialitäten (im Vordergrund) sorgte am Mittwochmittag für einen Feuerwehreinsatz in Kirschhausen. © Wagner

Kirschhausen. Eine brennende Kaffeemaschine sorgte am Mittwochmittag in Kirschhausen für einen größeren Feuerwehreinsatz. In einer Bäckerei in der Siegfriedstraße stand das Gerät in Vollbrand, Flammen loderten empor, die Verkäuferin konnte sich noch rechtzeitig ins Freie retten.

Dort fuhr just in diesem Moment Heppenheims Stadtbrandinspektor Werner Trares auf dem Rückweg von der Mittagspause vorbei, wie er erzählte. Die Bäckereifachangestellte reagierte geistesgegenwärtig und winkte ihn sofort herbei. Trares verständigte daraufhin umgehend die Kirschhäuser Brandschützer, die fünf Minuten später an der Brandstelle war.

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Mit Atemschutzgeräten begaben sich die Feuerwehrleute in den verqualmten Verkaufsraum. Dort löschte man zunächst die brennende Kaffeemaschine und brachte das Gerät anschließend ins Freie.

Lautes Brummen im Verkaufsraum

Sie habe kurz vorher einem Kunden noch einen Kaffee mit der Maschine zubereitet, erklärte die Angestellte, der auch eine gute halbe Stunde später der Schreck noch gehörig in den Gliedern saß. Während sie im Nebenraum damit beschäftigt gewesen sei, aufzuräumen und sauber zu machen, habe es im Verkaufsraum mit einem Mal begonnen, immer lauter zu brummen: „Das war total laut. Ich dachte, mir fliegt gleich alles um die Ohren“, so die Augenzeugin.

Sie sei hingeeilt und habe festgestellt, dass dieses Brummen von der Kaffeemaschine gekommen sei. Im nächsten Moment habe das Gerät begonnen zu qualmen, der Verkaufsraum sei kurz darauf schon verraucht gewesen. Sie habe sich daher schnell nach draußen begeben. Dann erst schlugen Flammen hoch aus der Maschine. Zum Zeitpunkt des Vorfalls befanden sich glücklicherweise keine Kunden im Ladengeschäft. Im Einsatz waren 22 Feuerwehrleute aus Kirschhausen sowie vier Kameraden aus Sonderbach. Durch das schnelle Eintreffen der Feuerwehr konnte der Schaden im Ladengeschäft in Grenzen gehalten werden.

Alle Backwaren kontaminiert

Mit dem Lüfter wurde der dichte Qualm aus dem Geschäft befördert, das Löschwasser wurde aufgewischt. Durch den Rauch wurden allerdings alle Backwaren kontaminiert, sie müssen entsorgt werden.

Wann im Laden wieder Backwaren verkauft werden können, konnte die Feuerwehr nicht einschätzen, es wird aber sicherlich den ein oder anderen Tag dauern, bis der Rauchgeruch verschwunden ist und die Brandspuren beseitigt sind. Als Brandursache wird ein technischer Defekt der Kaffeemaschine vermutet. Die Polizei ermittelt, wie es in einem solchen Fall üblich ist. Durch die Feuerwehrfahrzeuge war die Siegfriedstraße/B460 während des Einsatzes nur einseitig befahrbar. Es kam jedoch zu keinen größeren Verkehrsbehinderungen.

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Kurzerhand mit angepackt

Eine Notiz am Rande: Den Partner der Verkäuferin, der ebenfalls besorgt zum Unglücksort geeilt war, „rekrutierte“ Werner Trares kurzerhand als künftigen Feuerwehrmann. Man darf gespannt sein, ob die Kirschhäuser Wehr demnächst wirklich um ein aktives Mitglied anwachsen wird. Interesse zeigte der junge Mann auf alle Fälle. In der kommenden Woche führt die Kirschhäuser Feuerwehr eine große Inspektionsübung durch, um die Abläufe im Schadensfall unter realen Bedingungen zu üben. Auch im November findet der Kameradschaftsabend mit Ehrungen und Beförderungen statt. Der Abend ist ein verdientes Dankeschön für die Einsatzbereitschaft bei Tag und Nacht sowie die vielen in der Freizeit absolvierten Übungsstunden der Ehrenamtler. rid/ü

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