Heppenheim. Die Kreisstadt Heppenheim will sich an der geplanten „Bergstraße-Odenwald-Card“ (BOC) für Touristen beteiligen. Das bestätigen Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU), Erste Stadträtin Christine Bender (SPD) und Henrik Hack von der städtischen Tourist-Information im Stadthaus in der Fußgängerzone.
„Die Karte ist ein Gemeinschaftsprojekt der Destination Bergstraße-Odenwald und ihrer tragenden Säulen“, sagt Burelbach. Insbesondere die Odenwald Tourismus GmbH habe Konzept und Umsetzung einer Touristen-Karte für die Destination schon „länger im Hintergrund“ geplant, so Burelbach weiter. „Jetzt ist man so weit, dass weitere Aktivitäten rund um die Karte in Angriff genommen werden können.“
Start ab Ostern anvisiert
Bis Ostern 2022 soll das Projekt umgesetzt sein. Zu diesem Zeitpunkt sollen dann auch die ersten Karten, die den Namen „BOC“ tragen sollen, an Gäste ausgegeben werden können. Die Karte wird sowohl digital als App als auch analog daherkommen. Sie soll Übernachtungsgästen in den teilnehmenden Beherbergungsbetrieben der Destination überwiegend kostenfrei ein attraktives Leistungsspektrum aus den Bereichen öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV), Mobilität sowie Freizeit und Kultur bieten. Vorrangiges Ziel ist es, die touristische Destination Bergstraße-Odenwald dadurch aufzuwerten.
„Die Karte wird unseren Gästen einen großen Benefit bieten – schon allein deshalb, weil die Verkehrsverbünde RMV und VRN mit im Boot sitzen und die Gäste deren ÖPNV für die Dauer ihres Aufenthaltes künftig kostenfrei nutzen können“, sagt Henrik Hack. Darüber hinaus erhalten die Karteninhaber in zahlreichen Freizeiteinrichtungen freien oder zumindest ermäßigten Eintritt. „Alle Freizeiteinrichtungen mit einem Eintritt von weniger als 10 Euro könnten – Stand jetzt – mit der Karte kostenfrei genutzt werden“, fügt Christine Bender hinzu.
Museum und Freibad beteiligt
Und da sich die Stadt offiziell an dem Projekt beteiligen will, muss sie die Karte und ihre teilnehmenden Übernachtungsbetriebe nicht nur entsprechend vermarkten, sondern auch eine Auswahl von Freizeiteinrichtungen anbieten. „Für Heppenheim stehen aktuell das Museum im Amtshof und das Freibad zur Diskussion“, so Bender.
Obwohl die Stadt selbst laut Bürgermeister Rainer Burelbach keinen Cent in das Projekt investiert, konstatiert die Erste Stadträtin, Baudezernentin und „Chefin“ der Stadtwerke mit Blick aufs Schwimmbad: „Wir hätten wahrscheinlich einen Einnahmenverlust zu verkraften und müssten für die BOC wohl auch die Betriebssatzung ändern.“ Komplett drauflegen müssten die teilnehmenden Kommunen wahrscheinlich nicht, erläutert Henrik Hack. Für die ermäßigte oder kostenfreie Nutzung der Freizeiteinrichtungen sei aktuell nämlich eine Entschädigung von 40 bis 60 Prozent der Kosten oder Verluste vorgesehen.
Voraussetzung für die Nutzer
Voraussetzung für den Erhalt einer BOC wird künftig ein mindestens zweitägiger touristischer Aufenthalt in der Region sein, führt der Mitarbeiter der Tourist-Information aus. Alle Übernachtungsgäste der teilnehmenden Beherbergungsbetriebe bekommen dann die Karte kostenlos ausgehändigt, wobei diese personengebunden und nicht übertragbar ist.
Finanziert werden soll das Kartenmodell über „eine Umlage-basierte Lösung“, bei der jeder Beherbergungsbetrieb pro Gast und Nacht einen fixen Betrag bezahlt. Laut Hack sind hierfür aktuell 3,50 Euro für Erwachsene sowie 2,70 Euro für Kinder und Jugendliche vorgesehen. Auf Basis der somit generierten Einnahmen würden wiederum die teilnehmenden Kultur- und Freizeiteinrichtungen vergütet.
Klar sei auch, so Hack weiter, dass alle teilnehmenden Hotels, Pensionen oder Ferienwohnungen über die nötige technische Ausrüstung verfügen müssten – sprich: Computer, Drucker und Internetzugang. Die Freizeiteinrichtungen sollen derweil mit besonderen Scannern ausgestattet werden, um die Karten lesen und erfassen zu können.
Wie genau Abrechnungen und technische Vernetzung letztlich vonstattengehen werden, sei noch offen, betont Bürgermeister Rainer Burelbach. „Details werden in den nächsten Wochen und Monaten aber bestimmt geklärt.“
„Wir sind Teil einer tollen Sache“
Ungeachtet dessen steht für das Stadtoberhaupt fest: „Wir sind Teil einer tollen Sache – und haben mit dem wohl größten Tourismus-Büro im Umkreis die idealen Bedingungen, dieses Projekt auch umzusetzen.“
Alle Beteiligten teilen zudem die Hoffnung von Kornelia Horn, Hauptinitiatorin der BOC und Geschäftsführerin der Odenwald Tourismus GmbH. „Von der Gästekarte profitieren letztlich alle“, hatte sie bei der offiziellen Projektvorstellung prophezeit. „Der Gast freut sich über attraktive Zusatzleistungen, die teilnehmenden Beherbergungsbetriebe bieten einen erkennbaren Mehrwert für ihre Gäste und können diese längerfristig an sich binden.“ fran/ü
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