Sparkasse Starkenburg

Sparkasse Starkenburg ist in schwierigen Zeiten gut unterwegs

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arn/oz
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In Fürth legten die Repräsentanten der Sparkasse Starkenburg der Zweckverbandsversammlung eine positive Bilanz vor: (von links) Heppenheims Bürgermeister Rainer Burelbach als Vorsitzender des Verwaltungsrats, die Wald-Michelbacher Unternehmerin Michele Lindner als stellvertretendes Mitglied im Vorstand des Zweckverbands, Sparkassendirektor Manfred Rheiner, Hirschhorns Bürgermeister Oliver Berthold als Vorsitzender der Zweckverbandsversammlung, Wolfgang Winterstein, Wirtschaftsprüfer und stellvertretender Leiter der Prüfungsstelle des Sparkassen- und Giroverbands Hessen-Thüringen, und der Vorstandsvorsitzende des Heppenheimer Kreditinstituts, Jürgen Schüdde. © Bernd Sterzelmaier/ü

Heppenheim. Die Rahmenbedingungen sind schwierig, manche Entwicklungen – insbesondere in Bezug auf die Zinspolitik – schwer zu prognostizieren, aber die Sparkasse Starkenburg steht gut da und ist auf alles vorbereitet: So lässt sich die Versammlung des Sparkassenzweckverbandes am Donnerstag in der Fürther TV-Halle zusammenfassen. Vor Vertretern der zugehörigen Städte und Gemeinden zeigte sich der Vorstandsvorsitzende des Geldinstitutes, Jürgen Schüdde, zuversichtlich, dass eine im ersten Quartal 2022 infolge ungünstiger Rahmenbedingungen aufgetretene „Delle“ in der Geschäftsentwicklung bis zum Jahresende wieder aufgefangen werden kann. Die Zahlen aus den vergangenen beiden Monaten sprechen dafür.

„Das Gesamtvolumen wächst wieder“, sagte Schüdde mit Blick auf das Wertpapiergeschäft. Hier hatte insbesondere der Verlust eines Großkunden die Zahlen von 146 Millionen Euro im Jahr 2021 auf zwischenzeitlich 94,7 Millionen fallen lassen. „Allerdings haben wir mit Blick auf die breite Kundschaft stabile Verhältnisse“, relativierte der Vorstandsvorsitzende. „Wir werden unsere ambitionierten Ziele im Vertrieb weiter verfolgen.“

Vorsorge seit 1830

Neben den Folgen der Pandemie und den Auswirkungen des Ukraine-Krieges ist es aktuell vor allem die Inflation, in Verbindung mit der ungewissen Zinsentwicklung, welche die Banken vor Probleme stellt. Auch für die Sparkasse Starkenburg ist das ein ungünstiges Umfeld – das aber keine Besorgnis auslöst. „Wir können das verkraften, dafür haben wir seit 1830 vorgesorgt“, sagte Schüdde mit Blick auf die lange Tradition des Hauses und dessen vorsichtiges Wirtschaften. Letzteres bescheinigte auch derPrüfungsbericht zum Jahresabschluss 2021, den Wirtschaftsprüfer Wolfgang Winterstein vortrug.

Jahresabschluss 2021

Bilanzsumme: 2.433,4 Millionen Euro (2020: 2.339,9).

Jahresüberschuss: 6,8 Millionen Euro (2020: 6,8 Millionen Euro).

Zinsüberschuss: 34,8 Millionen Euro (2020: 35,3).

Provisionsüberschuss: 15,7 Millionen Euro (2020: 12,5).

Personal- und Sachaufwand: 28,5 Millionen Euro (2020: 29,4).

Eigenmittelquote: 25,77 Prozent (2020: 28,18).

Kundeneinlagen: 1.885,2 Millionen Euro (2020: 1.815,1).

Der stellvertretende Leiter der Prüfungsstelle des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen bestätigte der Sparkasse Starkenburg eine gute wirtschaftliche Lage, die sich im Gesamtvergleich der hessischen Sparkassen „überdurchschnittlich“ darstelle. In Bezug auf das Kernkapital sei die in Heppenheim ansässige Anstalt des öffentlichen Rechts sogar die stärkste Sparkasse in Hessen.

Der Anstieg der Bilanzsumme resultierte dabei im Wesentlichen auf dem Kundenkreditgeschäft. Wobei der Zuwachs laut dem Bericht zum Jahresabschluss 2021 sich in diesem Bereich fast ausschließlich auf den Bereich Wohnungsbau sowohl bei Privat- als auch bei Geschäftskunden konzentriert. Dazu passt die Bemerkung Schüddes, dass absehbar mit einer „Anpassung der Tarife“ bei den Bausparkassen zu rechnen sei.

1,5 Millionen an die Kommunen

Einstimmig genehmigte die Verbandsversammlung die vom Vorstand vorgeschlagene Verwendung des Bilanzgewinns von 2,29 Millionen Euro. Davon werden 1,5 Millionen an die Träger, also die Verbandsgemeinden Abtsteinach, Birkenau, Fürth, Gorxheimertal,Grasellenbach, Heppenheim, Hirschhorn, Viernheim, Rimbach, Mörlenbach, Wald-Michelbach, Lindenfels und Neckarsteinach ausgeschüttet.

Die genaue Verteilung richtet sich nach der Einwohnerzahl. 791 880 Euro fließen in die Sicherheitsrücklage. Hinzu kommen im Jahr 2022 wieder 200 000 Euro, die an Vereine und gemeinnützige Institutionen der Trägerkommunen gespendet werden. Wie berichtet, hat der Verwaltungsrat dem Vorschlag des Vorstandes zugestimmt, darüber hinaus 200 000 Euro für die Ukrainehilfe in der Region zur Verfügung zu stellen.

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Als stellvertretendes Mitglied neu in den Vorstand des Zweckverbandes gewählt wurde die Wald-Michelbacher Unternehmerin Michèle Lindner. Diese Nachwahl war durch das Ausscheiden eines Mitglieds notwendig geworden, das den Wohnort gewechselt hat.

Während es im Wertpapiergeschäft bei den Privatkunden einen deutlichen Zufluss zu verzeichnen gibt, wie Schüdde mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen berichtete, bewegt sich die Summe der Einlagen auf Vorjahresniveau.

Auf diesem Sektor können sich die negativen Auswirkungen der Inflation besonders deutlich bemerkbar machen: „Von 100 000 Euro Kaufkraft zu Jahresbeginn sind – bei gleichbleibender Entwicklung – am Jahresende noch 92 000 Euro übrig“, rechnete er vor. Mit Blick auf die Zinsentwicklungsagte Schüdde, die Sparkasse könne das aktuelle Risiko von Veränderungen tragen. Etwaige Aufwendungen könnten ausgeglichen werden. Die Sparkasse Starkenburg selbst habe „kein risikobehaftetes Papier“ im Bestand. arn/oz

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