Heppenheim. Die Heppenheimer Innenstadt soll auch in den kommenden Jahren konkurrenzfähig bleiben, daher hat die Kommune eine neue Innenstadt-Offensive gestartet. Dazu wurden zunächst Fördermittel aus dem Landesprogramm „Zukunft Innenstadt“ beantragt. Daraus stehen Heppenheim nun insgesamt 250 000 Euro zur Verfügung, mit dem Ziel „der Förderung der Attraktivität und Nachhaltigkeit der Innenstadt“.
„Wir haben uns zunächst intensiv mit verschiedenen Akteuren auseinandergesetzt, unter anderem der Heppenheimer Wirtschaftsvereinigung“, erläutert Kerstin Weis von der städtischen Wirtschaftsförderung. Daraus sei ein ganzes Portfolio von Wunschmaßnahmen sowie ein Programm mit drei Säulen entstanden, das nun in Auftrag gegeben werde.
Fußgängerzone soll „aufgeräumt“ werden
„Die erste Säule beinhaltet bauliche Maßnahmen zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität und um mehr Platz zu schaffen“, erläutert Weis. Dabei solle vor allem die Fußgängerzone „aufgeräumt“ werden. Zielsetzung sei es, mehr Raum für den Wochenmarkt zu gewinnen. „Er bleibt in der Friedrichstraße und kann dann in Richtung B 3 erweitert werden.“ Davon würden auch Veranstaltungen der Wirtschaftsvereinigung profitieren, etwa Halloween- und Ostermarkt.
Um mehr Platz zu schaffen, sollen die Fahrradständer dezentralisiert werden. „Es wird Fahrradbügel am Anfang, in der Mitte und am Graben geben“, sagt Weis. In der Summe sollen so mehr Abstellmöglichkeiten geschaffen und gleichzeitig ein Signal zum Absteigen an die Besucher gesendet werden. „Wir sehen, dass viele Heppenheimer mit dem Rad in die Fußgängerzone kommen.“
Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) erläutert, dass auch der Spielplatz an der Sparkasse überarbeitet werden soll und eine neue, flexible Bühne unmittelbar in der Fußgängerzone geplant ist. Ändern werde sich auch die Anzahl der Mülleimer: „Es hat sich gezeigt, dass die solarbetriebenen Abfallbehälter, die derzeit zur Probe aufgestellt sind, für uns nicht zu 100 Prozent passen“, sagt Burelbach. Stattdessen werde es neue Behälter ohne Technik geben, die dann 120 statt wie bisher 60 Liter fassen werden. „Es werden weniger Standorte sein, die Summe an Litern aber gleich bleiben.“
Zudem solle bei der Aufstellung soweit möglich auf die Ladenstruktur Rücksicht genommen werden. Als zweite Säule wird es einen strategischen Teil geben. „Es bedarf einer klaren Ausrichtung, wofür Heppenheim steht“, sagt Weis. Es sei ein Leitfaden gewünscht, um die einzelnen Quartiere, wie Marktplatz, kleinen Markt und Fußgängerzone, zu verbinden. „Dazu gab es bereits eine Inkognito-Befragung, aus dem Blickwinkel eines klassischen Besuchers von außerhalb.“
Online-Befragung läuft noch bis zum 1. November
Die Auswertung dazu stehe allerdings noch aus. Eine weitere Online-Befragung läuft derzeit noch: Unternehmen aus Einzelhandel, Dienstleistung und Gastronomie aus dem gesamten Stadtgebiet, aber insbesondere aus Altstadt und Fußgängerzone, sind dazu aufgerufen, sich zu beteiligen. Dazu arbeitet die Stadt mit der Imakomm Akademie GmbH aus Aalen zusammen. Noch bis zum 1. November kann der Online-Fragebogen unter www.soscisurvey.de/heppenheim ausgefüllt werden.
Durch eine rege Beteiligung werde laut Weis die Stadt in die Lage versetzt, die Innenstadtstrategie und das Innenstadtmarketing zielgerichtet auf die Situation vor Ort abzustimmen. Die Unternehmer könnten so aktiv am Prozess für einen attraktiven und zukunftsfähigen Standort Heppenheim teilhaben. Ab November sollen dann Projektgruppen und Expertengespräche folgen.
Als dritte Säule ist eine Umsetzung der Strategie durch kreative Maßnahmen angedacht. „Dafür wird eine Agentur beauftragt“, sagt Burelbach. Gemeint sind damit unter anderem digitale Präsenz und Online-Marketing. Aber auch ein Leerstandsmanagement. „Die Starkenburg-Passage etwa war früher besser belegt. Vor ein, zwei Jahren war sie noch voll. Daran sieht man den Wandel“, nennt der Bürgermeister ein Beispiel. „Wir müssen ausloten, wo das Potenzial liegt, was kann noch wachsen.“
In der Summe soll all das die Stadt rund 200 000 Euro kosten. „Es bleiben dann noch 50.000 Euro für Veranstaltungen in den kommenden Jahren übrig“, sagt Burelbach. „Wie die Innenstadt der Zukunft aussehen wird? Wir wissen es nicht. Aber die Innenstadt hat sich immer verändert. Gleich geblieben ist, dass sie ein Ort der Begegnung ist und dort auch die öffentliche Verwaltung ihren Platz hat.“ Derzeit seien es vor allem die Arztpraxen, Apotheken und Dienstleister, die Frequenz in die Fußgängerzone brächten. „Künftig werden wohl Dienstleistungen noch mehr im Vordergrund stehen und weniger der Handel.“ thr/ü
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