Feuerwehr Lindenfels

Lindenfelser Feuerwehr-Nachwuchs sammelte 150 Kilogramm Müll ein

Von 
Philipp Kriegbaum
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Die Mitglieder der Lindenfelser Kinder- und Jugendfeuerwehren sammelten Müll ein. © ppp

Lindenfels. Acht Autoreifen, mehrere volle und leere Öl-Kanister, eine Menge Fast-Food-Verpackungen, Hausmüll und ein Verkehrsschild. Gesamtgewicht: etwa 150 Kilo. All das fanden die Mädchen und Jungen der Nachwuchs-Feuerwehren von Lindenfels bei ihrer Gemeinschaftsaktion „Sauberes Lindenfels“. Die jungen Leute sammelten den Abfall innerhalb von drei Stunden an den Parkplätzen Schöne Aussicht und Sauwaad ein. Die Suche im Teufelsloch mussten sie wegen des widrigen Wetters verschieben.

„Wer schmeißt das alles weg?“ fragte sich Kinder-Feuerwehrwart Alexander Weber im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Frage musste unbeantwortet bleiben. Doch die Folgen des rücksichtslosen Verhaltens konnten die von ihm betreuten Jungen und Mädchen ein wenig mildern. Sie schleppten die Abfälle zu dem Lkw eines Lindenfelser Holzbauunternehmens, der sie zum städtischen Bauhof brachte. Dort warten sie jetzt auf ihre ordnungsgemäße Entsorgung.

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Pünktlich trafen sich sechs „kleine Feuerlöscher“ der Kinderfeuerwehr und 13 Mädchen und Jungen von der Lindenfelser Jugendfeuerwehr am Parkplatz Schöne Aussicht. Sie ignorierten Dauerregen und niedrige Temperaturen, schnappten sich Greifer und Müllsäcke und durchkämmten die Hecken an der Böschung neben dem Parkplatz.

Schon nach wenigen Minuten schleppten sie vier zerschnittene Autoreifen und ein Verkehrsschild zum Transporter. Es war das Verkehrszeichen 225 „Verbot für Krafträder“. Stadtbrandinspektor Michael Höbel steuerte das Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug (HLF) zu den verschiedenen Einsatzorten. Mit den Feuerwehrleuten Sabrina Bartonitz, Sonja Schepula, Sven Meyer und Bernd Schwarz unterstützte er Einsatzleiter Alexander Weber bei der Aufsicht.

Schwierige Sichtverhältnisse

Jüngster Teilnehmer war der einjährige Sohn von Sabrina Bartonitz, der die Aktion warm eingepackt von seinem Buggy aus verfolgte. Jugendfeuerwehrwart Francesco Triscali verpasste dagegen den Einsatz. Er war ebenso wie Alexander Weber bei der Hauptversammlung der Lindenfelser Brandschützer neu in das Amt gewählt worden. Beide organisierten die gemeinsame Müllsammelaktion der Nachwuchs-Feuerwehren, die es in dieser Form noch nicht gegeben hatte. Und dann musste Francesco Triscali ausgerechnet am Tag der Aktion einen Funklehrgang absolvieren.

Die Aufsichtspersonen hatten stets ein aufmerksames Auge auf ihre Schützlinge und den Straßenverkehr. Schließlich herrschten schwierige Sicht- und Straßenverhältnisse, als die Helfer nahe der Bundesstraße 47 unterwegs waren. Weitere Sicherheitsmaßnahme: Die jungen Müllsammler trugen Feuerwehr-Einsatzkleidung oder Schutzwesten.

Bei der Aktion Sauberes Lindenfels wurden auch Öl-Abfälle gefunden. © Feuerwehr

Christine Höbel bereitete im neuen Lindenfelser Feuerwehrhaus Würstchen und Brötchen vor. Eine Stärkung nach dem Einsatz gehört bei der Freiwilligen Feuerwehr eben dazu, auch beim Nachwuchs. Für Alexander Weber gab es auch nach dem Essen noch etwas zu tun: Er musste den Einsatz fein säuberlich ins „Florix-Hessen“ tippen. Das ist das internet-basierte Einsatzdokumentationssystem der hessischen Feuerwehren. Dadurch erhält die Versicherung im Schadensfall alle erforderlichen Daten und kann in Anspruch genommen werden.

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Auch die Übungsstunden werden in dem System dokumentiert. Sie sind in Lindenfels für Jugendliche im Alter von zehn bis 17 Jahren jeden Dienstag in der Zeit von 18 bis 20.30 Uhr. Kinder ab sechs Jahren sind bei den „Kleinen Feuerlöschern“ willkommen. Diese treffen sich an jedem ersten Montag und dritten Mittwoch eines Monats zwischen 17 und 18.30 Uhr.

Bei ihrer Aktion holten die Nachwuchsfeuerwehren unter anderem einen verdorrten Weihnachtsbaum aus dem Gestrüpp. Das braucht sich im nächsten Jahr nicht zu wiederholen: Im Januar sammeln die Lindenfelser Jugendfeuerwehren in der Kernstadt und den Stadtteilen die ausgedienten Weihnachtsbäume ein.

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