Winterkasten. Tradition, Brauchtum und Heimatpflege werden im Sinne des im Jahr 2022 neu gegründeten „Kerbvereins Windekaschde“ im Lindenfelser Ortsteil weiterhin ganz groß geschrieben. Nachdem die Gaststätte „Zum Raupenstein“ nach ihrer Schließung nicht mehr als Ausrichtungsstätte für die Kerb zur Verfügung stand, war es für die Bewohner des Ortes vor drei Jahren eine Selbstverständlichkeit, mit der Gründung des Vereins eine neue Kerb-Ära in ihrem Heimatdorf einzuleiten.
Mit der Konfirmation ist man automatisch Mitglied der Kerbjugend
Mitglied der Kerbjugend ist man in Winterkasten automatisch als Jugendlicher und Junggeselle mit dem Tag der Konfirmation, sofern man dort wohnt oder hier seine Wurzeln hat. Zurzeit erfüllen diese Kriterien rund 50 Personen des inzwischen über 200 Mitglieder starken Vereins, wie dessen erster Vorsitzender Christian Pfeifer bestätigte. Geleitet wird die Kerb vom Kerwevadder, der von seinem Mundschenk und der Kerweprinzessin unterstützt wird. In diesem Jahr bildeten erneut Kerwevadder Laurin Ehrhardt, Mundschenk Sebastian Kredel und Kerweprinzessin Ariane Ehrhardt dieses traditionelle Dreigestirn.
Zum Ausklang der traditionsreichen „Windekäschde Kerb 2025“ traf sich die Kerbjugend am letzten der drei Feiertage zu einem „Germanischen Dreikampf“ im Ehrhardtsbräu-Festzelt, der Firmenhalle des Bauunternehmens Ehrhardt am Raupenstein, die auch in diesem Jahr wieder dem „Kerbverein Windekaschde“ zur Verfügung gestellt wurde. Fünf Teams kämpften in dem traditionellen Wettkampf einzig um die Ehre des Sieges. Auch nach dem morgendlichen Frühschoppen war die Halle noch gut besucht.
Bis zum Schluss blieb es spannend
Für den Wettkampf hatte sich Ariane Ehrhardt, die seit 2023 amtierende 22-jährige Kerweprinzessin, mit der Unterstützung von Nadja Weidmann drei nicht ganz ernst gemeinte Spiele ausgedacht, die Runde für Runde mit unterschiedlicher Besetzung von den Teams bewältigt werden mussten. Bei dem Dreikampf waren Geschicklichkeit, Intelligenz und Kerbtauglichkeit von den Teilnehmern gefragt. Da die drei Spiele mit unterschiedlicher Siegerpunktzahl bewertet wurden, blieb es bis zum Schluss spannend.
Nach einer kurzen Einweisung in die Regeln musste im ersten Spiel ein Damen-Hygieneartikel, der mit einer Kordel um die Hüfte befestigt war, ohne Hände in eine mit Wasser befüllte Flasche bugsiert werden. Anschließend galt es, die so fixierte Flasche so schnell wie möglich durch die Halle zu transportieren. Das ging bei dem einen oder anderen schief. Das Team „Hahn im Korb“ war am schnellsten.
Beim zweiten Spiel war Tempo und Kerbtauglichkeit gefragt. Von drei Teammitgliedern musste eine Bierflasche mit einer Zahnbürste, einem Blatt Papier und einem weiteren selbst gewählten Utensil geöffnet und geleert werden. Hier hatte das Team „Die I“ die Nase vorn.
Im entscheidenden Spiel wurden Bierdeckel von der Bühne herab in die Halle geschleudert, so weit es ging. So trug das Team um Mundschenk Sebastian Kredel quasi auf den letzten Metern den Gesamtsieg davon. Das trübte aber keineswegs die Stimmung unter den anderen Beteiligten und die Feier ging auch ohne Wettkampf in fröhlicher Runde weiter.
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