Kirschhausen. Es hat sich schon etwas gezogen, aber jetzt scheint es doch langsam etwas zu werden mit dem Dorfplatz für Heppenheims größten Stadtteil Kirschhausen: Ortsvorsteher Peter Engelhardt (CDU) konnte Ortsbeiratskollegen und Besuchern in der letzten Sitzung vor der Sommerpause mitteilen, dass noch in diesem Monat, spätestens aber im August, mit der Umgestaltung des Wilhelm-Schäfer-Platzes begonnen wird.
Am 22. Juni wurde der Auftrag für die Asphaltierungs- und Pflasterarbeiten sowie die Verlegung der Versorgungsleitungen durch den Magistrat an ein Mannheimer Unternehmen erteilt. 200 000 Euro stehen für die Sanierung zur Verfügung. Neben der Pflasterung gibt es einige Sitzbänke entlang der südlichen Begrenzung und eine Sitzecke samt „Dorflinde“ im hinteren, südwestlichen Teil des Platzes.
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Für E-Mobile sollen drei Ladesäulen installiert werden. Elektrizität wird es auch für künftige Festivitäten geben, je nach Machbarkeit auch Wasser- und Abwasseranschlüsse. Darüber hinaus sollen im Pflaster Hülsen fest installiert werden, die das Gestänge des Festzeltes aufnehmen können.
Pflasterung statt Sand
Seit 2016 hatte sich der Ortsbeirat um den damaligen Ortsvorsteher Jürgen Held verstärkt für die Umgestaltung des Platzes eingesetzt, der als einzige größere Freifläche für Feste im Stadtteil genutzt wird. Das Problem bisher: Die Oberfläche besteht lediglich aus feinkörnigem Sand, der sich nach ergiebigem Regen schnell in Schlamm verwandelt. Das soll künftig durch eine Pflasterung mit dunklem Granit verhindert werden.
Wenn der Platz nicht für Feste benötigt wird, kann er wie in der Vergangenheit zum Parken genutzt werden. Auch auf eine Markierung der Parkplätze wollte man eigentlich weiter verzichten, lediglich einige Plätze für Behinderte ausgewiesen haben. Allerdings macht man sich jetzt in Kirschhausen Gedanken darüber, wie man verhindern kann, dass immer mehr Wohnmobile und -anhänger abgestellt werden.
Um das Grün rund um den dann sanierten Dorfplatz, vor allem am Hang hoch zur Kirche, wird es erst später gehen. Bis dahin soll auch geklärt sein, was mit dem Kriegerdenkmal passiert, auf dem unter anderem die umstrittene Inschrift „Den kommenden Geschlechtern zur Nachahmung“ zu lesen ist. Hierzu soll es eine Begehung mit der zuständigen Denkmalschutzbehörde geben.
Thema Norma-Markt
Thema war auch wieder der geplante Norma-Markt an der Siegfriedstraße im Osten des Stadtteils. Der Ortsvorsteher verlas die Antwort eines Unternehmenssprechers, in der Vorwürfe der Heppenheimer Grünen zurückgewiesen werden, denen zufolge Norma vor allem Billigkräfte beschäftige. Man zahle grundsätzlich nach dem hessischen Einzelhandelstarif, mindestens aber 13 Euro Stundenlohn. Etwa zwölf bis 15 Mitarbeiter, so der Norma-Vertreter, werden in Kirschhausen in Voll- und Teilzeit beschäftigt sein, außerdem wolle man ausbilden: „Interessenten können sich jetzt schon bewerben.“
Im Zusammenhang mit diesem Projekt war durch einen Anwohner des Schlehenweges auch die Anregung gekommen, einen Fußweg von seinem, im Osten des Stadtteils gelegenen Viertel zum Markt zu schaffen. Engelhardt konnte nun darauf hinweisen, dass die Stadtverwaltung dieses Anliegen prüfen will, auch wenn dieser Weg durchgängig über Privatgelände geführt werden müsste.
Um den Friedhof und Baumbestattungen ging es bei einer Begehung am 9. Juni. Wie der Ortsvorsteher mitteilen konnte, gibt es einen neuen Lageplan, der derzeit 24 Urnengräber unter Bäumen beinhaltet. Genutzt werden könnten drei weitere hier stehende Bäume, unter denen 16 Grabstätten für insgesamt 48 Urnen möglich wären.
Von Rasern und Parkern
Ärger gibt es nach wie vor in der Brentanostraße, in der mancher, der von der B 460 hineinfährt, zu schnell unterwegs ist. Im Ortsbeirat ist deshalb wiederholt der Wunsch laut geworden, das in der Brentanostraße vorhandene Tempo-30-Schild dichter an die Einmündung der Bundesstraße zu versetzen. Was vermutlich kein Problem sein dürfte, wie in der Sitzung zu hören war, und vor allem bei den Anwohnern auf Zustimmung stößt.
Nichts ändern wird sich dagegen am Parken auf dem Bürgersteig entlang der Siegfriedstraße. Das ist zwar laut Straßenverkehrsverordnung verboten, werde aber, so die Reaktion der Verwaltung, „aus Rücksicht auf die bestehende Parkplatznot und die Belange der Anwohner geduldet“.
Ein genügend breiter Streifen für Kinder auf Fahrrädern oder Mütter mit Kinderwagen müsse aber freibleiben. jr/ü
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