Seidenbuch. Seidenbuch hat eine hohe Wohnqualität. Weite Aussichten über die Odenwälder Täler und Höhen und nicht zuletzt die gute Luftqualität dank des Waldes, der den Ort umgibt. „Wir wohnen da, wo andere Urlaub machen“, sind die Seidenbucher überzeugt. Auch das Leben im Ort kommt dank der drei Vereine nicht zu kurz. Viele Veranstaltungen übers Jahr laden zum Zusammenkommen ein. Einsamkeit ist nur bei den Menschen vorhanden, die sie auch haben möchten, so die Meinung der vielen aktiven Seidenbucher Bürger.
Wird die Straße nach Seidenbach gesperrt?
In Seidenbuch liegen aber auch Licht und Schatten nahe beieinander. Das wurde deutlich beim Rundgang, zu dem Bürgermeisterkandidat Maximilian Klöss die Bürger und die Mitglieder des Ortsbeirats eingeladen hatte. Start war am Ortsausgang in Richtung Seidenbach, hier wurden die Teilnehmer von Ortvorsteher Joachim Terporten willkommen geheißen. Maximilian Klöss begrüßte die Gruppe Seidenbucher und freute sich über den großen Zuspruch zum Ortsrundgang. Besonders hieß er die Mitglieder des Ortsbeirats willkommen. „Euer Einsatz zum Gemeinwohl verdient größten Respekt“, betonte Klöss.
Noch bevor der Rundgang durch die sichtbar sanierungsbedürftigen Straßen des Ortes ging, verweilte die Gruppe am Ortsschild nach Seidenbach. Den Seidenbuchern ist zu Ohren gekommen, dass über eine Sperrung der Straße nachgedacht wird. Sie konnten jedoch noch nicht herausfinden, ob dies nur ein Gerücht oder Fakt ist. Jedenfalls wird auch dieser Weg in Richtung Heppenheim rege genutzt, was schon beim kurzen Aufenthalt festzustellen war. „Der Weg nach Seidenbach und weiter Richtung Fürth und Heppenheim ist für uns sehr wichtig“, betonte Ortsvorsteher Joachim Terporten, der auch auf die Sanierungsbedürftigkeit des Weges hinwies.
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Im fröhlichen Austausch machte sich die Gruppe danach auf den Weg und genoss dabei die Fernsicht Richtung Kolmbach, die Neunkirchner Höhe und bis zum Buchwald von Lindenfels.
Ein weiterer Halt wurde an der Schutzengelkapelle eingelegt. Die 1933 eingeweihte Kapelle ist für die Seidenbucher ein Kleinod. Sie sind stolz auf dieses kleine, katholische Kirchlein mit ihrer schmucken Innenausstattung. Schon seit Jahren ist die Rede von notwendigen Reparaturen, dafür wurde auch bei einer Krippenausstellung Geld gesammelt. Da der Glockenturm nicht mehr in Ordnung ist, kann die Glocke nicht mehr geläutet werden.
In der Gruppe wurden dann Geschichten von Pfarrer Geiger, Hochzeiten und besonderen Gottesdiensten, an denen auch evangelische Christen teilnahmen, erzählt. „Die Kirche ist ein Stück Identität von Seidenbuch“, unterstrich Ortsvorsteher Joachim Terporten. Sorge bereitet nun, dass sich die heutige Eigentümerin – die katholische Kirche – Gedanken über den Verkauf der von den Seidenbuchern in Eigenregie erbauten Kirche, die auf einem gespendeten Grundstück der Familie Fleischmann steht, macht. „Ein Verkauf wäre ein herber Verlust“, erfuhr Bürgermeisterkandidat Maximilian Klöss beim Rundgang.
Motorrad- und Fahrradfahrer rasen durch den Ort
Am Ortsausgang Richtung Schannenbach im Kurvenbereich waren dann die Motorrad- und Fahrradfahrer ein Thema, die oftmals viel zu schnell die Kurve nehmen und durch den Ort entlang der Knodener Straße düsen. „Gestern kam ein Motorradfahrer meiner Frau gefährlich nahe, weil er die Kurve unterschätzte und zu weit in die Mitte der Straße kam“, wurde berichtet und darauf hingewiesen, dass das Schild mit Temporeduzierung am Ortseingang von Schannenbach kommend fehlt. Für Joachim Terporten ist es unverständlich, das an der im Ortsausgang und Kurvenbereich vorhandenen Bushaltestelle keine Schulkinder mehr einsteigen können. „Der Bus dreht hier“, war zu erfahren und fährt dann in Richtung Glattbach. So müssten zum Einsteigen die Kinder des Oberdorfes noch nicht einmal die Ortseingangsstraße queren. Auch wurde das einst vorhandene Bushäuschen entfernt und fehlt seitdem.
Zu kleine Gullys sind nicht für starke Regenfälle ausgelegt
Die Straßen in Seidenbuch sind abschüssig, bei starken Regenfällen kommt es immer wieder zu Fließgewässern. Auf dem Weg in die Ortsmitte zeigte Ortsvorsteher Terporten auf, welchen Weg das Wasser in der Knodener Straße von Schannenbach kommend nimmt, um schlimmstenfalls in einer Garage zu enden. Ungepflegte Gräben und viel zu kleine Gullys können dann das Wasser nicht aufnehmen – hier besteht also Handlungsbedarf.
Beim Weg durch die Obergasse wurde dem Bürgermeisterkandidaten das Kriegerdenkmal und der Dorfbrunnen gezeigt, beide gehören ebenfalls zur Identität von Seidenbuch. Wie Jochen Terporten darstellte, bedarf auch der Brunnen einer Sanierung. Um den hübschen Blumenschmuck kümmern sich die Seidenbucher Bürger. Das Ziel des Rundgangs war ein weiteres, für den Ort wichtiges Gebäude: Die ehemalige Schule mit ihrem Versammlungsraum und dem Museum im Untergeschoss.
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