Schlierbach. Gleich auf zwei Jubiläen freut sich die Schlierbacher Feuerwehr in diesem Jahr, denn die Jugendfeuerwehr besteht seit 50 Jahren und die Kinderfeuerwehr wird nun auch schon 15 Jahre alt. Aus diesem Grund wird vom 14. bis zum 16. Juni auf dem Festplatz, der übrigens auch eine 50-jährige Geschichte hat, ein Jubiläumscamp ausgerichtet. „Einige Überraschungen warten an diesem Wochenende auf die Mitglieder der Jugendwehr und auf die Kinder, auch Löschdrachen genannt“, kündigt der Vereinsvorsitzende Stefan Vetter nun an.
Die Jugendfeuerwehr wurde im April 1974 gegründet, Harald Steiner übernahm das Amt des Jugendwartes. Feuerwehrtechnische Ausbildung und die Gestaltung der Freizeit gehören seit jeher zum Programm der Jugendwehr. In Sachen Freizeitgestaltung wurde im Gründungsjahr ein Grillfest im Sommer geplant. Eigens dazu musste der Festplatz hergerichtet und ein Festzelt gebaut werden.
„Das war ein gewaltiger Arbeitseinsatz“, erinnerte Stefan Vetter. Doch dann konnten sich die ersten Spieße über dem offenen Feuer drehen und das Spießbratenfest war geboren. Damals wurden die Spießbraten von den Mitgliedern der Jugendfeuerwehr noch per Hand am offenen Feuer gedreht. Im Laufe der Jahre wurde an der Technik gearbeitet und bei den vergangenen Festen drehten sich die Spieße dank einer ausgeklügelten Elektrik.
Die Entwicklung in der Feuerwehr schritt in vielen Bereichen voran und schnell waren zehn Jahre vorüber. 1984 feierte die Jugendwehr im großen Rahmen ihren Geburtstag. Dank der Betreuer und Jugendleiter blieb die Jugendfeuerwehr für den Schlierbacher Feuerwehrnachwuchs über die Jahre hinweg attraktiv. Dafür sorgten und sorgen bis heute Günther Pfeifer, Wolfgang Vatter, Markus Ihrig, Dirk Gölz, Stefan Vetter, Andy Röder, Carsten Gehron, Frank Bauer, Arno Steinmann, Alfred Röder, Boris Ihrig sowie Jens Steinmann. Heute ist Robin Hördt Jugendwart. Alle zwei Wochen treffen sich die Jugendlichen zu gemeinsamen Übungen. „Es geht darum, den Jugendlichen mit Spaß und Freude den Ernst der Feuerwehrarbeit nahe zu bringen“, erklärt Stefan Vetter. Auch die Freizeitgestaltung gehört zum Programm. Zu den Höhepunkten im Vereinsjahr zählt sicherlich das sommerliche Jugendzeltlager, das auch schon im ersten Jahr des Bestehens der Jugendwehr stattfand.
Kinder erlernen Arbeit spielerisch
Um den Nachwuchs in der Feuerwehr zu sichern, stellten die Vorstände der Feuerwehr fest, dass die Jugendarbeit allein nicht ausreicht. Wichtig ist es, schon die Kinder abzuholen, ehe sie sich für eine andere Freizeitbeschäftigung entscheiden. „2009 erkannte der Vorstand, dass Bedarf an einer Kinderfeuerwehr bestand“, so Stefan Vetter. Im Ort gab es zudem schon Kinder mit Interessen an der Feuerwehr. Sie waren noch keine zehn Jahre alt und damit zu jung für die Jugendwehr. Die Aufnahme in der Feuerwehr war bis dahin nur ab dem Alter für die Mitgliedschaft in der Jugendwehr möglich. „Nach einigen Formalitäten war 2009 der Weg frei für die Gründung einer Kinderfeuerwehr. Betreuer der ersten Stunde sind nach einigen Lehrgängen bis heute Gaby Schneider, Elke Steinmann und Claudia Emig“, berichtet Stefan Vetter.
Seit 2009 gehören nun also auch Kinder zur Schlierbacher Feuerwehr – sie gaben sich den Namen „Löschdrachen“. Heute sind es bis zu 20 Kinder, die regelmäßig zu den Treffen kommen und sich zunächst spielerisch mit der Feuerwehrarbeit beschäftigen. „Dass das Konzept gut funktioniert, zeigt sich heute in der Einsatzabteilung“, so Stefan Vetter.
Drei Kinder der ersten Stunde, Tim Vetter, Marlon Meister und Maximilian Kuznik, sind heute junge, erwachsene Männer und gehören der Einsatzabteilung an. Nach der Kinderfeuerwehr waren sie Mitglied in der Jugendwehr und haben somit das beste Rüstzeug mitbekommen, um sich in der Einsatzabteilung nun auch für den Brandschutz im Ort einsetzen zu können. „Darauf sind wir sehr stolz“, so der Vereinsvorsitzende Vetter.
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