Freibad

Wasserbegeisterte Hunde eroberten das Lindenfelser Freibad

Am letzten Tag der Badesaison gehörte das Schwimmbecken den Vierbeinern und ihren Besitzern.

Von 
Christa Flasche
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Auch wenn es Rosie zu Beginn nicht ins Wasser zog, so fand sie gegen Mittag doch ihren Spaß daran. © Dirk Zengel

Lindenfels. Anlauf und dann vom Beckenrand mit einem kräftigen Absprung und einem durchaus gekonnten Bauchplatscher rein ins Wasser. Das konnte man beim Hundeschwimmen zum Saison-Abschluss im Lindenfelser Freibad nicht nur einmal erleben.

„Insgesamt waren es am vergangenen Sonntag zum Saisonabschluss 41 Hunde samt Herrchen und Frauchen, die kamen und richtig viel Spaß beim Hundeschwimmen hatten“, so die Bilanz von Bademeisterin Andrea Cooper. Zwar waren es um die Mittagszeit viele Hunde der Rasse Labrador Retriever, doch auch andere wollten unbedingt ins kühle Nass springen.

Für die Fellnasen zahlten die Besitzer pro gewogenem Kilogramm Hundegewicht zehn Cent. Gleich hinter dem Eingang stand dafür schon die Waage bereit. Danach konnten es die Fellnasen kaum abwarten. Gerne wurde noch der eine oder andere vierbeinige Kumpel schwanzwedelnd auf dem Weg zum Becken begrüßt, bevor es ins Wasser ging.

Der Spanische Wasserhund Elli wurde dem Namen seiner Rasse gerecht, wie man hier sieht. © Dirk Zengel

Die meisten Hunde hatten kein Problem mit den Stufen, die ins Becken führten. Für einen Dackel war dies aber schon eine besondere Herausforderung. Dieser kleine Hund zeigte sich erst einmal sehr abwartend und schaute sich das Ganze von seinem Platz neben der Bank aus an. Einige der Hunde hatten auch ihre Spielzeuge dabei, die Herrchen und Frauchen ins Wasser warfen, damit sie von ihren Hunden geholt wurden. Bei dem einen war es der klassische Ball, ein anderer hechtete einem Oktopus hinterher und der nächste trug einen Leuchtturm aus Kunststoff im Maul. Bei einigen Hunden sah es aus, als ob sie sich schon länger gut kennen, entsprechend fiel die Begrüßung aus.

Das Chlor stellt keine Gefahr für die Hunde dar

Mittlerweile bieten immer mehr hessische Freibäder ein Hundeschwimmen am letzten Tag der Saison an. Wenn der letzte Badegast das Becken verlassen hat, beginnt für die Freibäder die Winterpause und es muss dann sowieso alles gereinigt werden. Deshalb hat man sich auch in Lindenfels nach vielen Jahren erneut dazu entschlossen, ein Hundeschwimmen anzubieten. Dass Hunde vom Beckenrand springen, ist dann ausdrücklich erwünscht. Baden im Freibad hat auch für die Hunde einige Vorteile: Das Wasser ist klar und frei von Fremdkörpern. Ferner gibt es keine gefährlichen Strömungen oder Untiefen. Und wenn doch einmal etwas passieren sollte, das so nicht geplant war, kann man als Besitzer ebenfalls ins Wasser springen.

Bei manchen Vierbeinern musste das Frauchen mit ins Wasser und ihn mit Leckereien locken. © Dirk Zengel

Doch wie sieht das mit dem Chlor im Wasser für Hunde aus? Da die Wasserqualität in Schwimmbädern so vielen Normen unterliegt, besteht auch keine Gefahr für die Hunde. Überall wo sich Hunde treffen, sollte man als Besitzer aber ein Auge darauf haben, dass der Hund gegen Tollwut geimpft ist. Je nach Gemeinde kann es auch vorkommen, dass sogenannte Listenhunde einen Maulkorb tragen müssen.

Große Hunde mit starken Beinen sind gute Schwimmer

Anders als bei den Menschen, die das Schwimmen erst lernen müssen, sind die meisten Hunderassen Naturtalente darin, im Wasser voranzukommen. Sie machen das instinktiv. Große Tiere mit starken Beinen und einer gewissen Ausdauer wie Schäferhund, Golden Retriever und Neufundländer sind gute Schwimmer. Kleinere Rassen tun sich aufgrund ihrer kurzen Beine deutlich schwerer. Nur wenige Rassen haben tatsächlich Angst vor Wasser.

Dem Rauhaardackel Gilbert gefiel das Becken, in dem er teils auch ohne Anreiz seine Bahnen schwamm. © Dirk Zengel

Manche Hunde müssen erst einmal an flaches Wasser gewöhnt werden, bevor sie so beherzt hineinspringen, wie das die Hunde in Lindenfels gemacht haben. Doch alles immer ohne Zwang, versteht sich. Wenn die Fellnase absolut kein Interesse an Wasser hat, sollte man das als Besitzer akzeptieren.

Mit der Treppe als Ein- und Ausstieg aus dem Becken war es für die Hunde richtig komfortabel, denn sie konnten sehen, was sie am „Ufer“ erwartete. Das gab ihnen eine gewisse Sicherheit.

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Dass die Vierbeiner in der Region zum Baden in einen See dürfen, ist nicht mehr selbstverständlich. Deshalb bot sich die Gelegenheit im Lindenfelser Schwimmbad bestens an und wurde auch entsprechend genutzt. Alle Herrchen und Frauchen hatten ebenfalls ihren Spaß und passend zum Thema gab es für sie als Verpflegung „Hotdogs“ und als Nachspeise „Kalten Hund“.

Übrigens: Nicht mehr in Hessen, aber nicht allzu weit entfernt, in Oppenheim am Rhein gibt es einen offiziellen Hundestrand. Dieser ist eine gute und dauerhafte Adresse, quasi „the place to be“, für wasserbegeisterte Vierbeiner.

Freie Autorin

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