„Schlampig“, sagte Jordan Szwarz. „Mental immer einen Schritt zu langsam“, meinte Korbinian Holzer. Der Stürmer und der Verteidiger der Adler Mannheim ordneten die jüngsten 0:4-Niederlage beim ERC Ingolstadt entsprechend selbstkritisch ein. In der Deutschen Eishockey Liga (DEL) rutschten die Adler wieder auf den neunten Tabellenplatz ab. Und dennoch: Was auf den ersten Blick nach Stagnation aussieht, lässt beim genaueren Hinsehen einen Anstieg der Formkurve bei den nach wie vor personell stark angeschlagenen Mannheimern erkennen.
Der erste Frust saß tief bei Adler-Cheftrainer Dallas Eakins, der stets hohe Professionalität vorlebt und das dann auch entsprechend von seinen Spielern erwartet. So tief, dass ihm bei der Pressekonferenz nach der Schlappe in Ingolstadt zunächst die Worte fehlten. Doch als er sie wiederfand, betonte er: „Eishockey ist ehrlich mit dir. Wenn die Einstellung stimmt, der Fokus stimmt, du bereit bist und du die Vorgaben richtig umsetzt, läuft es gut für dich.“
Adler Mannheim in Ingolstadt: Rückstand nach kurzer Zeit
Doch das tat es nicht. Nach gerade einmal 3:45 Minuten lagen die Mannheimer beim Vizemeister mit 0:2 zurück. Eakins nahm daraufhin eine Auszeit und erinnerte seine Spieler nochmals daran, wie sie eigentlich beim ERC auftreten wollten. Vergebens. Die Adler waren zwar durchaus bemüht, doch der letzte Wille sowie Präzision und eine gesunde Zweikampfführung wollten sich im fünften Auswärtsspiel in Folge bei den müde wirkenden Mannheimern nicht mehr einstellen. „Wir haben bekommen, was wir verdienen“, schnaubte Eakins.
Auch seine Spieler waren mit der gezeigten Leistung naturgemäß nicht zufrieden. Doch den Weg, den die Blau-Weiß-Roten zuletzt eingeschlagen haben, sah Holzer insgesamt als „durchaus bestätigt“ an. „Jeder macht in der aktuellen Situation einen guten Job und haut sich voll rein. Natürlich hätten wir den ein oder anderen Punkt mehr holen können“, sagte der 35-Jährige beim Blick auf die jüngsten fünf Auswärtsspiele und dabei vor allem auf die Partien in Nürnberg (3:4-Niederlage nach Verlängerung) sowie in Augsburg (3:2-Sieg nach Penaltyschießen) und ergänzte: „Aber am Ende des Tages haben wir uns ganz gut stabilisiert.“
Jeder macht in der aktuellen Situation einen guten Job und haut sich voll rein. Natürlich hätten wir den ein oder anderen Punkt mehr holen können.
Und in der Tat: Die Mannheimer verließen das Eis in den vergangenen zwölf Partien achtmal als Sieger. Beim jüngsten Auswärtstrip punkteten die Blau-Weiß-Roten in drei der fünf Spiele und holten dabei sechs Zähler. Allerdings wiesen die Adler, die durchgehend ohne mindestens fünf Stürmer antraten, dabei auch ein Torverhältnis von 12:18 auf und gewannen nur die Partie bei den Iserlohn Roosters (5:2) nach 60 Minuten. Beim EHC München (1:6) sowie jüngst in Ingolstadt gingen sie sang- und klanglos unter.
Immer das gleiche Muster bei den Adler Mannheim
Was zudem auffiel: Am vergangenen Wochenende kassierten die Mannheimer drei Unterzahltore - und zwar alle nach dem gleichen Muster. Stets wurde der Gegenspieler am Rand der eigenen blauen Linie vergessen, sodass dieser letztlich ohne Widerstand auf Adler-Torwart Arno Tiefensee zufahren konnte. „Das darf uns natürlich nicht passieren. Wir wollen in der neutralen Zone immer aggressiv sein und den Spieler mit Puck früh stören. Das weiß aber auch der Gegner, deshalb müssen wir da demnächst einfach wieder besser und konsequenter sein“, sagte Holzer.
Diese Wiedergutmachung möchten er und seine Mitspieler in den kommenden vier Heimspielen - am Freitag (19.30 Uhr) gastiert Tabellenführer Bremerhaven - umsetzen. „Wir müssen jetzt Spiel für Spiel angehen und wollen mit unseren Fans im Rücken das Maximale herausholen“, gab Holzer die Richtung vor.

Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel ergänzt.
Alle Spiele der DEL live bei MagentaSport
URL dieses Artikels:
https://www.bergstraesser-anzeiger.de/sport_artikel,-sport-adler-mannheim-trotz-juengster-niederlage-leicht-stabilisiert-_arid,2166050.html