Ortsumgehung B38

Der Tunnelbau in Mörlenbach geht voran

Die Arbeiten für den Tunnel „Berkersklamm“ und die Talbrücke Reisen laufen auf Hochtouren.

Von 
jün
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Spektakulärer Blick auf den entstehenden Tunnel „Berkersklamm“: Der sogenannte bergmännische Vortrieb geht voran, wie Hessen Mobil berichtet. Der Straßenbaubehörde liegen nach eigenen Angaben außer einigen Anfragen keine Beschwerden zu den Sprengungen vor. © Thomas Rittelmann

Bergstraße. Die Arbeiten an der Ortsumgehung von Mörlenbach gehen weiter vorwärts. Am sichtbarsten für die Verkehrsteilnehmer auf der alten B 38 zwischen Mörlenbach und Reisen waren in den vergangenen Tagen die Auffüllungen, die im an den Hundeverein angrenzenden Bereich der Wiese vorgenommen wurden. Dort wurde inzwischen eine Asphaltdecke aufgetragen. Unsere Redaktion hat bei der Straßenbaubehörde Hessen Mobil nach dem aktuellen Stand gefragt.

Mit der Ortsumgehung kommt die Entlastung für die Ortsdurchfahrt

Beim Tunnel „Berkersklamm“ schreitet der bergmännische Vortrieb weiter voran, wie Dunja Fioriti von der Pressestelle der Behörde berichtet. Demnach sei dieser bis etwa Anfang März vorwiegend mithilfe von Baggern vorangetrieben werden. In den vergangenen Wochen sei es – wie angekündigt – auch zu gezielten Sprengungen im Tunnel gekommen. „Welche Art des Vortriebs jeweils gewählt wird, entscheiden die Experten vor Ort je nach Sachlage“, führt sie weiter aus. Die Sprengungen erfolgten, wie Hessen Mobil bereits erläutert habe, nach einem Sprengkonzept, das von einem Sprengsachverständigen erstellt worden sei.

Die Erschütterungen, die von den Sprengungen herrühren, haben gerade auch in den sozialen Medien für einige Diskussionen gesorgt. Während sich einige Bürger darüber beschwerten, hielten ihnen andere entgegen, dass man dies gerne in Kauf nehme, weil mit der Ortsumgehung endlich die ersehnte Entlastung für die Ortsdurchfahrt komme.

Mit schwerem Gerät laufen die Arbeiten für die Mörlenbacher Ortsumgehung. Auf der südöstlich gelegenen Seite wurde im Rahmen der Baustelleneinrichtung die dortige Wiese aufgefüllt und mit einer Asphaltedecke versehen. © Fritz Kopetzky

Auch bei Hessen Mobil gab es nach den ersten Sprengungen einige Anfragen, bei denen es um das Konzept und die Zeiten ging, wie die Pressesprecherin erklärt. „Den nachfragenden Anwohnern haben wir das Sprengkonzept, das wir ja auch im Januar im Rahmen einer Bürgerinfoveranstaltung vorgestellt hatten, nochmals erläutert und Fragen beantwortet. Momentan liegen uns aber keine weitere Anfragen mehr vor. Auch vonseiten der Gemeinde Mörlenbach haben wir bisher keine Rückmeldung erhalten, dass hier verstärkt Personen nachgefragt hätten“, erklärt Fioriti. Die Fertigstellung des Tunnels Berkersklamm ist für Mai 2027 geplant.

 Das Widerlager der Talbrücke Reisen

Voll im Gange sind derweil die Arbeiten zum Herstellen der Baustelleneinrichtungsflächen für den Bau der Talbrücke Reisen, die sich im Bereich der örtlichen Hundeschule auf der Westseite der bestehenden B 38 befinden. Außerdem wurden inzwischen die Großgeräte angeliefert, die in den kommenden Wochen bei der Herstellung der Baugruben und der Pfeilerfundamente zum Einsatz kommen sollen.

„Die Herstellung der ersten Baugrube für einen Pfeiler auf der südöstlich der B 38 gelegenen Seite wurde bereits begonnen“, informiert die Pressesprecherin. Dort wurden demnach zuletzt sogenannte Spundwände hergestellt, die die Baugrube gegen Grundwasser abdichten. Am gestrigen Mittwoch wurde dann das Bohrgerät auf die westliche Seite (am Hundeplatz) umgesetzt. Hierfür musste der Verkehr zeitweise für rund 15 Minuten angehalten werden. Dann begann dort die Herstellung der Baugrube für das Widerlager der Talbrücke Reisen. „Das Widerlager bildet den Übergang von der Brückenkonstruktion zum anschließenden Erddamm“, berichtet Fioriti. Die Fertigstellung der Talbrücke ist für 2028 vorgesehen.

Beginn des bergmännischen Vortriebs

Hinsichtlich des zweiten Tunnels wurde ihren Angaben zufolge die Geländemodellierungsfläche unterhalb der Grillhütte am Kreisverkehr Richtung Weiher zwischenzeitlich vorbereitet und der vorhandene Oberboden abgeschoben. Hier sollen die Aushubmassen aus dem Voreinschnitt des Tunnels eingebaut werden. „Der Tunnelvoreinschnitt ist der erste Einschnitt beim Tunnelbau und betrifft den Geländeeinschnitt, der sich direkt vor der Tunnelöffnung befindet. Danach erfolgt vom Tunnelvoreinschnitt ausgehend der eigentliche Vortrieb“, erläutert sie. Der Beginn des bergmännischen Vortriebs mit Tunnelanstich ist demnach für Ende Juni 2025 geplant.

„Die vier geplanten Modellierungsflächen dienen zum einen dazu, den Tunnelaushub direkt an Ort und Stelle wieder zu verwerten und einzubauen, zum anderen sind sie ein für den Landschaftsbau wichtiges Gestaltungselement, das hilft, die neue Trasse der B 38 harmonisch in die vorhandene Landschaft einzufügen“, macht Fioriti deutlich. Auch hier ist die geplante Fertigstellung auf 2028 datiert. jün/ü

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