Ingolstadt. Die Adler Mannheim haben ihre fünf Spiele andauernde Auswärtstour in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) mit einer klaren Niederlage beendet. Die Mannschaft von Cheftrainer Dallas Eakins ging am Sonntag beim ERC Ingolstadt mit 0:4 (0:2, 0:1, 0:1) unter.
Die Adler verloren diese Begegnung vor allem wegen einer völlig verkorksten Anfangsphase sowie der fehlenden Fähigkeit, das Ruder herumzureißen. „Wir haben heute schlecht angefangen und auch schlecht aufgehört“, bilanzierte Adler-Kapitän Denis Reul am Mikrofon von MagentaSport. Auf die Nachfrage, wie er denn den Abschnitt zwischen Anfang und Ende gesehen habe, antwortete der Verteidiger: „War auch scheiße.“
ERC Ingolstadt – Adler Mannheim 4:0
- Drittelergebnisse: 2:0, 1:0, 1:0.
- Die Adler: Tiefensee – Reul Jokipakka; Gildon, Gilmour; Holzer, Murray; Pilu – Kühnhackl, Loibl, Wolf; Fischbuch, Szwarz, Gaudet; Proske, Maximilian Eisenmenger, Hännikäinen; Saffran, MacInnis, Magnus Eisenmenger.
- Tore: 1:0 Virta (1:13), 2:0 Rowe (3:45), 3:0 Bodie (24:43), 4:0 Krauß (55:48).
- Schiedsrichter: Martin Frano und Juraj Konc.
- Zuschauer: 4327.
- Strafminuten: Ingolstadt 10 – Mannheim 14 + 10 Disziplinar Murray.
- Nächstes Spiel: Adler Mannheim – Fischtown Pinguins Bremerhaven (Freitag, 19.30 Uhr).
Eakins versammelte seine Spieler bereits nach 3:45 Minuten um sich und richtete in dieser Auszeit klare wie deutliche Worte an seine Mannschaft. Der Grund: Die Blau-Weiß-Roten lagen zu diesem frühen Zeitpunkt des Spiels schon mit 0:2 in Rückstand. Ingolstadt gab bis dahin bereits zehn Torschüsse ab, während Mannheim noch gar nicht in der Offensive in Erscheinung treten konnte. Nach nur 73 Sekunden schlug es zum ersten Mal hinter Adler-Torwart Arno Tiefensee ein. Den Schuss von Daniel Pietta konnte der 21-Jährige zwar noch parieren, beim Nachschuss von Patrik Virta war er jedoch chancenlos - 1:0 (2.).
Schockmoment in Minute zwölf
Die schlafmützigen Adler leisteten sich im ersten Drittel gleich acht Strafminuten. Bei der ersten Hinausstellung legte Ingolstadt den zweiten Treffer nach. Brandon Kozun war plötzlich auf und davon, scheiterte zwar an Tiefensee, doch Andrew Rowe durfte ungestört den Puck über die Linie drücken (4.). Was folgte, war die Auszeit von Eakins. „Das war nicht der Beginn, wie wir ihn uns vorgestellt hatten, entsprechend war die Auszeit eine Art Weckruf für uns. Unser Coach hat uns noch mal deutlich gemacht, wie wir hier eigentlich auftreten wollen“, sagte Adler-Stürmer Jordan Szwarz.
Gebracht hat es allerdings nur wenig: Die Adler agierten nun zwar konzentrierter und erspielten sich durch Markus Hännikäinen (7.) sowie Ryan MacInnis (8.) durchaus gute Chancen, so ganz konnten sie ihren Schlafanzug aber nicht abstreifen. Bestes Beispiel lieferte die 17. Minute, als die Adler - bei einer angezeigten Strafe gegen Ingolstadt - zu viele Spieler auf dem Eis hatten. Statt in Überzahl zu agieren, ging es mit Fünf-gegen-Fünf weiter.
Einen kurzen Schockmoment gab es zudem in der zwölften Minute, als ERC-Raubein Colton Jobke Mannheims Angreifer David Wolf einen harten Check an der Bande verpasste. So hart, dass Wolf zunächst sichtlich angeschlagen liegenblieb, letztlich aber doch weiterspielen konnte.
Die Adler versuchten zu Beginn des zweiten Drittels, eine Antwort zu geben, und hätten das durch Yannick Proske (23.) auch fast geschafft, der selten geprüfte ERC-Torwart Michael Garteig stand jedoch im Weg. Und statt den Anschlusstreffer zu erzielen, luden die Blau-Weiß-Roten die Gastgeber zum Toreschießen ein. Nach einem Puckverlust im Angriffsdrittel fuhren sich die Mannheimer selbst über den Haufen, Ingolstadt konterte über Virta und Matt Bodie, wobei Letzterer per Schlagschuss das 3:0 für den Vizemeister besorgte (25.).
Der Rest der zweiten 20 Minuten ist schnell erzählt. Ingolstadt verstand es, defensiv sicher zu stehen und sich auf das eigene Umschaltspiel zu konzentrieren. Damit hätte Fabio Wagner, der an der Latte scheiterte (28.) und Charles Bertrand (36.) fast Erfolg gehabt. Und die Adler? Die waren zwar bemüht, spielten oft aber genauso kompliziert wie unsauber und zeigten bei ihren wenigen Abschlüssen - nach 40 Minuten produzierten sie lediglich acht Torabschlüsse - nicht die nötige Präzision.
Ingolstadt überholt Mannheim
Daran sollte sich auch im dritten Drittel nichts mehr ändern. Zu keinem Zeitpunkt ließ sich der Eindruck gewinnen, dass die Adler noch einmal in diese Partie zurückfinden würden. Die Luft war raus. Stattdessen verzettelten sich die Adler in kleine Scharmützel mit den Gastgebern. Diese sollten auch den Schlusspunkt setzen. Der auffällige Virta legte auf den mitgelaufenen Philipp Krauß quer und dieser hatte keine Probleme, zum 4:0-Endstand zu treffen.
Ingolstadt überholte damit wieder die Adler in der Tabelle. Mannheim liegt somit nach 38 Spieltagen auf Rang neun.

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