Winterkasten. Bei schönem Herbstwetter schlängelte sich der bunte Kerwezug durch Winterkasten. Viele genossen als Zuschauer das tolle Treiben vom Wegrand aus, manche hatten sogar den Vorteil, alles vom heimischen Fenster aus sehen zu können. Die Zuschauer hatten jedenfalls Spaß und jubelten den Aktiven im Zug gerne zu.
Wie immer, bildete die Feuerwehr im Zug die Spitze. „Die Kerb is do, woas sin die Leit so froh“, war die Botschaft, die die Kerwegesellschaft aussendete. Im Anschluss unterhielt der Spielmannszug aus Winterkasten. Kerwevadder Laurin Ehrhardt, Mundschenk Sebastian Kredel und Kerweprinzessin Ariane Ehrhardt waren bester Laune und tuckerten munter mit ihrem Gefährt durch die Straßen.
„Die Wildsai laire on de Pest“ so die Botschaft am Wagen dahinter. Auf dem Wagen fanden sich mehrere Kerwefans, die sich als Wildschweine verkleidet hatten.
Der Weihnachtsmann war auch schon da
Freibier gab es für die Zuschauer frisch gezapft. Die beiden Helfer, die die Becher verteilten, hatten ordentlich zu tun. Und was wäre eine Kerb in Winterkasten ohne den Gsoangveoin? Der Liederkranz sorgte für mächtig Stimmung. „Ob Winterkasten oder Kaiserstuhl, auf dem Wagen ist die Stimmung immer cool“, so die Botschaft.
„Es Werre speeld wild, äwwe mer feiern frou, es Woinochdsfest kimmt souwiesou“, prangte ein Schild am folgenden Wagen. Dahinter war der Weihnachtsmann in roter Robe unterwegs, unterstützt von einigen Engeln mit Heiligenschein. Dem Weihnachtsmann folgte ein Traktor mit Musikanten.
Die Feuerwehr hatte ihre jüngeren Gruppen in den Umzug geschickt. Sie machten sehr deutlich, dass es immer Nachwuchs geben muss, damit es auch weiterhin die Einsatzabteilungen bei der Feuerwehr gibt. „Wir sind Winderkäschde und desdeweije oafach unverbesserlich“, brachten es die Akteure auf den Punkt. An Selbstbewusstsein mangelte es den als Minions Verkleideten also nicht.
Ziemlich ärgerlich, wenn Vater Staat zwar die Aktivitäten von Vereinen und Ehrenamtlichen begrüßt, sie andererseits aber auch als Melkkuh ansieht. „Heute füttern wir: Spenden, Mitgliedsbeiträge, Einnahmen“, hieß es bei einem Beitrag zu dem Thema. Auf der Rückseite des Wagens wurden unter anderem die Gema, Steuern, Genehmigungen und Versicherungen als Beispiele genannt, die den Vereinen das Leben immer schwerer machen.
Mit mehreren Pferden war ein Reiterhof im Zug vertreten. „Das Allerlei der Reiterei“ sprach für die Vielseitigkeit der Angebote. Auch die Kerwejugend aus Schlierbach beteiligte sich mit einem Traktor und Anhänger am Kerwezug. Dort ging es richtig zünftig zu, denn die Schlierbacher haben ihr Fest ja bereits hinter sich.
Oktoberfeststimmung und feiernde Fußballer
Nicht zu übersehen war ein Wagen mit einer Nonne darauf und einem Schild „Doggde-Casting-Show“. Mit „Frauenpower, unser Stil – wir geben Gas und nicht nur im Spiel“ traten die Damen des SV Winterkasten selbstbewusst an. Dahinter präsentierten sich die Nachwuchsgruppen des Sportvereins. „Après Ski meets Kerb“, meldete die Gruppe, die gleich danach unterwegs war.
Laut wurde es auf dem Gefährt der Gruppe, die unter dem Titel „Vollrausch“ im Zug teilnahm. Wimpel in blau-weißem Design, dazu Filzhüte und ein Schild „Mer hewwe Dorschd“. Auf dem letzten Motivwagen im Zug war unübersehbar „Willy Boys“ zu lesen. Hier ging es ebenfalls fröhlich zu, und die Fußballer zeigten das auch unter Einsatz ihrer Stimme.
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