Freizeit

Laternenführungen in Heppenheim: Von Geistern und Riesen

Der mit Sagenfiguren gespickte Laternenweg ist ab 6. Mai immer samstagsabends zu erkunden.

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mbl/ü
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Laternenführer Karl-Heinz Trares hat einige Heppenheimer Sagen in Dialekt umgeschrieben. © Dagmar Jährling

Heppenheim. Zur vollen Stunde schallt bald wieder von Nachtwächter oder Herold durch Heppenheims alte Gassen: „Hört, Ihr Leut’, und lasst Euch sagen…“. Wenn es Zeit wird, ab 22 Uhr, sind es passenderweise Laternen, die im Mittelpunkt entsprechender Führungen stehen. Von denen gibt es bald wieder einige. Voranmeldungen bedarf es jeweils nicht, viele Informationen halten die Tourist-Information (Friedrichstraße 21) oder die Internetseite www.heppenheim.de bereit.

Am Samstag, 6. Mai, beginnt auf dem Laternenweg die Saison. Bis Ende Oktober treffen jeden Samstagabend zur gleichen Zeit gewandete Erzähler auf dem Marktplatz ein, verspricht die Stadt in einer Pressemeldung. Sodann gilt es, die Gäste rund eine Stunde durch die Altstadt und die hessische Sagenwelt zu führen.

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Mehr als 150 Scherenschnitte des Künstlers Albert Völkl mit Sagenhaftem und manch besonderen Wesen leuchten aus den Straßenlaternen herab und entfalten eine ganz eigene Strahlkraft. Völkl lebt seit Langem im waldreichen Nordhessen, das voller alter Geschichten ist und sich der Gebrüder Grimm brüstet, die dort so manche Geschichte aufgriffen. Der Süden, die Bergstraße und Heppenheim haben freilich selbst Erzählungen, von Geistern der Starkenburg und Anderem mehr. Dieses Stück Kultur droht, immer weiter in Vergessenheit zu geraten. Über diese öffentlichen Führungen aber lässt sich lauschen, lernen – und weitererzählen.

Moralische Grauzonen

„Jenseits von Gute und Böse”: Das diesjährige Motto der Laternenführungen durchbricht verbreitetes Schwarz-Weiß-Denken oder entführt, wie die Stadt sagt, in die Welt moralischer Grauzonen. Von einem Monster aus Leichenteilen, zwei überlisteten Riesen und vom Teufel ist beispielsweise zu hören. Gruselig, aber auch augenzwinkernd und für Lacher gut. Wie berichtet, lässt sich der Laternenweg auch jederzeit individuell per Audio-Guide über das Smartphone erkunden. Der Schauspieler Walter Renneisen ist darüber zu hören. Aber eben kein Gewandeter und Zeigender.

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Bei Licht betrachtet, lassen sich natürlich nochmal andere Eindrücke gewinnen. Ebenfalls am 6. Mai, ab 16 Uhr, führt Thilo Barth Interessierte durch die Altstadt und zeigt in rund eineinhalb Stunden deren wichtigste Sehenswürdigkeiten. Treffpunkt ist vor der Tourist-Information. Am Sonntag, 7. Mai, steht ein Erkunden der Starkenburg oberhalb Heppenheims mit Michael Weber an. Zum Schutz des mächtigen Klosters Lorsch wurde diese schon 1065 errichtet. Um 14 Uhr geht es für etwa eine Stunde am Unteren Burghof für viel Wissenswertes zum Heppenheimer Wahrzeichen, das auch namensgebend für Südhessen wurde. mbl/ü

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