Automat

Viniversum in Heppenheim hat Nachwuchs bekommen

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bib/ü
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Seit zwei Wochen können rund um die Uhr Weine am Vinimat gekauft werden. © Bianca Beier/ü

Heppenheim. Das Viniversum hat einen kleinen Bruder bekommen: den „Vinimat“. Auf den ersten Blick fällt der Weinautomat gar nicht auf, er fügt sich in die Kulisse des Viniversums ein. Seit zwei Wochen ist der Automat jedoch in Betrieb und verkaufte bereits die ersten Flaschen.

„Er wurde am ersten Wochenende sehr gut angenommen“, sagt Michael Belz, Leiter der Vinothek. Zu Anfang gab es nur Wein, künftig soll es auch kleine Weingläschen zum Umhängen geben. „Wir haben ihn gezielt nicht Weinautomat, sondern Vinimat genannt, damit man an das Viniversum denkt“, erklärt Reinhard Antes, Vorsitzender der Bergsträßer Winzer eG. „Wir wollen die Vinothek ja nicht ersetzen.“ Eine Weinprobe oder eine Beratung kann der Automat schließlich nicht bieten, scherzen Antes und Belz.

Ein schönes Angebot, für die Heppenheimer, ihre Besucher oder Touristen soll der Automat sein. In der Darmstädter Straße lockt er nun rund um die Uhr Kunden an und verkauft Wein – Tag und Nacht. „Die Zeiten können wir aber anpassen“, sagt Michael Belz, Leiter der Vinothek.

„Glühwein gibt es nicht!“

Prinzipiell erwartet die Genossenschaft die Nutzung des Automaten eher in den Abendstunden, wenn die Vinothek schon geschlossen hat oder wenn sich spontan Besuch bei den Bewohnern der Kreisstadt ankündigt. „Speziell am Wochenende ist das aber auch für Wanderer etwas“, sagt Antes. „Sie brauchen nur einen Rucksack und können sich hier gekühlten Wein holen.“

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Eine Temperatur von 12 Grad Celsius hat Michael Belz eingestellt. Je nach Außentemperatur nutzt das Gerät die Kühlung oder die Heizung. „Im Winter ist der Automat beheizt, damit der Wein nicht einfriert“, erklärt Belz. Antes stellt indes klar: „Glühwein gibt es aber nicht!“ Eine große Auswahl findet sich dennoch im Vinimat. Insgesamt 26 verschiedene Einzelflaschen können unterkommen. „Das ist ein Drittel unseres Sortiments“, so Belz.

Auf der rechten Seite gibt es außerdem sieben Fächer, in denen Kisten mit je sechs Flaschen Wein untergebracht sind. Nach dem ersten Wochenende blickt Belz zuversichtlich auf die kommenden Monate. „Die Wandersaison hat ja noch nicht begonnen.“ Am Vinimat, aber auch weiterhin in der Vinothek, können sich Besucher passend zum Erlebnispfad Wein und Stein eine flüssige Ergänzung mit auf den Weg nehmen.

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Welche Weine es in den Vinimat schaffen, ist nach den ersten Tagen noch nicht klar. Auch die Nachfrage wird das Angebot regeln. „Man könnte auch zu verschiedenen Jahreszeiten oder beispielsweise an Silvester das Sortiment verändern“, überlegt Antes.

Gerade in der Zeit um Weihnachten und Silvester wird erfahrungsgemäß viel Primasecco gekauft. Roter Riesling wiederum ist im Onlineshop sehr beliebt. Die Idee ist nicht neu, bereits seit zehn Jahren überlegt die Winzergenossenschaft, einen Automaten anzuschaffen. Zunächst musste dann eine Lösung für Internet- und Stromverbindung gefunden werden. Vor anderthalb Jahren wurde der Vinimat dann bestellt, sein gepflastertes Plätzchen an den Fahrradständern des Viniversums stand bereit.

Doch die Lieferschwierigkeiten, die während der Corona-Pandemie aufkamen, machten einen Strich durch die Rechnung. „Viele Nerven hat er uns gekostet“, so Antes. Einen fünfstelligen Betrag außerdem. Doch die Freude im Viniversum ist groß, dass der Automat nun endlich genutzt werden kann und zur Saison passend für Wanderer verfügbar sein wird.

Altersnachweis mit dem „Perso“

Wer einen Wein kaufen will, der muss zunächst mit dem Personalausweis sein Alter nachweisen. Die Preise gleichen jenen in der Vinothek. „Rabatte kann der Automat allerdings nicht geben“, sagt Belz.

Zunächst soll es bei einem Automaten bleiben. Auf dem Weg des Erlebnispfads etwa wäre das Aufstellen eines Automaten zwar denkbar, doch auch dort benötigt er einen Strom- und Internetanschluss. „Automaten sind jetzt ein genereller Trend und wir schauen mal, wie es angenommen wird“, sagt Antes. Seit Mai 2019 bietet der Regiomat des Weinguts Amthor bereits an der Bürgermeister-Kunz-Straße Wein an, mittlerweile aber auch Eier, Wurst und andere regionale Produkte.

Auch die Winzer sind offen dafür, was künftig noch alles neben Wein und Gläschen Platz im Vinimat finden könnte. Reinhard Antes schweben aktuell kleine Brotzeiten für die Wanderer vor. Belz, der den Automaten im Alltagsgeschäft betreut, denkt noch über die praktische Umsetzung nach. bib/ü

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