Heppenheim. Ein Hinweisschild wäre nicht schlecht gewesen, findet Gerda Daum. Eins, auf dem Alternativen, idealerweise irgendwo in der Nähe, erwähnt worden wären. Gab es aber nicht, weshalb nicht nur die Bewohnerin der Nordstadt erst einmal darüber nachgrübeln durfte, wohin die Container am sogenannten Opel-Kreisel, in die man seit Jahren brav das Altglas entsorgt hatte, plötzlich verschwunden waren. Und darüber, warum sie weg waren.
Im Weg standen sie eigentlich nicht, und beliebt waren sie auch: Nicht zuletzt für Nordstädter, die ihre nicht mehr gebrauchten Flaschen, Gläser, Vasen et cetera auf dem Weg zum Einkauf an der Tiergartenstraße am Rand der Bürgermeister-Kunz-Straße bequem und schnell loswerden konnten.
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Mitunter konnte es mal eng werden, wenn mehrere Bürgerinnen und Bürger ihr Altglas gleichzeitig entsorgen wollten. Dann standen, wenn auch selten, drei, vier Autos auf dem Stück Asphalt, das einmal dazu gedacht war, zur Zufahrt zum Neubaugebiet Gunderslache ausgebaut zu werden, jetzt aber nichts anders ist als eine vierte, eigentlich nutzlose Ein- und Ausfahrt des Kreisverkehrs. Probleme hatten aber eher Radfahrer, deren Weg parallel zur Bürgermeister-Kunz-Straße an den Containern vorbeiführt und die dann auch schon mal in den Kreisel und auf die Straße ausweichen mussten.
Einer von mehreren Gründen für die Stadt, auf diesen Standort zu verzichten, wie es aus dem Rathaus auf Nachfrage heißt. Es sei aber auch um Gefahrenminimierung und Sicherheit für den Straßenverkehr gegangen, um die Sicherheit nicht nur der Fahrradfahrer, sondern auch der Fußgänger, die „nicht gewährleistet“ gewesen sei, um nicht geregelte Ab- und Zufahrt für die Fahrzeuge sowie um schwierige Bedienung der Container durch den Betreiber.
Außerdem verweist die Stadtverwaltung auf „extrem intensive Verunreinigungen durch andauernde illegale Abfallentsorgungen sowie Hygienegründe“.
Deckel und Schraubverschlüsse wurden darin ebenfalls entsorgt
Mitunter war Müll vorzufinden, der nicht aus Altglas sowie zugehörigen Deckeln oder Schraubverschlüssen bestand. Glasscherben oder -splitter, die vor allem Fußgängern und Radfahrern hätten gefährlich werden können, waren eher selten vorzufinden.
Für das Einsammeln und Entsorgen des Glases ist das Duale System Deutschland, in Heppenheim vertreten durch die Firma Alba, verantwortlich, für die Standortwahl der Baubetriebshof. Und der kann aktuell zwölf Standort in der Kernstadt sowie weitere sieben in den Stadtteilen nennen.
In der Kernstadt sind Glascontainer an der Kochstraße/Von-Siemens-Straße, Lorscher Straße (Europaplatz), Heinrich-Heine-Straße (ehemalige Stadtgärtnerei), Stadionstraße/Ecke Nibelungenstraße, Tuchbleichstraße (Stadtbachbrücke), Gerhart-Hauptmann-Straße (gegenüber Spreestraße), Gießener Straße/Ecke Frankfurter Straße, Dr.-Heinrich-Winter-Straße (Höhe Geschäftszeile), Udalrichstraße (Höhe Hausnummer 3), Bürgermeister-Metzendorf-Straße/Ecke Ludwigstraße, auf dem Parkhof (neuer Standort neben dem öffentlichen WC) und an der Siegfriedstraße in Höhe Hausnummer 131 zu finden.
Altglascontainer stehen aber natürlich auch in den Stadtteilen. In Erbach an der Mehrzweckhalle, in Hambach auf dem Parkplatz In der Wasserschöpp, in Kirschhausen auf dem Parkplatz an der Kirche, am Birkenweg/Fichtenweg sowie am Sportplatz In den Almen, in Mittershausen Am Friedhof/Sportplatz, in Ober-Laudenbach an der Mehrzweckhalle, in Sonderbach an der Ringstraße (Mehrzweckhalle) und in Wald-Erlenbach am Dorfgemeinschaftshaus.
Dass man für diese Informationen auf das Internet (www.heppenheim.de/rathaus-politik/buergerservice) zurückgreifen muss, findet Gerda Daum problematisch: „Wie sollen Ältere damit klarkommen, die den Umgang mit dem Computer nicht gewohnt sind?“ Sie selbst hatte sich telefonisch an den ZAKB (Zweckverband Abfallwirtschaft Kreis Bergstraße) gewandt, der ja für die Müllentsorgung zuständig ist. Nur halt nicht für die Entsorgung von Altglas.
Heppenheimer sind auf der Suche nach Alternativen
Ein Mitarbeiter konnte ihr immerhin die Auskunft geben, dass es wohl entsprechende Container auf dem Europaplatz gibt. „Aber da traue ich mich bei Dunkelheit als Frau allein kaum hin“, zu wenig übersichtlich und überwacht sei dieser Standort.
Notgedrungen hat sie sich inzwischen Gedanken darüber gemacht, wie und wo sie ihr Altglas künftig loswird. Infrage kämen die Container am Stadion, infrage käme für sie aber auch die Entsorgung in der Nachbarschaft: „Dann fahre ich zum Einkaufen halt nach Bensheim, dort kann ich am Einkaufscenter gleich noch mein Glas entsorgen.“ jr/ü
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