Stadtteile

Kirschhausen hübscht seine Ortsmitte auf

Spätestens im August beginnt die Umgestaltung des Wilhelm-Schäfer-Platzes / Schlammig soll es dort künftig nicht mehr sein

Von 
jr/ü
Lesedauer: 
Die Sanierungsarbeiten am Wilhelm-Schäfer-Platz in Kirschhausen sollen noch in diesem Monat beginnen. © Jürgen Reinhardt

Kirschhausen. Es hat sich schon etwas gezogen, aber jetzt scheint es doch langsam etwas zu werden mit dem Dorfplatz für Heppenheims größten Stadtteil Kirschhausen: Ortsvorsteher Peter Engelhardt (CDU) konnte Ortsbeiratskollegen und Besuchern in der letzten Sitzung vor der Sommerpause mitteilen, dass noch in diesem Monat, spätestens aber im August, mit der Umgestaltung des Wilhelm-Schäfer-Platzes begonnen wird.

Am 22. Juni wurde der Auftrag für die Asphaltierungs- und Pflasterarbeiten sowie die Verlegung der Versorgungsleitungen durch den Magistrat an ein Mannheimer Unternehmen erteilt. 200 000 Euro stehen für die Sanierung zur Verfügung. Neben der Pflasterung gibt es einige Sitzbänke entlang der südlichen Begrenzung und eine Sitzecke samt „Dorflinde“ im hinteren, südwestlichen Teil des Platzes.

Newsletter "Guten Morgen Bergstraße"

Für E-Mobile sollen drei Ladesäulen installiert werden. Elektrizität wird es auch für künftige Festivitäten geben, je nach Machbarkeit auch Wasser- und Abwasseranschlüsse. Darüber hinaus sollen im Pflaster Hülsen fest installiert werden, die das Gestänge des Festzeltes aufnehmen können.

Pflasterung statt Sand

Seit 2016 hatte sich der Ortsbeirat um den damaligen Ortsvorsteher Jürgen Held verstärkt für die Umgestaltung des Platzes eingesetzt, der als einzige größere Freifläche für Feste im Stadtteil genutzt wird. Das Problem bisher: Die Oberfläche besteht lediglich aus feinkörnigem Sand, der sich nach ergiebigem Regen schnell in Schlamm verwandelt. Das soll künftig durch eine Pflasterung mit dunklem Granit verhindert werden.

Wenn der Platz nicht für Feste benötigt wird, kann er wie in der Vergangenheit zum Parken genutzt werden. Auch auf eine Markierung der Parkplätze wollte man eigentlich weiter verzichten, lediglich einige Plätze für Behinderte ausgewiesen haben. Allerdings macht man sich jetzt in Kirschhausen Gedanken darüber, wie man verhindern kann, dass immer mehr Wohnmobile und -anhänger abgestellt werden.

Um das Grün rund um den dann sanierten Dorfplatz, vor allem am Hang hoch zur Kirche, wird es erst später gehen. Bis dahin soll auch geklärt sein, was mit dem Kriegerdenkmal passiert, auf dem unter anderem die umstrittene Inschrift „Den kommenden Geschlechtern zur Nachahmung“ zu lesen ist. Hierzu soll es eine Begehung mit der zuständigen Denkmalschutzbehörde geben.

Thema Norma-Markt

Thema war auch wieder der geplante Norma-Markt an der Siegfriedstraße im Osten des Stadtteils. Der Ortsvorsteher verlas die Antwort eines Unternehmenssprechers, in der Vorwürfe der Heppenheimer Grünen zurückgewiesen werden, denen zufolge Norma vor allem Billigkräfte beschäftige. Man zahle grundsätzlich nach dem hessischen Einzelhandelstarif, mindestens aber 13 Euro Stundenlohn. Etwa zwölf bis 15 Mitarbeiter, so der Norma-Vertreter, werden in Kirschhausen in Voll- und Teilzeit beschäftigt sein, außerdem wolle man ausbilden: „Interessenten können sich jetzt schon bewerben.“

Mehr zum Thema

Ortsbeirat Auerbach

Auerbacher Schlossplatz soll aufgewertet werden

Veröffentlicht
Von
Jeanette Spielmann
Mehr erfahren

Im Zusammenhang mit diesem Projekt war durch einen Anwohner des Schlehenweges auch die Anregung gekommen, einen Fußweg von seinem, im Osten des Stadtteils gelegenen Viertel zum Markt zu schaffen. Engelhardt konnte nun darauf hinweisen, dass die Stadtverwaltung dieses Anliegen prüfen will, auch wenn dieser Weg durchgängig über Privatgelände geführt werden müsste.

Um den Friedhof und Baumbestattungen ging es bei einer Begehung am 9. Juni. Wie der Ortsvorsteher mitteilen konnte, gibt es einen neuen Lageplan, der derzeit 24 Urnengräber unter Bäumen beinhaltet. Genutzt werden könnten drei weitere hier stehende Bäume, unter denen 16 Grabstätten für insgesamt 48 Urnen möglich wären.

Von Rasern und Parkern

Ärger gibt es nach wie vor in der Brentanostraße, in der mancher, der von der B 460 hineinfährt, zu schnell unterwegs ist. Im Ortsbeirat ist deshalb wiederholt der Wunsch laut geworden, das in der Brentanostraße vorhandene Tempo-30-Schild dichter an die Einmündung der Bundesstraße zu versetzen. Was vermutlich kein Problem sein dürfte, wie in der Sitzung zu hören war, und vor allem bei den Anwohnern auf Zustimmung stößt.

Nichts ändern wird sich dagegen am Parken auf dem Bürgersteig entlang der Siegfriedstraße. Das ist zwar laut Straßenverkehrsverordnung verboten, werde aber, so die Reaktion der Verwaltung, „aus Rücksicht auf die bestehende Parkplatznot und die Belange der Anwohner geduldet“.

Ein genügend breiter Streifen für Kinder auf Fahrrädern oder Mütter mit Kinderwagen müsse aber freibleiben. jr/ü

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger

Thema : Festspiele Heppenheim

  • Bergstraße Festspiel-Start in Heppenheim und Worms

    Im Kurmainzer Amtshof der Bergsträßer Kreisstadt läuft die erste Saison unter neuer Leitung, am Wormser Dom ist ein gänzlich neues Stück zu sehen.

    Mehr erfahren
  • Heppenheim Weicher sitzen und besser sehen bei den Heppenheimer Festspielen

    Fliegender Wechsel im Amtshof. Noch hängt die Fahne des am Sonntag beendeten Weinmarkts über der großen Bühne, da sind schon die Veranstaltungs- und Lichttechniker für das nächste große Ereignis am Werk. Die gemeinnützige „Theaterlust“-GmbH übernimmt die Regie mit ersten Vorbereitungen für das Bühnenbild, das ab diesem Mittwoch aufgebaut wird. In wenigen Tagen beginnen die Heppenheimer Festspiele: Die Premiere von Carl Zuckmayers „Der fröhliche Weinberg“ markiert am 15. Juli nach zweijähriger Corona-Pause den Neubeginn des traditionsreichen, 1974 von Hans Richter begründeten Freiluft-Theaters. {element} Die Schauspielerin und Regisseurin Iris Stromberger hat die Intendanz übernommen, jetzt steht sie zum ersten Mal auf der Bühne, die bis Ende August der Mittelpunkt ihres Theaterlebens sein wird. Ihr Mann Ingo Schöpp-Stromberger, Geschäftsführer und Bühnenbildner der Festspiele, schaut unterdessen auf dem Pflaster nach den Markierungen fürs Podest im hinteren Teil des Hofes. Weil das Gelände abfällt, werden die Sitzplätze erhöht, damit die gute Sicht gewährleistet ist. Neues Mobiliar und neue Polster {furtherread} Und auch in die Bequemlichkeit für die Gäste wird einiges investiert. Die Stadt hat neues Mobiliar angeschafft, vierzig Tische, achtzig Bänke, zusätzlich Stühle, allesamt ausgestattet mit Rückenlehnen. Denn der Festspielbesuch konnte früher zur Strapaze werden, altgediente Theaterfreunde erinnern sich an die harten Biertisch-Garnituren. Auch Andrea Helm, Stiftungsmanagerin der Sparkassenstiftung Starkenburg, hat solche Abende erlebt, „es war doch immer eine Herausforderung“, seufzt sie. Umso erfreuter stellte sie eine Anschaffung vor, die am Dienstag der Stadt von der Stiftung als Dauerleihgabe übergeben wurde: Polster für Bänke und Stühle, maßgeschneidert für das Amtshof-Mobiliar, abwaschbar, wetterfest und mit praktischen Klettbändern zu befestigen. Bei der Auswahl der grauen Farbe hat die Intendantin ein Wörtchen mitgeredet, sieht ja auch sehr schick aus zum Weiß der Bänke, und Iris Stromberger verspricht Tischdecken und Blumen-Deko. Sie will die Menschen aus ihren bequemen Fernsehsesseln wieder ins Live-Theater locken, und dann sollen sie es auch schön haben. „Die Festspiele bekommen einen anderen Charakter“, sagt Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU), und er meint nicht nur den Anblick im Theaterhof, sondern auch die enge und offenkundig sehr gute Zusammenarbeit der Betreibergesellschaft mit der Stadt. Dass die Zuschauer in diesem Sommer unter freiem Himmel sitzen, sei angesichts wieder steigender Corona-Zahlen eine gute Sache. Für die kommenden Jahre, ergänzt Schöpp-Stromberger, solle es aber wieder einen Regenschutz geben. Premiere fast ausverkauft Neben den Polstern, die von der Stadt auch für andere Veranstaltungen genutzt werden können, spendet die Stiftung den Festspielen 20 000 Euro. „Gelebte Kulturförderung“, die sowohl bei der Sparkasse als auch bei deren Stiftung selbstverständlich sei, sagt Helm. Allmählich zieht auch der Vorverkauf an, für die erste Premiere gibt es nur noch vereinzelt Karten, an allen Abenden lohnt es, an der Abendkasse nachzufragen. In den kommenden Tagen wird der Hof sein Gesicht verändern. An der Seite wird sich die Herrmann Gastro Gruppe aus Lampertheim einrichten, die außer Wein der Bergsträßer Winzer eG und Odenwaldquelle-Wasser auch kleine Speisen anbietet. Nicht nur der weiche Sitz, auch die Bewirtung markiert die Abkehr vom sehr rustikalen Charme, der dieses Festival früher auszeichnete. Dann geht es Schlag auf Schlag, die Endproben zum „Fröhlichen Weinberg“ sind schon auf der Amtshof-Bühne angesetzt, und nach dem ersten Wochenende muss rasch umgeräumt werden, damit die bereits fertig einstudierte zweite Produktion „Cash!“ am 22. Juli folgen kann. Die Wartezeit darauf verkürzt von 19. bis 21. Juli an drei Abenden der Schauspieler Walter Renneisen – mit zwei Programmen seines Dauerbrenners „Deutschland, deine Hessen“, dazwischen moderiert er mit eigenen Erinnerungen den Abend „Als der Jazz in Deutschland laufen lernte“, zu dem Sigi’s Jazz Men musizieren. Dann wird im Wochenturnus zwischen rheinhessischem Volksstück und britischer Farce gewechselt. In beiden Komödien hat Iris Stromberger als Regisseurin ihren Ensembles nicht nur Präzision, sondern auch Tempo verordnet. Den „Weinberg“ will sie in rekordverdächtigen neunzig Minuten plus Pause auf die Bühne bringen. Die Regisseurin verspricht: „Wir sind flott unterwegs.“ job/ü

    Mehr erfahren
  • Bergstraße Die Proben von „Cash“ machen Lust auf die Festspiel-Premiere im Amtshof

    In rund sechs Wochen – am 15. Juli zunächst mit Zuckmayers „fröhlichem Weinberg“ und ab 22. Juli mit „Cash“ – hebt sich nach zwei Jahren Corona-Pause wieder der Vorhang in Heppenheim.

    Mehr erfahren

Thema : Bürgermeisterwahl Heppenheim