Heppenheim. Steigende Preise in vielen Bereichen bringen immer mehr Menschen in die Situation, dass sie Hilfe benötigen. Dies ist auch in Heppenheim so. Doch wie ist die Hilfe in der Kreisstadt aufgestellt, wohin können sich bedürftige Bürgerinnen und Bürger wenden? Eine Übersicht.
Gerade Tafeln spielen bei der Versorgung von Bedürftigen eine wichtige Rolle. In Heppenheim selbst gibt es keine Tafel. Menschen, die in der Kreisstadt leben und Unterstützung in Form von Lebensmitteln benötigen, finden bei der Tafel Bensheim in der Rheinstraße 4a eine Anlaufstelle. Derzeit kommen aus der Kreisstadt 308 Haushalte (mit 948 Personen und 457 Kindern), um das Angebot in Anspruch zu nehmen. Insgesamt kommen 1300 Haushalte mit 4500 Personen und 1970 Kindern zur Tafel Bensheim. Die Stadt Heppenheim unterstützt das Angebot im Jahr mit 2000 Euro als Zuschuss für die Müllgebühren, die jährlich bei 12 000 Euro liegen.
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Doch nicht nur seitens der Stadt, sondern gerade auch im Ehrenamt erfährt die Tafel Bensheim Unterstützung aus Heppenheim: „Wir fahren regelmäßig acht Geschäfte in Heppenheim und eine Spedition an“, erläutert Tafelkoordinatorin Mariette Rettig. Noch deutlicher wird die Unterstützung beim Tafelteam, so kommen 100 der insgesamt 240 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Kreisstadt. „Bei dieser sehr großen Kundenzahl benötigen wir immer Lebensmittel und auch finanzielle Unterstützung. Auch freuen wir uns über jeden neuen Mitarbeiter, da die Arbeit nicht weniger wird“, betont Mariette Rettig. „Jeder kann sich mit mir telefonisch unter 0151-22778954 oder per E-Mail an info@tafel-bensheim.de in Verbindung setzen oder auf unserer Homepage www.tafel-bensheim.de nachschauen.“
In Heppenheim selbst gibt es das Angebot der Suppenküche der Kirchengemeinde St. Peter. „Montags, mittwochs und freitags gibt es dort in familiärer Atmosphäre eine Mahlzeit mit Suppe, Hauptgericht und Nachtisch gegen einen kleinen Obolus. Auch Getränke, Kaffee und Tee stehen bereit. Aber auch ohne Geld gibt es immer mindestens eine Suppe. Die Besucher reichen von Nichtsesshaften und Bürgergeld-Empfängern bis hin zu Geringverdienern und Alleinerziehenden. Das Angebot der Suppenküche besteht seit 1996“, informiert die Stadtverwaltung auf Anfrage dieser Zeitung.
Bei bestehender oder drohender Wohnungslosigkeit können sich Betroffene an die Obdachlosenbehörde wenden
Doch geht es dabei nicht nur um das leibliche Wohl. Gespräche sowohl mit den Mitarbeitern der Suppenküche als auch – bei Bedarf – mit einer Person des Pastoralteams im benachbarten Pfarrhaus tun gut. Neben verschiedenen Hilfestellungen wird auch die Vermittlung an eine der Fachberatungsstellen der Caritas und der Diakonie angeboten. Darüber hinaus bietet die Stadt Heppenheim Beratung durch das Team Begegnung an. In der Karlstraße 2 stehen Mitarbeiter als Ansprechpartner zur Verfügung. Im Mittelpunkt steht das Ziel, Bürgerinnen und Bürger über Angebote und Hilfen zu informieren und Ansprechpartner weiterer Hilfen, Dienste und Einrichtungen aufzuzeigen.
Bei bestehender oder drohender Wohnungslosigkeit können sich Betroffene an die Obdachlosenbehörde beim Ordnungsamt der Stadt wenden. „Außerdem können Personen, die in Heppenheim ihren Wohnsitz haben und Leistungen nach dem SGB II, dem SGB XII und dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten, die Heppenheim-Karte beantragen“, erläutert die Verwaltung: Wer im Besitz dieser Karte ist, erhält Vergünstigungen in Sportvereinen, bei Veranstaltungen sowie ermäßigte Eintrittspreise im Schwimmbad, dem Museum und der Stadtbücherei. Auch die Teilnahme an den Ferienspielen, öffentlichen Führungen und die Unterrichtsgebühren der Musikschule sind ermäßigt.
Sehr aktiv ist darüber hinaus die Flüchtlingshilfe Heppenheim e.V. Ehrenamtliche bieten nicht nur Betreuung, Sprach- und Bildungsprogramme und Beratung an, es wurde zudem eine Kleiderkammer eingerichtet. Hier sind die Flüchtlinge direkt mit einbezogen, die diese Einrichtung mittlerweile hauptsächlich organisieren, unter Koordination der Flüchtlingshilfe. Ende März 2022 eröffnete die Kleiderkammer in Erbach für Ukrainer, mittlerweile ist sie ins Marienhaus umgezogen.
Die Kleiderkammer ist jeden Mittwoch von 18 bis 20 Uhr für alle Geflüchteten, aber auch Bedürftige, die aus Deutschland stammen, geöffnet. In diesem Zeitraum können auch Sachspenden abgegeben werden. Wer die Kleiderkammer mit Spenden unterstützen möchte, kann sich per E-Mail an Kleiderkammer@fh-hp.de wenden.
Weitere Beratungsangebote in Heppenheim bietet der Caritasverband. Der Fokus liegt hierbei auf der „Hilfe zur Selbsthilfe“. bek/ü
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