Bildung

Neue Heppenheimer Melampusschule würdigt ihren Schutzpatron

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steh/ü
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Groß war bei Schülern, Lehrern und Landrat Christian Engelhardt die Freude, als die neue Melampusschule am 5. September ihre Türen öffnete und das Foto entstand. Mit ihrem Namen erinnert die Einrichtung an den Hund Melampus aus der lokalen Sage. © Kreis Bergstraße

Heppenheim. Mit einer Feierstunde am Dienstag wurden die Umbenennung der früheren Siegfriedschule in Heppenheim in Melampusschule und deren Änderung von einer bisherigen Förderschule zu einer Sprachheilschule offiziell. Allerdings ist schon seit Beginn des neuen Schuljahrs diese Änderung vollzogen. Die Räume wurden davor noch saniert und dabei auch deren Akustik optimiert, zudem wurden Räume für Betreuungsangebote ausgebaut. Insgesamt investierte der Landkreis in diese Maßnahmen rund 425 000 Euro. Damit ist der Umzug der bisherigen Sprachheilschule von Bürstadt nach Heppenheim nun abgeschlossen.

Schulleiterin Katharina Schnee begrüßte zur Feierstunde Landrat Christian Engelhardt, Vertreter des Schulamts, der Elternschaft sowie der Kooperationsschulen und der Heppenheimer Schulen. „Wir haben unseren neuen Schulnamen schon seit Anfang August, aber heute ist der offizielle Startschuss unserer Schule“, freute sie sich und skizzierte Entwicklung und Werdegang der Schule, die 1994 an der Schillerschule ihren Anfang nahm und teilweise bis zu 100 Schüler hatte.

Ab 2020 neue Wege eingeschlagen

Ab 2020 habe man neue Wege eingeschlagen hin zu einer Selbstständigkeit der Schule, deren Start dann schon im vorigen Schuljahr mit Vorklasse und erster Klasse am neuen Standort in Heppenheim war und der nun die drei anderen Jahrgänge gefolgt sind. „Schon beim Kennenlerntag im Mai haben unserer Kinder, die damals noch in Bürstadt waren, die neue Schule toll gefunden“, berichtete Schnee ihrem Publikum.

Der Namenswechsel sei auf Wunsch des Kollegiums erfolgt. Damit wird an den Hund Melampus aus der lokalen Sage erinnert, der als Wächter und Schützer auf der Starkenburg im Einsatz war und nun seinen Schutz Schule und Schülern angedeihen lassen soll.

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Schnee unterstrich dabei auch die Bedeutung der jetzt erlangten Selbstständigkeit als Sprachheilschule. „Der Landkreis hat bei der Umgestaltung der schon sehr modernen früheren Siegfriedschule alles auf die Bedürfnisse unserer Kinder zugeschnitten“, stellte sie fest. Die neuen Möbel, die neue Mensa und die Fachräume seien genauso wichtig wie die Unterstützung durch den Elternbeirat und das Kollegium. „Der Geist von Melampus wird über unserer Schule wachen“, sagte sie zuversichtlich.

Landrat Christian Engelhardt, der anschließend die Urkunde des Landkreises zur Schulbenennung überreichte, betonte in seiner Rede die Bedeutung der Namensgebung. „Dies macht die Schule unverwechselbar“, sagte er dabei. Der Umzug in eine eigene Schule und nun auch noch einen eigenen Namenspatron zu haben, sei gerade auch für die Sprachheilschule wichtig und stärkend.

Ein Sinnbild für Stärke

Melampus sei ein Sinnbild für Stärke und stelle gleichzeitig auch den Bezug zur Heppenheimer Geschichte her, von daher sei die Wahl des Namens eine Besonderheit. „Der ordentliche und starke Melampus soll die Schüler und Lehrer hier schützen und ist gleichzeitig auch eine Figur, mit der man sich in diesen vier Schuljahren beschäftigen kann“, erläuterte der Landrat.

Er ging kurz auf den Wechsel von der Siegfriedschule hin zur Sprachheilschule ein. „Diese Förderschule hatte durch die Zunahme der Inklusionen an den Regelschulen eine deutlich zurückgehende Schülerzahl. Daher haben wir uns im Kreis dafür entschieden, sie an die Martin-Buber-Schule hier in der Stadt anzugliedern“, sagte Engelhardt. Für den Umzug der Sprachheilschule von Bürstadt nach Heppenheim habe auch die bessere Schülerbeförderung und -verteilung gesprochen. Positiv sei am neuen Standort auch die Nähe zur Konrad-Adenauer-Schule.

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Schule und Kollegium machen Engelhardt zufolge eine tolle Arbeit. Auch deswegen habe der Kreis die nötige Ausstattung zur Verfügung gestellt und die noch recht neue Schule für diese Anforderung vorbereitet. „Jedes Kind hat seine Besonderheiten, und es ist Aufgabe der Gesellschaft dafür zu sorgen, dass es seine Stärken entwickeln und seine Schwächen verbessern kann“, so der Landrat.

Für das Staatliche Schulamt sprach Sebastian Rogosch seinen Dank an das Kollegium für dessen Engagement bei diesem Projekt aus. „Hier gibt es an dieser funktionalen und schönen Schule nun zwei Vorklassen und vier Schuljahrgangsklassen an diesem zentralen Standort. Hier sollten die Schüler so optimal gefördert werden, dass sie dabei fit werden für ihre weitere schulische Karriere und dabei einen reibungslosen Übergang bewältigen können“, so Rogosch.

Die Schüler umrahmten die Feier, die mit einem kurzen Film zur Schulgeschichte ausklang, mit einem kleinen Programm. steh/ü

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