Sanierung

Schulhof der Martin-Buber-Schule soll mehr Farbe bekommen

Bauarbeiten in Heppenheim werden noch bis November dauern. Nach den Ferien muss dann in den Pausen improvisiert werden.

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jr/ü
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bhe Heppenheim Baustelle besichtigt: Landrat Christian Engelhardt (vierter von links) macht sich ein Bild vom Fortgang der Arbeiten an der Martin-Buber-Schule. 1,3 Millionen Euro investiert der Kreis hier für die Sanierung des Pausenhofes. Bild: Jürgen Reinhardt © Jürgen Reinhardt

Heppenheim. Rund 1,3 Millionen Euro gibt der Kreis Bergstraße für die Sanierung des Schulhofs der Heppenheimer Martin-Buber-Schule aus, womit hier eines der derzeit größten und teuersten Instandhaltungsprojekte für Schulen umgesetzt wird. Begonnen wurde noch kurz vor Ferienbeginn, da die Arbeiten recht aufwendig sind, ist mit einer Fertigstellung aber voraussichtlich nicht vor November zu rechnen.

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Danach verfügt die Haupt- und Realschule in unmittelbarer Nähe zur Altstadt über ein Pausengelände, das nicht nur die darunter liegenden Unterrichtsräume vor eindringendem Wasser bewahrt, sondern darüber hinaus in den Sommermonaten mit Hilfe von Schirmen Schatten und eine Boulderwand für die körperliche Bewegung bietet.

Zunächst allerdings sind die Arbeiter der ausführenden Firma noch damit beschäftigt, den alten Belag peu-à-peu und mit Hilfe von Kleinbagger, Schaufeln und Schubkarren zu entfernen. Die Deckschicht war zunehmend undicht, seit Jahren schon gibt es Probleme mit Feuchtigkeit in den Räumen für die Naturkundefächer. Dass die Fläche darüber überhaupt für die Pausen genutzt werden muss und nicht wie ein „normales“ Dach ausgelegt ist, hat mit dem Standort der Schule in Hanglage zu tun, der kaum alternative Freiflächen bietet.

Eselsgasse wird zum Pausenhof, der Marianne-Cope-Garten nicht

Was wiederum Probleme für die Zeit nach den Sommerferien mit sich bringt: Um genügend Platz für Pausenaktivitäten zu haben, wird man für einige Wochen die benachbarte Eselsgasse einbeziehen. Die öffentliche Grünanlage auf der anderen Seite der Gräffstraße mit dem Marianne-Cope-Garten und ihren Ehrenmälern, die ebenfalls als Ersatzlösung im Gespräch war, wird dagegen nur im Notfall zum Einsatz kommen, wie Landrat Christian Engelhardt (CDU) bei einer Besichtigung der Baustelle sagte.

Abgesehen von der Tischtennisplatte bestimmt die Farbe Betongrau das Bild des Schulhofs an der 50 Jahre alten Martin-Buber-Schule. Das soll sich mit den gerade angelaufenen Sanierungsarbeiten ändern, sie sollen auch mehr Farbe in den Hof bringen. Bei einem Ortstermin informierte sich Landrat Christian Engelhardt (rechtes Bild, vierter von links) über den Fortgang der Arbeiten. © Jürgen Reinhardt

Die Nachbarn der Schule wurden über die anstehenden Beeinträchtigungen informiert, insbesondere den Lärm, der entstehen wird, wenn es an die tiefer liegenden, aus Beton bestehenden Schichten des Schulhofes geht. Johannes Kühn, Technischer Betriebsleiter des Eigenbetriebs Schule und Gebäudewirtschaft, sowie Margarete Happel, im Eigenbetrieb für Bau und Instandhaltung zuständige Abteilungsleiterin, betonen allerdings, dass die lautesten Arbeiten möglichst noch in den Sommerferien erledigt werden sollen. Und richtig laut wird es wohl nur dann, wenn Löcher für die dringend notwendige neue Entwässerung gebohrt werden müssen.

Wirklich leise dürfte es auch nach Schulbeginn erst einmal nicht sein, weswegen sich das Kollegium um Schulleiter Tobias Diehl darauf eingestellt hat, zu improvisieren, falls es zu bestimmten Zeiten im einen oder anderen Klassenraum zu laut für den Unterricht sein sollte. Aber an der Schule ist man ohnehin gewohnt, mit Bautätigkeit umzugehen. In den Jahren 2009 bis 2013 wurde sie umfassend saniert und erweitert – unter anderem entstanden eine Mensa und die Mediothek.

„Schule an der Gräffstraße“ wurde 1974 eingeweiht

Allzu alt ist sie nicht, die Bildungsstätte, konnte in diesem Jahr aber ein rundes Jubiläum, das Fünfzigjährige, feiern: Am 24. Mai 1974 wurde das Schulgebäude nach drei Jahren Bauzeit in Anwesenheit des damaligen Hessischen Ministerpräsidenten Albert Osswald offiziell eingeweiht. Es trug damals noch den kommissarischen Namen „Schule an der Gräffstraße“ und kostete 11 Millionen D-Mark. Den Namen des jüdischen Religionsphilosophen Martin Buber erhielt die Schule erst fünf Jahre später, am 26. Januar 1979.

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Der neue Schulhof ist ein weiterer Schritt in der Modernisierung, der Schulleiter verspricht sich auch „mehr Farbkleckse“ – bislang herrschte hier der Grauton vor. Boulderwand und Sonnenschirme dürften für eine lockerere Atmosphäre sorgen, die die 508 Kinder und Jugendlichen sowie die 52 Lehrer von Haupt- und seit kurzem dreizügigem Realschulzweig ab dem neuen Schuljahr genießen können. Unterrichtsbeginn ist am Morgen des 26. August, für die neuen Fünftklässler startet das Ganze am Nachmittag ab 14 Uhr.

Auch wenn das Projekt Martin-Buber-Schule im November endet, geht es für den Kreis mit dem Neubau und der Sanierung der Schulen weiter. 2023 wurden 50 Millionen Euro in die Schulen gesteckt, 2024 sollen es sogar knapp 71 Millionen Euro werden. Die Investitionen flossen und fließen unter anderem in die Modernisierung der Schulgebäude und die Verbesserung der digitalen Infrastruktur wie den Anschluss an das Glasfasernetz und die Ausstattung mit WLAN. 19 Projekte werden derzeit durchgeführt, hinzu kommen diverse Instandsetzungsmaßnahmen in den Sommerferien. jr/ü

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