Ferienspiele

Tipps und Tricks: So geht man richtig mit Hunden um

Lindenfelser Ferienspielkinder erhielten beim Treffen mit Schulhund Sam viele Tipps auch für den Umgang mit fremden Tieren.

Von 
Christa Flasche
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Hund Sam war zu Gast bei den Lindenfelser Ferienspielen. © Christa Flasche

Lindenfels. Ferienspielkinder aus Lindenfels trafen sich vor dem Bürgerhaus, um Spaß mit und rund um den Hund zu haben. Am Eingang warteten Sam und sein Frauchen. Der fünfjährige Labradoodle war schon gespannt, wer kommen würde.

Sam ist ein vom Arbeiter-Samariter-Bund ausgebildeter Besuchshund, der seine erste halbjährige Ausbildung mit seiner Besitzerin im Alter von eineinhalb Jahren dort begann. Später kam eine ergänzende und ebenfalls halbjährige Ausbildung bei einer Hundetrainerin dazu. Seither arbeitet er als Lesehund in Schulen in den Kreisen Darmstadt-Dieburg und Bergstraße.

Schon im Rahmen der Vorbereitung auf die erste Prüfung übten Sam und sein Frauchen auf dem Gelände des Schuldorfs Bergstraße, vorzugsweise in der großen Pause. Schon damals kristallisierte sich heraus, dass der Hund Kinder mag und sich auch von Fußballspielen und dem Lärm auf den Schulhöfen nicht aus der Ruhe bringen ließ. Damit war das Einsatzgebiet relativ früh abgesteckt. Nach der ersten Prüfung kamen private Trainings wie Zugfahrten zu Stoßzeiten und Aufenthalte am Hauptbahnhof und Flughafen in Frankfurt dazu. Auch Fahrten mit Aufzügen – zum Beispiel auf den Maintower – und mit der U-Bahn wurden als Trainings genutzt.

Seit dem vergangenen Jahr besuchen Sam und sein Frauchen auch Kitas, vorzugsweise in den Ferien, um schon die Jüngeren spielerisch an Hunde und den Umgang mit ihnen zu gewöhnen. Ferienspiele waren für Sam allerdings eine Premiere.

Warum man Hunden nicht in die Augen blicken sollte

Zuerst setzten sich alle im Foyer des Bürgerhauses zusammen und während sich Sam durchschnupperte und gekrault wurde, stand am Anfang ein bisschen Theorie auf dem Programm. Was tun, wenn plötzlich ein fremder Hund um die Ecke kommt? Wo mögen Hunde angefasst werden und wo nicht? Die Kinder lernten auch, dass der Blick Auge in Auge für Hunde eine Provokation darstellt und was man den Tieren zu fressen geben darf.

Nicht jeder Hund möchte von vielen Menschen gleichzeitig umringt und angefasst werden. Für manche Hunde sind sogar zwei Personen schon zu viel. Interessant war die Einordnung von Hundebildern, bei denen es um „nette“ und „gefährliche“ Rassen ging. Eines der Mädchen vermutete richtig, dass nicht die Rasse grundsätzlich den Ausschlag gibt, sondern vielmehr, wie man mit einem Hund umgeht und ihn erzieht.

Im praktischen Teil ging es unter anderem darum, einen mittelgroßen knapp 30 Kilogramm schweren Hund an der Leine zu führen und zu spüren, dass das eine andere Kategorie ist als ein kleiner Dackel. Das übten alle Kinder zuerst im Bürgerhaus, bevor sich die Gruppe aufmachte zur Burg. Auf dem kurzen Weg nach oben durften zwei Kinder, eines links, das zweite Kind rechts, den Hund selbständig an zwei Leinen führen. Das klappte prima, denn auch eine gute Leinenführigkeit hat Sam schon früh als Welpe und Junghund gelernt.

Im Burghof durfte er unangeleint mit der Gruppe zudem mehrmals um die dort aufgebaute Bühne joggen, was allen viel Spaß machte. Geübt wurde auch die Abfolge von „Sitz, bleib, komm.“ Die Kinder fanden es toll, dass man auch einem fremden Hund Kommandos geben kann, die genauso ausführt wie bei seinem Besitzer.

Zurück im Bürgerhaus stand eine Pause an. Nachdem auf der Burg Bewegung gefragt war, ging es nun um Kopfarbeit, denn auch die ist für Hunde wichtig. Würde Sam drei auf einer dünnen Metallstange befestigten Röhrchen umdrehen können, um sich die darin befindlichen Leckerlis zu holen? Ja, das konnte er. Und auch ein Buzzer machte Eindruck. Zuerst musste der Hund auf „Sitz“ reagieren und dann auf das Codewort Glocke, das er von den Kindern bekam.

Sein Signal, um mit der Pfote auf den Buzzer zu drücken, worauf von diesem „Futter“ zu hören war. Danach gab es das begehrte Leckerli von den Kindern. Ziemlich cool fanden die Kinder auch, als Sam über sie hinweg spazierte, während sie auf dem Boden im Bürgerhaus lagen.

In weiser Voraussicht, dass es während des Vormittags genügend Leckerlis und zwischendurch auch die begehrten kleinen Käsewürfel geben wird, hatte Sam nichts gefrühstückt und holte das entsprechend gerne nach.

Freie Autorin

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