Heppenheim. Angekündigt war es bereits im März. Nun hat die Sparkasse Starkenburg als letzte große Veränderung die beiden Filialen in der Heppenheimer Innenstadt zusammengelegt.
In der Hauptstelle „An der Sparkasse“, Gräffstraße 25, finden Kunden ohne Termin nur noch eine SB-Filiale vor, mit Geldautomaten, Kontoauszugsdrucker und Ladefunktionen für Geldkarten und Prepaid-Handy.
Rote Bänder und Warteschlangen
Ein großes Schild in dem abgetrennten Vorraum weist auf die Alternative hin: Wer ohne Termin mit einem Berater sprechen will, muss auf die Filiale „Starkenburg“, Friedrichstraße 22, in der Fußgängerzone ausweichen.
Dort teilen rote Bänder wie am Flughafen die Warteschlangen auf das Personal hinter der Theke. Rechts im Raum sind Geldautomaten und Kontoauszugsdrucker und SB-Terminal. An diesem verregneten Vormittag ist der Betrieb mit vier bis fünf Kunden im Raum überschaubar.
Verweis auf Online-Service-Center
Die Sparkasse reagiere damit auf das Kundenverhalten, erläutert Pressesprecherin Andrea Helm. Die Filiale Starkenburg in der Fußgängerzone sei viel mehr für Servicegeschäfte am Schalter aufgesucht worden.
Die Hauptstelle „An der Sparkasse“ an der B3 werde dagegen zum Kompetenzzentrum ausgebaut für Vermögensanlagen sowie für Geschäftskunden. Zudem befinde sich dort das Backoffice mit Organisation und Rechnungswesen. Das Ende Oktober 2000 eingeweihte Gebäude bleibe Sitz der Hauptstelle und solle renoviert werden.
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Die Sparkasse verweist zudem auf das Online-Service-Center unter www.sparkasse-starkenburg.de. Dort kann man persönliche Daten ändern, eine vergessene PIN der Kreditkarte melden und Überweisungen tätigen.
Das Center werde nicht von einem Callcenter, sondern Sparkassenmitarbeitern in Viernheim betreut. Fachkräftemangel spiele eine Rolle bei der Zusammenlegung, sagt Helm. Es sei niemand entlassen worden. Alle Servicemitarbeiter seien in der Filiale Starkenburg zusammen gezogen worden. Neben Filialleiter Frank Pfeifer seien dort sechs Privatkundenberater, neun Servicemitarbeiter, eine Kassiererin sowie drei Auszubildende und zwei Duale Studenten eingesetzt.
„Ältere Leute sind benachteiligt“
In den sozialen Medien stoßen die Veränderungen auf Kritik: „Das ist das, was man ,Service von heute’ nennt!“, schreibt eine Frau. Früher sei man mit Zinsen für das Girokonto gelockt worden. Heute gebe es nur Automaten und „aufgesetzte Freundlichkeit“. Das betreffe alle Kreditinstitute. „Wieder sind die älteren Leute benachteiligt“, meint ein Mann. Ein anderer kritisiert, dass die Nachbarleute in der Schlange jetzt das Anliegen mitbekämen. Er fühle sich wie am Bahnhof. Andere erinnern an die Schließung der Filiale in Kirschhausen Anfang Mai dieses Jahres trotz der Proteste der Bürger.
Zudem wurden die Filialen in Abtsteinach, Gorxheimertal, Grasellenbach, Lindenfels, Neckarsteinach und Viernheim-Nord-Weststadt zu SB-Filialen.
Die Sparkasse Starkenburg hat laut Angaben der Homepage 22 Filialen in 13 Kommunen, darunter 14 SB-Filialen und acht mit Personal, in Heppenheim, Fürth, Rimbach, Mörlenbach, Birkenau, Viernheim, Wald-Michelbach und Hirschhorn. mam/ü
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