CDU Heppenheim

Innenminister informierte über Migration

Roman Poseck und Parteikollegen diskutierten im Kurfürstensaal zu diesem Thema

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ai/ü
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Empfang für den Innenminister in Heppenheim: v.l. Stadtrat Steffen Gugenberger, Stadtverordnetenvorsteherin Susanne Benyr, Roman Poseck, Landtagsabgeordneter Alexander Bauer, Bürgermeister Rainer Burelbach. © Dagmar Jährling

Heppenheim. Der politische Islamismus bildet die größte Gefahr für die innere Sicherheit Deutschlands – Hessens Innenminister Roman Poseck (CDU) beließ es bei seinem Vortrag als Gast des CDU-Stadtverbands in Heppenheim nicht bei dieser Feststellung. Er zeigte, wie sich der Rechtsstaat dieser Gefahr entgegenstellt.

Im Kurfürstensaal ergänzte der Bergsträßer Landtagsabgeordnete Alexander Bauer die Lösungsvorschläge. Bauer ist innenpolitischer Sprecher seiner Landtagsfraktion. Bürgermeister Rainer Burelbach beschrieb, was getan wird, um das friedliche Zusammenleben der 26 000 Einwohner zu ermöglichen.

Posecks Analyse leitete über zum Thema Migration, das auch in der anschließenden Diskussion im Vordergrund stand. Der Minister erinnerte an die Anschläge von Mannheim und Solingen. Bei einem Messerangriff auf dem Mannheimer Marktplatz wurden am 31. Mai der Polizisten Rouven Laur tödlich und fünf weitere Personen schwer verletzt. Mutmaßlicher Täter war ein in Heppenheim lebender Afghane.

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Nicht nur dieses Verbrechen habe das Sicherheitsgefühl der Menschen verletzt. Der überwiegende Teil der Menschen muslimischen Glaubens – so der Minister weiter – halte sich an Recht und Gesetz. Doch der politische Islam kenne weder Toleranz noch Menschenwürde. Ziel der gewaltbereiten Islamisten sei ein Gottesstaat, in dem die Scharia an die Stelle des Grundgesetzes trete. „Nicht jeder Islamist ist ein Terrorist, aber der Islamismus ist Nährboden für Terroristen.“ Der Nahostkonflikt in Verbindung mit Antisemitismus verschärfe die Sicherheitslage.

Integration, Prävention und Bildung seien Voraussetzungen, „dass junge Menschen nicht in den Islamismus abgleiten“. Genauso wichtig seien wachsame Sicherheitsbehörden, um islamistische Strukturen erkennen und zerschlagen zu können. „Die Polizei ist das Herzstück unserer Sicherheitsarchitektur“, sagte der Minister. Auch der Verfassungsschutz spiele eine wichtige Rolle. Deshalb habe das Land Hessen die Polizei personell verstärkt, deren Ausrüstung verbessert und Befugnisse erweitert. Nach Solingen sei die Polizeipräsenz bei Großveranstaltungen erhöht worden.

Ohne die Zuwanderung zu begrenzen, seien die Probleme nicht zu lösen. Die große Zahl von Migranten führe dazu, dass „problematische Personen“ aus dem Blickfeld verschwänden. Mit Abschiebungen sei es nicht getan. Poseck gab die Zahl der Ausreisepflichtigen in Hessen mit 13 000 an. Dieser Zahl stellte er 1500 Abschiebungen und 2000 freiwillige Ausreisen pro Jahr gegenüber.

Landtagsabgeordneter Bauer sprach sich dafür aus, die Überwachung des öffentlichen Raums mit Videokameras auszuweiten. An Tankstellen und in Kaufhäusern sei erlaubt, was der Polizei verwehrt werde.

Bürgermeister Burelbach beschrieb, welche Rolle Bürger mit Migrationshintergrund spielen, beispielsweise als Mitarbeitende der Stadtverwaltung. Auch er sprach sich für eine Begrenzung der Migration aus, um Aufgaben in Bildung und Prävention abarbeiten zu können. Das Vereinsleben komme zum Erliegen, wenn es nicht gelinge, die 27 Prozent der Heppenheimer mit Migrationshintergrund einzubeziehen. Burelbach: „Wir müssen die Integration stemmen, wir haben keine andere Wahl.“

Ähnlich formulierte es Steffen Gugenberger, Vorsitzender des CDU-Stadtverbands, der die Diskussion leitete: „Unsere Welt ist nicht schwarz-weiß, sondern bunt, und sie soll bunt bleiben“, sagte er. ai/ü

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Thema : Festspiele Heppenheim

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    Fliegender Wechsel im Amtshof. Noch hängt die Fahne des am Sonntag beendeten Weinmarkts über der großen Bühne, da sind schon die Veranstaltungs- und Lichttechniker für das nächste große Ereignis am Werk. Die gemeinnützige „Theaterlust“-GmbH übernimmt die Regie mit ersten Vorbereitungen für das Bühnenbild, das ab diesem Mittwoch aufgebaut wird. In wenigen Tagen beginnen die Heppenheimer Festspiele: Die Premiere von Carl Zuckmayers „Der fröhliche Weinberg“ markiert am 15. Juli nach zweijähriger Corona-Pause den Neubeginn des traditionsreichen, 1974 von Hans Richter begründeten Freiluft-Theaters. {element} Die Schauspielerin und Regisseurin Iris Stromberger hat die Intendanz übernommen, jetzt steht sie zum ersten Mal auf der Bühne, die bis Ende August der Mittelpunkt ihres Theaterlebens sein wird. Ihr Mann Ingo Schöpp-Stromberger, Geschäftsführer und Bühnenbildner der Festspiele, schaut unterdessen auf dem Pflaster nach den Markierungen fürs Podest im hinteren Teil des Hofes. Weil das Gelände abfällt, werden die Sitzplätze erhöht, damit die gute Sicht gewährleistet ist. Neues Mobiliar und neue Polster {furtherread} Und auch in die Bequemlichkeit für die Gäste wird einiges investiert. Die Stadt hat neues Mobiliar angeschafft, vierzig Tische, achtzig Bänke, zusätzlich Stühle, allesamt ausgestattet mit Rückenlehnen. Denn der Festspielbesuch konnte früher zur Strapaze werden, altgediente Theaterfreunde erinnern sich an die harten Biertisch-Garnituren. Auch Andrea Helm, Stiftungsmanagerin der Sparkassenstiftung Starkenburg, hat solche Abende erlebt, „es war doch immer eine Herausforderung“, seufzt sie. Umso erfreuter stellte sie eine Anschaffung vor, die am Dienstag der Stadt von der Stiftung als Dauerleihgabe übergeben wurde: Polster für Bänke und Stühle, maßgeschneidert für das Amtshof-Mobiliar, abwaschbar, wetterfest und mit praktischen Klettbändern zu befestigen. Bei der Auswahl der grauen Farbe hat die Intendantin ein Wörtchen mitgeredet, sieht ja auch sehr schick aus zum Weiß der Bänke, und Iris Stromberger verspricht Tischdecken und Blumen-Deko. Sie will die Menschen aus ihren bequemen Fernsehsesseln wieder ins Live-Theater locken, und dann sollen sie es auch schön haben. „Die Festspiele bekommen einen anderen Charakter“, sagt Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU), und er meint nicht nur den Anblick im Theaterhof, sondern auch die enge und offenkundig sehr gute Zusammenarbeit der Betreibergesellschaft mit der Stadt. Dass die Zuschauer in diesem Sommer unter freiem Himmel sitzen, sei angesichts wieder steigender Corona-Zahlen eine gute Sache. Für die kommenden Jahre, ergänzt Schöpp-Stromberger, solle es aber wieder einen Regenschutz geben. Premiere fast ausverkauft Neben den Polstern, die von der Stadt auch für andere Veranstaltungen genutzt werden können, spendet die Stiftung den Festspielen 20 000 Euro. „Gelebte Kulturförderung“, die sowohl bei der Sparkasse als auch bei deren Stiftung selbstverständlich sei, sagt Helm. Allmählich zieht auch der Vorverkauf an, für die erste Premiere gibt es nur noch vereinzelt Karten, an allen Abenden lohnt es, an der Abendkasse nachzufragen. In den kommenden Tagen wird der Hof sein Gesicht verändern. An der Seite wird sich die Herrmann Gastro Gruppe aus Lampertheim einrichten, die außer Wein der Bergsträßer Winzer eG und Odenwaldquelle-Wasser auch kleine Speisen anbietet. Nicht nur der weiche Sitz, auch die Bewirtung markiert die Abkehr vom sehr rustikalen Charme, der dieses Festival früher auszeichnete. Dann geht es Schlag auf Schlag, die Endproben zum „Fröhlichen Weinberg“ sind schon auf der Amtshof-Bühne angesetzt, und nach dem ersten Wochenende muss rasch umgeräumt werden, damit die bereits fertig einstudierte zweite Produktion „Cash!“ am 22. Juli folgen kann. Die Wartezeit darauf verkürzt von 19. bis 21. Juli an drei Abenden der Schauspieler Walter Renneisen – mit zwei Programmen seines Dauerbrenners „Deutschland, deine Hessen“, dazwischen moderiert er mit eigenen Erinnerungen den Abend „Als der Jazz in Deutschland laufen lernte“, zu dem Sigi’s Jazz Men musizieren. Dann wird im Wochenturnus zwischen rheinhessischem Volksstück und britischer Farce gewechselt. In beiden Komödien hat Iris Stromberger als Regisseurin ihren Ensembles nicht nur Präzision, sondern auch Tempo verordnet. Den „Weinberg“ will sie in rekordverdächtigen neunzig Minuten plus Pause auf die Bühne bringen. Die Regisseurin verspricht: „Wir sind flott unterwegs.“ job/ü

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