Rodau. Grund zum Feiern gab es jetzt in Rodau. Die fast genau vor einem Jahr im Rahmen des 70-jährigen Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr Rodau gegründete Kinderfeuerwehr wurde ein Jahr alt und das war ein guter Anlass, zur großen Geburtstagsfeier am Feuerwehrgerätehaus einzuladen. Verbunden mit einem Grillfest war es die ideale Gelegenheit, die Küche kalt zu lassen und das sonntägliche Mittagessen bei herrlichem Spätsommerwetter ans Gerätehaus zu verlegen.
Schon seit über einem Jahr ist die Feuerwehr ein beliebter sonntäglicher Treffpunkt, denn seit April 2022 wird hier zum Familiencafé eingeladen, um Eltern mit ihren jüngeren Kindern eine Plattform der Zusammenkunft zu geben und eventuell das Interesse an der Feuerwehr zu wecken.
„Das war erfolgreich“, sagt Matthias Schneider, der seit der Gründung am 25. September 2022 die Leitung der ersten Rodauer Kinderfeuerwehr übernommen. „Es war wichtig, die Lücke zu schließen“, so Schneider, denn die Teilnehmerzahl in der Jugendfeuerwehr ging immer mehr zurück und bis Sonntag gab es überhaupt keinen direkten Nachwuchs für die Einsatzabteilung mehr.
Doch die einjährige Existenz der Kinderfeuerwehr hat bereits Früchte getragen, denn Matthias Schneider und Wehrführer Thomas Schneider konnten mit Finn Gellert den ersten erfolgreichen Absolventen der Kinderfeuerwehr in die Jugendfeuerwehr übernehmen. Damit hat auch der an der Wand zu lesende Spruch „Kommen wir nicht hinterher, löscht bald keiner mehr!“ seinen Schrecken verloren.
Damit Finn Gellert aber nicht so allein ist, wird er vorerst noch zusammen mit den sechs- bis zehnjährigen Mädchen und Jungen der Kinderfeuerwehr üben. Das wird wie bisher am letzten Sonntag im Monat ab 14.30 Uhr sein. Wie bisher sind zu diesem Familiencafé alle Familienmitglieder ohne Altersbegrenzung eingeladen.
Neben Matthias Schneider kümmern sich seine Stellvertreterin Christiane Gischas und Sabrina Schneider um die Betreuung des Brandschutz-Nachwuchses.
Im vergangenen Jahr wurde hier schon viel in Theorie und Praxis geleistet. Das Absetzen eines Notrufs wurde geübt, die Berufsfeuerwehr in Darmstadt besucht, eine Hydranten-Rallye durch den Ort veranstaltet, die entsprechenden Hinweisschilder erläutert und auch versuchsweise mal Wasser gezapft. Das Löschen mit einer Eimerkette wurde geübt und als Ostergruß am Ortseingang kleine Feuerwehrmänner als Holzfiguren gebastelt, die an der einen oder anderen Stelle im Ort immer noch grüßen.
In guter Erinnerung geblieben, ist das selbst gebaute Becken mit Springbrunnen, das im Sommer für erfrischende Abkühlung gesorgt hatte. Auch mit den verschiedenen Ausrüstungsgegenständen der Feuerwehr wurden die Kinder vertraut gemacht und das Erlernte konnten sie im Rahmen der ersten Tatzenprüfung unter Beweis stellen. Ob Strahlrohr, Kettensäge, Feuerwehraxt, Verteiler, Tauchpumpe, Feuerlöscher, Standrohr oder Stromerzeuger – die Kinder wussten, mit was sie es auf dem Einsatzwagen zu tun hatten. Da sie außerdem wussten, wie man einen Feuerwehrknoten macht und ebenso ihre Adresse und die Notrufnummern kannten, hatten sie die Abnahme der Tatzenprüfung der Stufe 1 erfolgreich bestanden. Dafür gab es von Wehrführer Schneider die Urkunde, den Ansteckpin sowie einen Feuerwehrordner, in dem die bisherigen Aktivitäten mit Bild und Text dokumentiert sind und auch weitergeführt werden können.
Zusätzlich waren die inzwischen zehn Mitglieder, darunter zwei Mädchen, der Kinderfeuerwehr anlässlich des Geburtstages mit neuen T-Shirts ausgestattet worden, mit denen sie stolz unterwegs waren.
Wehrführer Thomas Schneider nutzte die Gelegenheit, dem Team um Matthias Schneider für die geleistete Arbeit zu danken. Das Wetter spiele mit und trage mit zu der schönen Geburtstagsfeier bei.
Neben den gegrillten Köstlichkeiten waren am Nachmittag auch hausgemachter Kuchen und Kaffee sehr beliebt. Von kommunalpolitischer Seite hatten Erste Stadträtin Karin Rettig sowie Ortsvorsteher Steffen Müller der Geburtstagsfeier einen Besuch abgestattet.
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