Veranstaltung

Sportlerehrung in Hambach mit spärlichem Medaillenregen

Die Corona-Pandemie ist auch am Sport nicht spurlos vorbeigegangen. Vor allem 2021 gab es noch weniger Wettkämpfe und Turniere als üblich, damit entsprechend weniger Chancen auf Meisterehren und Titel.

Von 
axel/ü
Lesedauer: 
Hessischer Vizemeister wurde die A-Jugend des SV Erbach. © Axel Künkeler

Heppenheim/Hambach. So wenige Teilnehmer bei der Sportlerehrung der Kreisstadt wie diesmal gab es wohl schon lange nicht mehr. 110 Kinder, Jugendliche und Erwachsene sowie deren Trainer aus acht Vereinen wurden am Mittwoch in der Schlossberghalle Hambach für ihre sportlichen Erfolge in den Jahren 2021 und 2022 geehrt.

Bei der letzten Ehrung im Jahr 2019 waren es noch 180 Sportler und Sportlerinnen aus zehn Heppenheimer Vereinen. Der deutliche Rückgang ist aber kein Ausdruck gesunkenen Leistungsvermögens, sondern Folge der Corona-Krise.

Weniger Wettkämpfe als üblich

Die Pandemie ist eben auch am Sport nicht spurlos vorbeigegangen. Vor allem 2021 gab es noch weniger Wettkämpfe und Turniere als üblich, damit entsprechend weniger Chancen auf Meisterehren und Titel. Vor diesem Hintergrund ist die Erfolgsbilanz der Sportlerinnen und Sportler durchaus beeindruckend. Von Meisterschaften auf Kreis- und Bezirksebene bis hin zu Weltmeisterschaften reicht die Skala, auf der Heppenheimer ganz vorne dabei sind.

Von den rund 30 Sportvereinen waren der TVH mit mehreren Abteilungen, der TV Sonderbach, der SV Erbach, der TTC und der TC Blau-Weiß sowie das Bogen-Schützen-Team vertreten. Herausragend ist etwa die Leistung des 24-jährigen Jan Reinig (TTC Heppenheim), der als frisch gebackener Deutscher Meister im Para-Tischtennis geehrt wurde. Nach einer Knochenkrebserkrankung leidet der Mörlenbacher unter einer Fußhebeschwäche.

Seit Anfang 2022 spielt er deshalb Turniere mit den Behindertensportlern des TTC, gewann auf Anhieb die Hessenmeisterschaft. Im Oktober setzte er sich gegen zwölf Konkurrenten seiner Wettkampf-Klasse bei der DM in Düsseldorf durch. Aktiv ist er aber auch weiterhin im „normalen“ Spielbetrieb für den TTV Weinheim-West in der Verbandsklasse Baden. Höherklassig spielen inzwischen etliche Handballer der männlichen A-Jugend des SV Erbach, die in der Saison 2021/22 Hessischer Vizemeister wurde. Sie stehen derzeit voll im Training, sodass nur ein Drittel der 16 Spieler und deren Trainer Jens Becker und Christian Scholz an der Ehrung teilnehmen konnten.

Nicht anwesend war auch Mareike Schmitt vom Bogen-Schützen-Team Heppenheim, die in den USA Weltmeisterin im 3D-Bogenschießen mit dem traditionellen Holzbogen wurde.

Lob für gelungene Integration

Ihre BST-Kollegin Sabrina Harpein als Vizeweltmeisterin und der WM-Vierte Helmut Kindinger nahmen dagegen ihre Urkunde und Medaille persönlich entgegen.

Überreicht wurden die Auszeichnungen durch Bürgermeister Rainer Burelbach sowie die Vorsitzende der Sportgemeinschaft, Andrea Pfeilsticker, die Stadtverordneten-Vorsteherin Susanne Benyr sowie die Vorsitzende des Sozialausschusses, Johanna Jacobi. Burelbach dankte allen ehrenamtlichen Trainern, Betreuern und Übungsleitern, ohne die solche Erfolge nicht möglich seien. Besonders lobte er das Engagement von Jana und Eva Junge für die Integration von Flüchtlingen durch den Sport.

Der Bürgermeister vergaß aber auch nicht, die Leistungen der Kreisstadt zur Unterstützung der Vereine zu erwähnen. Neben jährlichen Zuschüssen von 130 000 Euro nannte er die kostenlose Bereitstellung der Sportstätten. Bei der guten Ausstattung sei mit der neuen Nibelungenhalle ein weiteres Prunkstück hinzugekommen. Die Halle werde nicht nur Basket- und Handballern sowie weiteren Vereinen, sondern auch dem Schulsport der Nibelungenschule zur Verfügung stehen.

Mehr zum Thema

Mobilität

Die erste Mitfahrerbank in Heppenheim steht in Hambach

Veröffentlicht
Von
fran/ü
Mehr erfahren

Das Stadtoberhaupt betonte aber auch die Notwendigkeit, in der aktuellen Energiekrise einen Beitrag für die Umwelt zu leisten. Dabei ging er auf die Diskussion mit der Starkenburgia um den Energieverbrauch auf dem Sportplatz am Centgericht ein. „Es liegt eindeutig am Vereinsgebäude“, nahm er die Fußballer in Schutz, und bedankte sich beim Verein für die gemeinsame Suche nach einer Lösung. Simon Buch und Lukas Klenk von der Musikschule hatten die Veranstaltung mit einem Trompeten-Duo feierlich eröffnet.

In der Pause boten die Vizeweltmeister, Europameister und mehrfachen Deutschen Meister Daniela Heizmann und Boris Baßler eine Showeinlage mit lateinamerikanischen Tänzen. Die nächste Sportlerehrung steht erst wieder 2024 an. „Dann werden wir sicher deutlich mehr Erfolge feiern können“, zeigte sich Burelbach hoffnungsfroh, dass der Sport in den kommenden Jahren nicht mehr unter Corona leiden muss. axel/ü

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger

Thema : Festspiele Heppenheim

  • Bergstraße Festspiel-Start in Heppenheim und Worms

    Im Kurmainzer Amtshof der Bergsträßer Kreisstadt läuft die erste Saison unter neuer Leitung, am Wormser Dom ist ein gänzlich neues Stück zu sehen.

    Mehr erfahren
  • Heppenheim Weicher sitzen und besser sehen bei den Heppenheimer Festspielen

    Fliegender Wechsel im Amtshof. Noch hängt die Fahne des am Sonntag beendeten Weinmarkts über der großen Bühne, da sind schon die Veranstaltungs- und Lichttechniker für das nächste große Ereignis am Werk. Die gemeinnützige „Theaterlust“-GmbH übernimmt die Regie mit ersten Vorbereitungen für das Bühnenbild, das ab diesem Mittwoch aufgebaut wird. In wenigen Tagen beginnen die Heppenheimer Festspiele: Die Premiere von Carl Zuckmayers „Der fröhliche Weinberg“ markiert am 15. Juli nach zweijähriger Corona-Pause den Neubeginn des traditionsreichen, 1974 von Hans Richter begründeten Freiluft-Theaters. {element} Die Schauspielerin und Regisseurin Iris Stromberger hat die Intendanz übernommen, jetzt steht sie zum ersten Mal auf der Bühne, die bis Ende August der Mittelpunkt ihres Theaterlebens sein wird. Ihr Mann Ingo Schöpp-Stromberger, Geschäftsführer und Bühnenbildner der Festspiele, schaut unterdessen auf dem Pflaster nach den Markierungen fürs Podest im hinteren Teil des Hofes. Weil das Gelände abfällt, werden die Sitzplätze erhöht, damit die gute Sicht gewährleistet ist. Neues Mobiliar und neue Polster {furtherread} Und auch in die Bequemlichkeit für die Gäste wird einiges investiert. Die Stadt hat neues Mobiliar angeschafft, vierzig Tische, achtzig Bänke, zusätzlich Stühle, allesamt ausgestattet mit Rückenlehnen. Denn der Festspielbesuch konnte früher zur Strapaze werden, altgediente Theaterfreunde erinnern sich an die harten Biertisch-Garnituren. Auch Andrea Helm, Stiftungsmanagerin der Sparkassenstiftung Starkenburg, hat solche Abende erlebt, „es war doch immer eine Herausforderung“, seufzt sie. Umso erfreuter stellte sie eine Anschaffung vor, die am Dienstag der Stadt von der Stiftung als Dauerleihgabe übergeben wurde: Polster für Bänke und Stühle, maßgeschneidert für das Amtshof-Mobiliar, abwaschbar, wetterfest und mit praktischen Klettbändern zu befestigen. Bei der Auswahl der grauen Farbe hat die Intendantin ein Wörtchen mitgeredet, sieht ja auch sehr schick aus zum Weiß der Bänke, und Iris Stromberger verspricht Tischdecken und Blumen-Deko. Sie will die Menschen aus ihren bequemen Fernsehsesseln wieder ins Live-Theater locken, und dann sollen sie es auch schön haben. „Die Festspiele bekommen einen anderen Charakter“, sagt Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU), und er meint nicht nur den Anblick im Theaterhof, sondern auch die enge und offenkundig sehr gute Zusammenarbeit der Betreibergesellschaft mit der Stadt. Dass die Zuschauer in diesem Sommer unter freiem Himmel sitzen, sei angesichts wieder steigender Corona-Zahlen eine gute Sache. Für die kommenden Jahre, ergänzt Schöpp-Stromberger, solle es aber wieder einen Regenschutz geben. Premiere fast ausverkauft Neben den Polstern, die von der Stadt auch für andere Veranstaltungen genutzt werden können, spendet die Stiftung den Festspielen 20 000 Euro. „Gelebte Kulturförderung“, die sowohl bei der Sparkasse als auch bei deren Stiftung selbstverständlich sei, sagt Helm. Allmählich zieht auch der Vorverkauf an, für die erste Premiere gibt es nur noch vereinzelt Karten, an allen Abenden lohnt es, an der Abendkasse nachzufragen. In den kommenden Tagen wird der Hof sein Gesicht verändern. An der Seite wird sich die Herrmann Gastro Gruppe aus Lampertheim einrichten, die außer Wein der Bergsträßer Winzer eG und Odenwaldquelle-Wasser auch kleine Speisen anbietet. Nicht nur der weiche Sitz, auch die Bewirtung markiert die Abkehr vom sehr rustikalen Charme, der dieses Festival früher auszeichnete. Dann geht es Schlag auf Schlag, die Endproben zum „Fröhlichen Weinberg“ sind schon auf der Amtshof-Bühne angesetzt, und nach dem ersten Wochenende muss rasch umgeräumt werden, damit die bereits fertig einstudierte zweite Produktion „Cash!“ am 22. Juli folgen kann. Die Wartezeit darauf verkürzt von 19. bis 21. Juli an drei Abenden der Schauspieler Walter Renneisen – mit zwei Programmen seines Dauerbrenners „Deutschland, deine Hessen“, dazwischen moderiert er mit eigenen Erinnerungen den Abend „Als der Jazz in Deutschland laufen lernte“, zu dem Sigi’s Jazz Men musizieren. Dann wird im Wochenturnus zwischen rheinhessischem Volksstück und britischer Farce gewechselt. In beiden Komödien hat Iris Stromberger als Regisseurin ihren Ensembles nicht nur Präzision, sondern auch Tempo verordnet. Den „Weinberg“ will sie in rekordverdächtigen neunzig Minuten plus Pause auf die Bühne bringen. Die Regisseurin verspricht: „Wir sind flott unterwegs.“ job/ü

    Mehr erfahren
  • Bergstraße Die Proben von „Cash“ machen Lust auf die Festspiel-Premiere im Amtshof

    In rund sechs Wochen – am 15. Juli zunächst mit Zuckmayers „fröhlichem Weinberg“ und ab 22. Juli mit „Cash“ – hebt sich nach zwei Jahren Corona-Pause wieder der Vorhang in Heppenheim.

    Mehr erfahren

Thema : Bürgermeisterwahl Heppenheim