Vereinsgeschichte

25 Jahre nach dem Konkurs des VfL Heppenheim wird gefeiert

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dj/ü
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25 Jahre nach dem VfL-Konkurs feiert der Tischtennisclub Heppenheim Jubiläum. Für das Foto stehen Kassenwart Jürgen Dreißigacker (links) und Vorsitzender Maximilian Schaumann entspannt an der Platte. © Dagmar Jährling

Heppenheim. Mindestens drei Mal die Woche schlägt den Besuchern der Sporthalle der Konrad-Adenauer-Schule beim Betreten schon im Treppenaufgang ein gewohntes Geräusch entgegen: das Auf- beziehungsweise Abprallen eines Tischtennisballes auf die Platten und Schläger. Hinzu kommen Wettkämpfe an den Wochenenden mit ähnlicher Geräuschkulisse. Es handelt sich um ein seit Jahrzehnten vertrautes Geräusch, verursacht durch die Spieler des Tischtennisclubs Heppenheim (TTC HP).

Am Samstag, 10. September, steht in dieser Halle ein besonderer Wettkampf anlässlich des 25. Jubiläums des Clubs an. Beim Sommerfest gibt es am Nachmittag ein Kinderturnier, am Abend stehen Duelle dreier Spieler aus der Gründungszeit und dreier aktueller Spieler an.

Mittwochs und freitags spielen von 16 bis 22 Uhr gleich drei Gruppen. Zunächst die Anfänger- und Nachwuchsgruppe, dann die Nachwuchs-Leistungsgruppe und schließlich die Herren der ersten, zweiten, dritten und vierten Mannschaft. Zu ihnen zählt mit 73 Jahren Helmut Engelhardt als ältester aktiver Spieler, der schon seit 60 Jahren für den TTC Heppenheim an die Platte geht und auch Abteilungsleiter war. Seit 37 Jahren ist Kassen- und Pressewart Jürgen Dreißigacker im Verein.

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Im Unterschied zum ersten Vorsitzenden Maximilian Schaumann haben die beiden Erstgenannten den Wechsel vom VfL Heppenheim zum eigenständigen Verein miterlebt. Im Jahr 1996 war der traditionsreiche Mehrspartenverein VfL Heppenheim durch sein langjähriges Aushängeschild, die in der Zweiten Bundesliga spielenden Handballer, in finanzielle Turbulenzen geraten und musste Konkurs anmelden. Im Laufe des Jahres 1997 gründeten sich aus der Konkursmasse einige Vereine neu. Dazu zählte der TTC Heppenheim.

„Viele Änderungen ergaben sich dadurch nicht“, sagte Jürgen Dreißigacker. Es mussten zwar eine eigene Satzung erstellt und ein eigener Vorstand gewählt werden, aber sonst sei vieles beim Alten geblieben. Weiterhin trainiert wurde in der Schulsporthalle an der Mainzer Straße. Verändert habe sich seitdem auch an der Halle der Konrad-Adenauer-Schule nichts. „Die sieht noch genauso aus wie damals“, sagte Dreißigacker, der sich nicht nur schon seit 25 Jahren als Kassen- und Pressewart im Vorstand verdingt, sondern auch Jugendleiter ist.

Was aber selbst Dreißigacker nicht weiß, ist, dass in Heppenheim schon seit 78 Jahren Tischtennis gespielt wird und im Jahr 1947 sogar die Deutschen Meisterschaften im Tischtennis in Heppenheim stattfanden. Das weiß Engelhardt zu berichten, der vor 60 Jahren selbst noch in der Stadthalle gespielt hat. „Damals hatten wir beim Training die Wintermäntel an und teilten die Halle mit den Trampolinspringern“, berichtete Engelhardt, der nie auf die Idee kam, den Verein zu wechseln. Im Jahr 1957 sei der TTC HP unter das Dach des VfL geschlüpft, 40 Jahre später ging er aus bereits erwähnten Gründen wieder in die Selbstständigkeit.

Seitdem haben die Vereinsmitglieder viel erlebt. Zum Jahrtausendwechsel hatte sich die erste Mannschaft sogar erfolgreich in die Zweite Bundesliga hochgekämpft und die zweite Mannschaft spielte Hessenliga. Doch 2002 wurde die zweite Mannschaft zurückgezogen und die erste abgemeldet. „Es war finanziell nicht zu stemmen“, sagte Dreißigacker. Die Verbandsspiele fanden damals in der Sporthalle des Starkenburg-Gymnasiums statt.

Der Kassenwart spielte ein Jahr lang gar nicht und ging dann für sieben Jahre nach Lorsch, weil dort höherklassig gespielt wurde. Seinem TTC blieb er trotzdem treu. Er trainierte weiter die Jugend und machte Vorstandsarbeit. Erfolgreich kämpften sich die Tischtennisspieler wieder hoch, spielten sogar bis zum Abstieg im vergangenen Jahr für mehrere Jahre wieder Hessenliga.

Mit der Entwicklung des Vereins ist der erst 27 Jahre alte Maximilian Schaumann zufrieden, der seit 2019 Erster Vorsitzender ist. Nach den Einschnitten der vergangenen beiden Corona-Pandemiejahre sei in diesem Jahr wieder viel Nachwuchs hinzugewonnen worden, sodass der Verein mehr als 100 Mitglieder zählt, von denen die meisten aktiv seien.

Nach dem Abstieg aus der Hessenliga will die erste Mannschaft, zu der Dreißigacker und Schaumann zählen, die Verbandsliga halten. Die zweite spielt in der Bezirksoberliga, die dritte in der Bezirksliga und die vierte in der Kreisliga. Nachwuchs wird aus dem eigenen Unterbau generiert. Insgesamt spielen drei Jungenmannschaften 19 und eine Jungenmannschaft 13 für den Verein. Eine Damen- oder Mädchenmannschaft gibt es nicht. dj/ü

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    Fliegender Wechsel im Amtshof. Noch hängt die Fahne des am Sonntag beendeten Weinmarkts über der großen Bühne, da sind schon die Veranstaltungs- und Lichttechniker für das nächste große Ereignis am Werk. Die gemeinnützige „Theaterlust“-GmbH übernimmt die Regie mit ersten Vorbereitungen für das Bühnenbild, das ab diesem Mittwoch aufgebaut wird. In wenigen Tagen beginnen die Heppenheimer Festspiele: Die Premiere von Carl Zuckmayers „Der fröhliche Weinberg“ markiert am 15. Juli nach zweijähriger Corona-Pause den Neubeginn des traditionsreichen, 1974 von Hans Richter begründeten Freiluft-Theaters. {element} Die Schauspielerin und Regisseurin Iris Stromberger hat die Intendanz übernommen, jetzt steht sie zum ersten Mal auf der Bühne, die bis Ende August der Mittelpunkt ihres Theaterlebens sein wird. Ihr Mann Ingo Schöpp-Stromberger, Geschäftsführer und Bühnenbildner der Festspiele, schaut unterdessen auf dem Pflaster nach den Markierungen fürs Podest im hinteren Teil des Hofes. Weil das Gelände abfällt, werden die Sitzplätze erhöht, damit die gute Sicht gewährleistet ist. Neues Mobiliar und neue Polster {furtherread} Und auch in die Bequemlichkeit für die Gäste wird einiges investiert. Die Stadt hat neues Mobiliar angeschafft, vierzig Tische, achtzig Bänke, zusätzlich Stühle, allesamt ausgestattet mit Rückenlehnen. Denn der Festspielbesuch konnte früher zur Strapaze werden, altgediente Theaterfreunde erinnern sich an die harten Biertisch-Garnituren. Auch Andrea Helm, Stiftungsmanagerin der Sparkassenstiftung Starkenburg, hat solche Abende erlebt, „es war doch immer eine Herausforderung“, seufzt sie. Umso erfreuter stellte sie eine Anschaffung vor, die am Dienstag der Stadt von der Stiftung als Dauerleihgabe übergeben wurde: Polster für Bänke und Stühle, maßgeschneidert für das Amtshof-Mobiliar, abwaschbar, wetterfest und mit praktischen Klettbändern zu befestigen. Bei der Auswahl der grauen Farbe hat die Intendantin ein Wörtchen mitgeredet, sieht ja auch sehr schick aus zum Weiß der Bänke, und Iris Stromberger verspricht Tischdecken und Blumen-Deko. Sie will die Menschen aus ihren bequemen Fernsehsesseln wieder ins Live-Theater locken, und dann sollen sie es auch schön haben. „Die Festspiele bekommen einen anderen Charakter“, sagt Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU), und er meint nicht nur den Anblick im Theaterhof, sondern auch die enge und offenkundig sehr gute Zusammenarbeit der Betreibergesellschaft mit der Stadt. Dass die Zuschauer in diesem Sommer unter freiem Himmel sitzen, sei angesichts wieder steigender Corona-Zahlen eine gute Sache. Für die kommenden Jahre, ergänzt Schöpp-Stromberger, solle es aber wieder einen Regenschutz geben. Premiere fast ausverkauft Neben den Polstern, die von der Stadt auch für andere Veranstaltungen genutzt werden können, spendet die Stiftung den Festspielen 20 000 Euro. „Gelebte Kulturförderung“, die sowohl bei der Sparkasse als auch bei deren Stiftung selbstverständlich sei, sagt Helm. Allmählich zieht auch der Vorverkauf an, für die erste Premiere gibt es nur noch vereinzelt Karten, an allen Abenden lohnt es, an der Abendkasse nachzufragen. In den kommenden Tagen wird der Hof sein Gesicht verändern. An der Seite wird sich die Herrmann Gastro Gruppe aus Lampertheim einrichten, die außer Wein der Bergsträßer Winzer eG und Odenwaldquelle-Wasser auch kleine Speisen anbietet. Nicht nur der weiche Sitz, auch die Bewirtung markiert die Abkehr vom sehr rustikalen Charme, der dieses Festival früher auszeichnete. Dann geht es Schlag auf Schlag, die Endproben zum „Fröhlichen Weinberg“ sind schon auf der Amtshof-Bühne angesetzt, und nach dem ersten Wochenende muss rasch umgeräumt werden, damit die bereits fertig einstudierte zweite Produktion „Cash!“ am 22. Juli folgen kann. Die Wartezeit darauf verkürzt von 19. bis 21. Juli an drei Abenden der Schauspieler Walter Renneisen – mit zwei Programmen seines Dauerbrenners „Deutschland, deine Hessen“, dazwischen moderiert er mit eigenen Erinnerungen den Abend „Als der Jazz in Deutschland laufen lernte“, zu dem Sigi’s Jazz Men musizieren. Dann wird im Wochenturnus zwischen rheinhessischem Volksstück und britischer Farce gewechselt. In beiden Komödien hat Iris Stromberger als Regisseurin ihren Ensembles nicht nur Präzision, sondern auch Tempo verordnet. Den „Weinberg“ will sie in rekordverdächtigen neunzig Minuten plus Pause auf die Bühne bringen. Die Regisseurin verspricht: „Wir sind flott unterwegs.“ job/ü

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