Jubiläum

Ein „Tretboot in Seenot“ bei der Auerbacher Kerb 2025

Zum 50. Mal in Folge wurde am Wochenende im größten Stadtteil gefeiert. Schirmherr Oskar Scherer stand bei der Kerweredd im Mittelpunkt.

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Jeanette Spielmann
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Höhepunkt der 50. Auerbacher Kerb war am Sonntag der große Festzug mit anschließender Kerweredd am Bürgerhaus Kronepark. © Jürgen Strieder

Bensheim. Nach zwei ereignisreichen Tagen endete am Montagabend mit dem Herablassen des Kerwekranzes eine 50. Auerbacher Kerb in Folge, die ihrem Jubiläumscharakter gerecht wurde. Mit dem ökumenischen Festgottesdienst in der Bergkirche, der an dem Ursprung der Kerb vor 238 Jahren mit der Weihe der Bergkirche erinnerte, dem Zug der alten und neuen Traditionsfiguren durch die Bachgasse zum Bürgerhaus, der offiziellen Eröffnung im Bürgerhaus Kronepark und dem anschließenden Tanzabend mit der Partyband „Happyauer“ aus Auerbach in der Oberpfalz hatte der Festreigen am Samstag begonnen.

Höhepunkt war dann am Sonntag der große Festzug mit anschließender Kerweredd am Bürgerhaus, der wieder zahlreiche Zaungäste an die Straßen von Auerbach gelockt hatte. Bei den kleinen Gästen war vor allem der Rummel auf dem Parkplatz am Bürgerhaus gefragt, während sich die Erwachsenen vor allem mit Kerwekaffee und Kuchen, oder deftigen Speisen vom Grillstand stärkten.

Auch der Wettergott war bestens gelaunt, denn die Temperaturen waren angenehm und es blieb trocken, denn für die zahlreichen Gäste hätte der Platz im Bürgerhaus nicht ausgereicht, wie Moderator Markus Meyer von der Kerweabteilung feststellte. Er nutzte die Zeit bis zum Start der Kerweredd, um einige wichtigen Gäste vorzustellen.

Das waren Reinhard Bauß, Vorsitzender des Kur- und Verkehrsvereins, unter dessen Dach die Kerweabteilung beheimatet ist, Ortsvorsteher Robert Schlappner, Bürgermeisterin Christine Klein sowie die Bensheimer Blütenkönigin Anna Bretthauer und die Bergsträßer Gebietsweinkönigin Chiara Fischer. Sie alle dankten den Ehrenamtlichen der Kerweabteilung, wieder ein so schönes Fest veranstaltet zu haben und wünschten den Gästen viel Spaß und eine schöne Zeit auf der Auerbacher Kerb.

Bei der Kerweredd, die diesmal im Wechsel zwischen Kerweparre Marlon Friedl und Redenschreiber Klaus Sponagel verlesen wurde, stand vor allem der aktuelle Schirmherr Oskar Scherrer im Mittelpunkt. Nicht ganz ohne Grund, denn er ist seit der Wiederbelebung der Kerb 1976 in der Kerweabteilung aktiv. Angefangen hatte er als Kerweborsch, aber schon bald war er ganz vorne mit dabei. 1977 und 1978 agierte er als Kerweboijemoaschder, 1979 war er Mundschenk und dreimal war er Kereweparre (1983, 1988 und 2015). Von 1993 bis 1998 engagierte er sich als Kerwesprecher und zusammen mit Klaus Sponagel schrieb er von 1996 bis 2018 an der Kerweredd.

Auch die Feuerwehr blieb nicht ungeschoren

Wer bei der Auerbacher Kerb so „in“ ist, ist natürlich auch in der Kerweredd drin. Sei es mit dem gebuchten Wellnessurlaub in Neunkirchen, das allerdings nicht im heimischen Odenwald, sondern in Neunkirchen am Neckar lag, oder dem Kauf eines noch größeren Fernsehens für das heimische Wohnzimmer. Allerdings ließ sich nach dem Anbringen des deutlich größeren Bildschirms die Brennholzkiste nicht mehr öffnen.

Auch die Feuerwehr blieb nicht ungeschoren. Sei es bei der Übung mit dem neuen Gummiboot an der Erlache, bei der Kapitän Tobias zuvor noch vor den Sandbänken warnte, aber dann selbst das Boot auf der ersten Sandbank aufsetzte. Dann gab es eine Übung mit dem „kleinen“ Strößinger als Einsatzleiter, aber da hatte wohl die Kommunikation richtig funktioniert. Denn der Übungstrupp war an einem anderen Ort als der Einsatzleiter. In die Kerweredd kam das Missgeschick durch Mundschenk Dennis Weber, der den Einsatzwagen gefahren hatte.

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Die Jugendwehr schaffte es nicht nur in die Kerweredd, sondern mit einem Motivwagen auch in den Kerwezug. Das „Tretboot in Seenot“ erinnerte an die Jugendfreizeit, bei der Nachwuchs-Brandschützer Max und Tobi beim Wechsel der Plätze das Boot zum Kentern brachten.

Ein Missgeschick passierte auch dem begeisterten Frühsportler René Sponagel, der mit seinem morgendlichen Lauf nicht nur seine Frühstückstüte transportierte, sondern auch die Tüte mit Altpapier entsorgen wollte. Allerdings landete die Frühstücktüte im Papiercontainer und zum Frühstück stand nur das Altpapier zur Verfügung.

Kleine Spitzen wurden auch nach Bensheim verteilt. Denn nicht nur beim regelmäßigen Einschenken der Weingläser durch den Mundschenk erhöhte sich kontinuierlich der „Hebesatz“, mit dem auch auf die Grundsteuererhöhung angespielt wurde.

Dann war da noch die Inge aus der Nordstadt, die beim Lindenhof offenbar zu intensiv an den Blumen gerochen hatte. Denn beim anschließenden Einkauf im Supermarkt war sie mit einer „knallgelben Nase“ unterwegs, was sie aber erst vor dem heimischen Spiegel bemerkte.

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