Straßenverkehr

Sind parkende Lkw ein Problem in Heppenheim?

Unternehmer Gerd Müller registriert im Gewerbegebiet Süd immer wieder Verstöße, die nicht geahndet würden.

Von 
Jürgen Reinhardt
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Halteverbot für Lkw von 18 bis 8 Uhr: Für die Lise-Meitner-Straße im Gewerbegebiet Süd gelten klare Regeln. © Jürgen Reinhardt

Heppenheim. ESM, Jäger Direkt, Infectopharm, Wilhelm Schäfer GmbH, Monoflo, Elektro Vock: Heppenheims im Oktober 2015 für die Besiedlung freigegebenes Gewerbegebiet Süd bietet zehn Jahre nach dem Startschuss einen bunten Mix an Branchen – und wird weiter wachsen. Logisch, dass sich auf den 22 Hektar, die hier zur Verfügung gestellt wurden, auch immer mehr Lkw bewegen. Und parken. Dass bei Letzterem das eine oder andere aus dem Ruder läuft, glaubt der Unternehmer Gerd Müller, der einige Meter nördlich des Gewerbegebietes an der Westerwaldstraße seine Paletten-Service Müller GmbH betreibt.

Er registriert nach eigener Aussage immer wieder Parkverstöße entlang der Lise-Meitner-Straße, die nicht geahndet würden, außerdem würden viele der hier gepflanzten jungen Bäume, also öffentliches Eigentum, beim Ein- und Ausparken beschädigt. Zur Beweisführung hat Müller Fotos gemacht, die ein umgeknicktes Bäumchen zeigen. Hinterlassenschaften deuteten außerdem darauf hin, dass die Umgebung der Parkbuchten, von denen es entlang der Straße viele gibt, zu nächtlichen Stunden als Toilette genutzt würden.

Poller, die das Abstellen der Lkw unmöglich machen

Das war in früheren Zeiten auch ein Problem entlang der Westerwaldstraße, wo Müllers GmbH zu Hause ist. Hier waren es Lkw-Fahrer aus ganz Europa, die darauf warten mussten, dass sie ihre Fracht beim Eisproduzenten Langnese aufnehmen konnten. Bedingt durch das in Deutschland geltende Sonntagsfahrverbot mussten sie oft zumindest eine Nacht vor Ort verbringen, öffentliche Toiletten standen nicht zur Verfügung. Inzwischen ist das Problem, wohl auch aufgrund von Beschwerden Müllers, gelöst: Weil Appelle, das Verhalten zu ändern und sich an das Parkverbot zu halten, nicht fruchteten, wurden entlang der Westerwaldstraße zentnerschwere Poller verteilt, die das Abstellen der Lkw unmöglich machen.

Wer das Gewerbegebiet Süd tagsüber anfährt, wird von derlei Problemen vermutlich nichts zu sehen bekommen. Entlang der äußerst großzügig bemessenen Straßen sind nur wenige Lkw geparkt, die zu dieser Zeit aber ohnehin direkt zu ihren Zielen rollen können, um Ware abzuholen oder hinzubringen. Und tagsüber sind auch die Schilder unübersehbar, die klar besagen, dass für den Schwerlastverkehr ein absolutes Halte- und Parkverbot entlang der Lise-Meitner-Straße gilt. Jedenfalls von 18 Uhr abends bis 8 Uhr morgens. So soll das verhindert werden, was Müller kritisiert und was er nach eigener Aussage auch gegenüber der Stadtverwaltung zur Sprache gebracht hat – ohne dass dies Konsequenzen nach sich gezogen habe.

Schwerpunktkontrollen durch die Stadtpolizei

Was vielleicht daran liegen könnte, dass die Situation im Rathaus deutlich weniger dramatisch gesehen wird, wie auf Nachfrage deutlich wird. „Aktuell liegen im Gewerbegebiet Süd keine Meldungen über Parkverstöße vor“ heißt es in der Antwort auf eine entsprechende Frage. Und auf die Frage nach Kontrolle: „Das Gewerbegebiet Süd wird im Rahmen des allgemeinen Streifendienstes überwacht. Sofern hier Meldungen über Parkverstöße eingehen, erfolgen entsprechende Schwerpunktkontrollen durch die Stadtpolizei.“

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Sollten Lkw-Fahrer sich nicht an die Vorgaben halten, würden sie zur Kasse gebeten, „festgestellte Parkverstöße“ würden „kostenpflichtig geahndet.“ Als Beleg angefügt: drei Fotos von einer leergefegten Lise-Meitner-Straße, ohne einen einzigen geparkten Lkw. Zeit der Aufnahmen: Freitag, 21.03.25, ca. 17.50 Uhr. jr/ü

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