Lindenfels. In Lindenfels wird am Sonntag, 27. Oktober, der Bürgermeister gewählt. Im Gespräch mit BA-Redakteurin Nora Strupp hat der unabhängige Kandidat Norbert Taufertshöfer zu seinen Positionen Stellung genommen.
Warum sollten Sie Bürgermeister von Lindenfels werden?
Norbert Taufertshöfer: Ich denke, dass auf Lindenfels schwere Zeiten zukommen, weil die Einnahmen über die Steuern zurückgehen werden. Das hängt mit dem allgemeinen wirtschaftlichen Abschwung zusammen. Und ich denke, es gehört jemand dort hin, der Lebenserfahrung, Erfahrung in der Wirtschaft und eine freundliche Gewerbepolitik hat. Ich bin strikt gegen eine Erhöhung der kommunalen Steuern. Die Grundsteuer sollte so bleiben und der Hebesatz muss der neuen Reform angepasst werden.
Und ich denke auch, dass das Pfund, mit dem Lindenfels wuchern kann, nämlich seine einmalige Lage, sein immer noch erkennbares Stadtbild – natürlich auch das der Ortsteile – nur dann zur Geltung kommen kann, wenn sich die allgemeine Sicherheitslage verbessert. Ich halte mich dafür prädestiniert aufgrund meiner Grundeinstellungen, nicht nur zu verkünden, dass kein weiterer Zuzug von Migranten dort erträglich ist, sondern es auch in verschiedensten Formen umzusetzen und mich gegen weitere Zuweisungen im Interesse der Bürger zu wenden.
Wieso treten Sie als Unabhängiger und nicht als AfD-Kandidat an?
Taufertshöfer: Ich habe mir das am Anfang überlegt, ob ich auf einer Liste der AfD oder ob ich als Unabhängiger kandidiere. Ich habe aus meiner AfD-Mitgliedschaft nie einen Hehl gemacht hat, aber ich möchte die Hürde für die Parlamentarier, mit mir zusammen zu arbeiten, falls ich als Bürgermeister gewählt werden würde, so gering wie möglich halten. Und als Bürgermeister muss man mit jeder Fraktion zusammenarbeiten.
Sie sagen, dass Lindenfels ein Schattendasein führt. Inwiefern?
Taufertshöfer: Es sind mehrere Faktoren, die dazu geführt haben. Zum einen liegt das daran, dass die Zahl der Kurgäste zurückgegangen ist. Das andere ist der Wegfall der „Luise“, also der ehemaligen Klinik. Die spätere Besetzung mit Flüchtlingen hat der Stadt insgesamt nicht gut getan und die Zukunft von der „Luise“ ist letztendlich ungewiss. Und wenn Lindenfels seine Pfunde ausspielen will, dann muss einfach die gesamte Sicherheitslage erheblich verbessert werden.
Außerdem hat man es für meine Begriffe bisher verschlafen, einen Stadtentwicklungsplan, also ein wirkliches Stadtentwicklungskonzept, auf den Weg zu bringen. Das würde ich mit Nachdruck weiter betreiben. Nur damit schafft man die formale, juristische Voraussetzung dafür, an Landesgelder oder Gelder aus EU-Fonds zu kommen.
Auf Ihrer Internetseite schreiben Sie, dass es Ihr Ziel ist, dass man in Lindenfels wieder gut und sicher leben kann. Wie wollen Sie das erreichen?
Taufertshöfer: Also das große Ziel wäre natürlich, dass es in Lindenfels oder in den unmittelbar angrenzenden Gemeinden wie Fürth oder Reichelsheim eine Polizeistation gibt. Das wäre ein wichtiger Meilenstein. Auch Maßnahmen, dass man die Straßenlaternen nicht schon um 22 Uhr ausschaltet, um Strom zu sparen, gehören dazu.
Und das allgemeine Bewusstsein, dass der eine auf den anderen achtet, muss erhöht werden. Ich habe einige Berichte bekommen, gerade von Frauen, die sagen „Ich traue mich nicht mehr nach einem Disco-Besuch in der Kutsch alleine zu meinem Auto zu gehen“.
Über Ansätze wie einen Begleitservice kann man nachdenken, aber eigentlich muss der Staat dafür sorgen, dass die allgemeine Sicherheit gewährleistet ist. Es ist ja auch ins Spiel gebracht worden, Kameras zu installieren. Aber ich bin kein Freund von diesen Kameras. Diese Rundumüberwachung der Bürger, wie zum Beispiel in England oder in China, finde ich nicht gut. Die kollidiert letztendlich mit den Bürgerrechten. Ich möchte mich frei bewegen können, ohne ständig beobachtet zu werden.
In Ihrem Wahlprogramm schreiben Sie, dass es mehr Bürgerbeteiligung bei allen wichtigen und kostspieligen Themen geben soll. Was wären das für wichtige und kostspielige Themen?
Taufertshöfer: Zuerst zu nennen wäre da, wie man mit dem Gebäude der „Luise“ umgeht. Wenn ich damals vor acht Jahren Bürgermeister gewesen wäre, hätte ich mich noch mehr gegen die Schließung eingesetzt. Und ich hätte die Gründung einer Bürgergenossenschaft ins Spiel gebracht, die zur Aufgabe gehabt hätte, die „Luise“ zu kaufen, um zu verhindern, dass sie weiterverkauft wird. Bei so einer großen Ausgabe hätte ich eine Bürgerbeteiligung herbeigeführt.
Und das andere ist natürlich die Frage, ob weitere Räume akquiriert werden, um Flüchtlinge unterzubringen. Ich glaube, wenn die Bürgerschaft selbst abstimmen dürfte, wäre das eine sehr eindeutige Entscheidung. Von der Stadt werden zwar Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt und im Zweifelsfall auch umgebaut, aber man hätte schon einen gewissen Einfluss über Maßnahmen wie die Ausübung des Vorkaufsrechts oder über baurechtliche Maßnahmen.
Taufertshöfer: Dass die Eignung entsprechend nachgewiesen werden muss. Und dass man über den Brandschutz und Fluchtwege durchaus einen passiven Widerstand leisten kann.
In Ihrem Wahlprogramm betonen Sie, dass das Ziel ein ausgeglichener Haushalt sein muss. Wie wollen Sie das erreichen?
Taufertshöfer: Vor allem indem weitere Gewerbebetriebe angesiedelt werden. Da gibt es natürlich das Problem der begrenzten Flächen, aber da ist trotzdem Entwicklungspotenzial. Das strategische Ziel muss sein, dass mehr Familien nach Lindenfels ziehen und sich die Einnahmen der Stadt über allgemeine Steuern wie die Einkommensteuer erhöhen.
Sie haben eben das Problem der begrenzten Fläche angesprochen. Wie wollen Sie den Platz schaffen, um Familien und Gewerbe anzusiedeln?
Taufertshöfer: Es gibt viel Leerstand von Läden. Ich würde mit den Eigentümern sprechen, dass sie ihre Immobilien zu erträglichen Preisen zur Verfügung stellen. Weinheim hat beispielsweise vor 15 bis 20 Jahren eine Offensive betrieben, sodass die Vielfalt an Geschäften zugenommen hat. Es wurden Sonderkonditionen angeboten, also dass die ersten zwei Jahre zum Beispiel ein niedrigerer Mietzins zu bezahlen ist, um den Leuten, die sich für den Standort Weinheim entschieden haben, den Start zu erleichtern.
Sie sagen, dass es mit Ihnen als Bürgermeister keine Erhöhung der Steuern oder Abgaben geben wird. Der Haushalt 2024 wird aber wahrscheinlich mit einem Defizit abschließen. Hinzu kommen die Kredite in Millionenhöhe, die auch noch abzuzahlen sind. Wie passt das Ihrer Meinung nach zusammen?
Taufertshöfer: Die Grundsteuer B müsste man nicht unbedingt auf diesem hohen Niveau halten. Und das würde schon dazu führen, dass die Neigung, sein Haus in Lindenfels zu bauen oder sich als Gewerbe dort anzusiedeln, zunimmt.
Diese 11,4 Millionen Euro, die Lindenfels als Kredit hat, sind für eine Kommune dieser Größenordnung nichts Außergewöhnliches. Das Problem ist aber: Wann laufen die aus und wie ist die Anschlussfinanzierung?
Ich wäre auch dagegen, die Hundesteuer zu erhöhen. Weil die Auswirkung, dass Leute – erst recht ältere Leute –, die gerne ein Haustier hätten, sich das nicht mehr leisten können, ist viel schlimmer. Also man sollte nicht an diesen Stellen versuchen, einen Haushalt zu sanieren. Das wäre nicht sehr bürgerfreundlich.
Wie könnte man denn den Haushalt stattdessen sanieren?
Taufertshöfer: Über Gewerbe und die Belebung des Tourismus, also Hotellerie. Es wäre meine Aufgabe, es Investoren so schmackhaft zu machen, ausgerechnet in Lindenfels zu investieren. Es ist wie beim Weinbau: Du kannst die besten Sorten haben, aber wenn die Böden und das Klima nicht da sind, nutzt einem das nichts. Aber in Lindenfels hat man diese Voraussetzungen und um die wird man beneidet. Das ist die außerordentlich gute Luft, die attraktive Lage im vorderen Odenwald und eigentlich auch eine sehr gute Verkehrsanbindung.
Bei der Verkehrsanbindung gibt es Ihrer Meinung nach also kein Verbesserungspotenzial?
Taufertshöfer: Also ich finde, dass die Verkehrsanbindung der Kernstadt gut ist. Verbesserungspotential ist immer da. Wir haben aber auch das Problem, dass zum Beispiel in Kolmbach die Bundesstraße als Rennstrecke ausgenutzt wird. Dass die Anwohner deshalb total genervt sind, ist vollkommen nachvollziehbar. Da muss unbedingt etwas getan werden.
Und was genau könnte gegen den Motorradlärm unternommen werden?
Taufertshöfer: Appelle. Ich würde zu den Stellen, wo sich die Motorradfahrer treffen, hingehen und das direkte Gespräch suchen. Diese Menschen sind im Allgemeinen im reifen Alter und letztendlich verständig und wirken auf andere Heißsporne dann auch ein. Und auf der Ortsbeiratssitzung in Kolmbach hat mir sehr gut gefallen, dass jemand aus dem Publikum die Frage aufgeworfen hat, ob man nicht die sehr breite Straße durch einen Radweg verschmälern könnte, womit automatisch eine gewisse Verkehrsberuhigung eintreten und die Straße für Rennfahrten unattraktiver würde. Also ich selbst halte nichts von einem Verbotsschilderwald und Radarfallen. Ich denke, das kriegt man mit konzeptionellen Maßnahmen hin.
Ein großes Thema ist auch die Gesundheitsversorgung und die bevorstehende Schließung des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) zum Ende des Jahres. Wie sähe Ihr Vorgehen aus, um wieder Ärzte in Lindenfels anzusiedeln?
Taufertshöfer: Das ist im Moment das drängendste Thema in Lindenfels. Ich habe mehrfach in der Presse dazu aufgefordert, dass sich die Leute, die das zu verantworten haben, und auch die Stadtverwaltung erklären sollen, warum sie glauben, dass das MVZ gescheitert ist und welche Faktoren dazu geführt haben, dass es nicht mehr wirtschaftlich ist. Das ist ja ein Prozess, der nicht von jetzt auf nachher passiert oder über Nacht, sondern das kündigt sich an. Keiner konnte mir bisher erklären, warum das alles so aus dem Ruder gelaufen ist. Und der Stadtverwaltung muss ich den Vorwurf machen, dass das alles in ihrem Beritt passiert ist. Es kann ja nicht sein, dass man letztendlich erst über die Presse davon erfährt oder erst informiert wird, wenn die Entscheidung zur Schließung schon gefallen ist – und dann ist das Geschrei groß.
Da hätte ich erwartet, dass früher in Gesprächen angesprochen wird, dass das Projekt offensichtlich wirtschaftlich gesehen aus dem Ruder läuft und was man für Maßnahmen ergreifen muss, damit die Diskrepanz nicht noch größer wird.
Auf den Punkt gebracht: Es darf keine Lücke geben zwischen der Schließung vom MVZ zum 31. Dezember und der Ansiedlung eines Arztes. Dann muss das MVZ über den 31. Dezember hinaus noch so lange weiter betrieben werden, bis sich ein Arzt dort ansiedelt, und die jetzt tätigen Ärzte müssen bis dahin noch als Notbesetzung dort bleiben. Dass das MVZ zu diesem Datum schließen muss, ist ja nicht in Stein gemeißelt. Das sind Entscheidungen und Entscheidungen kann man auch wieder ändern.
Selbst wenn es die Schreckensmeldung zur Schließung des MVZ nicht gegeben hätte, wäre es sinnvoll gewesen, sich intensiver um die Ansiedlung von Ärzten zu kümmern. Das MVZ war nur bedingt ein Ersatz für das Luisenkrankenhaus.
Aber Sie würden am MVZ-Standort festhalten?
Taufertshöfer: Es gibt ja einen Mietvertrag, der so oder so noch drei Jahre läuft, auch wenn dort kein Personal mehr wäre. Also bietet es sich natürlich an, dass man an dem Standort weitermacht und nicht umsonst Miete bezahlt. Da ist ja auch eine gewisse Infrastruktur drin. Man könnte zum Beispiel auch den Start für neue Ärzte erleichtern, indem man eine Art Anschubfinanzierung anbietet. Die ärztliche Versorgung ist das A und O für die Attraktivität der Stadt Lindenfels und man kann nicht erwarten, dass Leute dorthin ziehen, wenn dieses zentrale Thema nicht gelöst ist.
In Ihrem Wahlprogramm fordern Sie einen kreativen Umgang mit der Schwimmbadfrage. Was bedeutet für Sie „kreativ“?
Taufertshöfer: Das Schwimmbad muss unbedingt erhalten bleiben, obwohl der Betrieb defizitär ist und obwohl Sanierungen anstehen. Das Bad ist auch von zentraler Bedeutung für den in der Nähe liegenden Campingplatz. Dessen Attraktivität durch dieses herrlich gelegene Bad mit seinen Terrassen am Hang ist ein wichtiges Entscheidungskriterium für Leute, sich für Lindenfels zu entscheiden.
„Kreativ“ heißt vor allem, die Kosten für die Sanierung im Rahmen zu halten. Vielleicht reicht auch eine Reparatur. Eine große Sanierung mit dem Einbau von Edelstahlbecken steht für mich nicht auf dem Plan, weil das nicht zu stemmen ist. Aber eine Reparatur, sodass der Weiterbetrieb unter der Einhaltung der geltenden Richtlinien möglich gemacht werden kann, halte ich für notwendig.
Ich könnte mir auch vorstellen. dass man zum Teil EU-Fördermittel, wie sie zum Beispiel von der Interessengemeinschaft Odenwald im Rahmen der „Ideenbar“ für Projekte vergeben werden, in das Schwimmbad fließen lassen kann.
Wie sieht Ihr Konzept für eine bessere Infrastruktur aus?
Taufertshöfer: Die anstehenden Reparaturen an den Straßen müssen gemacht werden. Ich bin aber gegen eine Beteiligung der Bürger an Straßenbaumaßnahmen. Ich halte das für den falschen Weg, wenn die Bürger einen Straßenbeitrag bezahlen müssen. Von daher tendiere ich eher in Richtung Sanierung. Aber da muss abgewogen werden: Was ist unter dem Gesichtspunkt der Verkehrssicherheit unbedingt notwendig und wo ist es eher ein Wunsch, den man noch schieben könnte?
Lindenfels kann übrigens auch von Glück sagen, dass es ein öffentliches Gasnetz hat. Jede Kommune muss ja einen kommunalen Wärmeplan entwickeln. Ich würde mich sehr dafür einsetzen, dass dieses Gasnetz erhalten bleibt und sogar weitere Häuser damit versorgt werden. Das ist eine wichtige Sache, auch für Gewerbebetriebe im Zweifelsfall, denn das ist immer noch eine günstige Art zu heizen.
Und wie stehen Sie zu Windkraftanlagen, Solaranlagen und Geothermie?
Taufertshöfer: Ich bin ein strikter Gegner des Ausbaus von Windrädern im Odenwald. Für meine Begriffe ist das eine Verschandelung der Landschaft, Flächenverbrauch, ein Opfern von Wald und es bedeutet den Tod von vielen Vögeln. Dazu kommt, dass der Odenwald nicht besonders windhöffig ist.
Ähnlich sehe ich das mit den Photovoltaikparks. Für jede neue Anlage, die gebaut wird, muss die elektrische Infrastruktur verstärkt werden. Und jede Anlage, die gebaut wird, braucht auf der Gegenseite ein konventionelles Kraftwerk, das einspringt, wenn die Anlage nicht läuft. Und das ist bei Photovoltaikanlagen natürlich automatisch nachts der Fall. Also ich unterstütze das nicht. Ich bin nicht generell gegen die Nutzung von Photovoltaik, aber dass man es so exzessiv nutzt und dass man es als Zukunft für den Industriestandort Deutschland bezeichnet, muss ich verneinen.
Und ich bin für Geothermie, wo es mit vertretbarem Aufwand zu machen ist. Jede Art der Energieumwandlung hat ihre Berechtigung, aber dann müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Und diese Bohrungen herzustellen und der Betrieb selbst ist auch nicht kostenlos. Es kann nicht die generelle Linie sein, einen Standort auszuwählen, der nicht ausreichend geeignet ist, und dann muss wieder subventioniert werden, oder dass es nur gemacht wird, um Subventionen abzuschöpfen. Ich bin für Geothermie, wo es Sinn macht. Aber ich wüsste nicht, dass ausgerechnet der Odenwald besonders dafür geeignet ist.
Wie wollen Sie den Tourismus wieder ankurbeln?
Taufertshöfer: Wir sollten schauen, dass wir mit der Burg eine größere Bekanntheit erlangen und versuchen, mit anderen Kommunen – zum Beispiel mit Lorsch und seinem Kloster als Weltkulturerbe – zu kooperieren. Wir müssen uns da noch stärker vernetzen und in der Werbung mehr Wert darauf legen.
Und das andere ist diese einmalige gute Luft und Höhenlage, um die Lindenfels beneidet wird. Das ist ein Standortfaktor, der Lindenfels von anderen Kommunen abhebt. Und daraus muss man wieder mehr machen.
Man darf aber nicht nur von Lindenfels selbst sprechen, sondern muss auch die Ortsteile erwähnen. Schlierbach ist ein einzigartiges Idyll. Dazu kommt die sehr offene, freundliche Bevölkerung. Was der Verein „Interessengemeinschaft Motorsport Schlierbachtal“ zum Beispiel mit seinem Bulldog- und Schleppertreffen auf die Beine stellt, diese Art des Zusammenlebens und das Engagement der Bürger ist vorbildlich. Das sind Dinge, die man zur Geltung bringen muss.
Ich war auch beim „Odenwälder Abend“ in Kolmbach. Da habe ich mich keine einzige Minute gelangweilt. Ich fühlte mich extrem gut unterhalten. Da kann der Odenwald und die Odenwälder Mentalität zusammen mit der Gastronomie wirklich was bieten, was total attraktiv ist.
In Lindenfels muss aber unbedingt was passieren, damit das, was an Gastronomie noch übrig ist, sein Auskommen hat. Und es muss sich weitere Gastronomie ansiedeln, damit man was geboten kriegt, wenn man da übernachten will. Für meine Begriffe ist es ein riesiges Manko, dass man keine Gaststätte findet, wo man schon mittags essen gehen kann.
Was ich aber nicht gut fände: Wenn Lindenfels eine Fast-Food-Gastronomie wie McDonald’s oder Burger King bekommen würde. Das wäre total kontraproduktiv zum Gaststätten-Leben, wie wir es kennen und schätzen im Odenwald. Ich will heimatspezifische Dinge unbedingt erhalten und aufbauen und Leute ermutigen, in der Richtung was zu machen. Es wäre auch schön, wenn wir sowas wie einen Wochenmarkt hinbekommen würden.
In Ihrem Wahlprogramm setzen Sie sich für mehr Familienfreundlichkeit in Lindenfels ein. Was könnte man in diesem Aspekt verbessern?
Taufertshöfer: Es würde sicherlich gut sein, wenn man einen weiteren Abenteuerspielplatz hätte, der sich zum Beispiel am Thema Drachen orientiert. Gut zu Gesicht stehen würde Lindenfels auch sowas wie eine Alla-Hopp-Anlage. Die wird im Allgemeinen sehr gut angenommen und ist dann auch ein guter Treffpunkt.
Welche Projekte würden Sie als Erstes angehen, wenn Sie als Bürgermeister gewählt werden würden?
Taufertshöfer: Das mit Abstand dringlichste, was gelöst werden muss, ist die ärztliche Versorgung. Und es würde mich brennend interessieren, wohin die Reise bei der ehemaligen „Luise“ geht. Denn je nachdem, was da gemacht werden soll, ist das sehr bestimmend für das gesamte Klima und das Stadtbild.
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