Heppenheim. Es war nun wahrlich kein Wetter, bei dem man einen Hund vor die Tür jagt. Und auch Frauchen oder Herrchen dürften ein trockenes Fleckchen am Freitagmittag einem längeren Spaziergang vorgezogen haben. Fünf Grad und Dauerregen – die Wetterbedingungen waren nun wirklich alles andere als ideal, um die Hundewiese am Erbachwiesenweg ihrer Bestimmung zu übergeben. Dennoch war das Schmuddelwetter kein Anlass, die Eröffnung zu verschieben.
Fast 4000 Quadratmeter Gelände stehen den Vierbeinern und ihren Gassigehern ab sofort zur Verfügung. Ein paar Obstbäume wurden auf dem Areal gepflanzt, zwei Sitzbänke sorgen dafür, dass man gemütlich Platz nehmen kann, während die Vierbeiner toben und spielen.
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Bewusst wurde nicht die gesamte Fläche begrünt, man findet dort auch Erde, Felsen und Baumstämme: Die Hunde sollen verschiedene Untergründe vorfinden, erklärt Alexander Fickel vom städtischen Bauhof. Auch Hundekotbeutel und Mülleimer sind natürlich vorhanden, damit die Hundebesitzer die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner direkt entfernen und entsprechend entsorgen können. Das ist Pflicht auf der Anlage.
„Freilauf für freundliche Hunde“ steht auf dem Schild am Eingang. Vor der Nutzung sollte man sich die Informationen auf dem Schild erst einmal durchlesen. Genutzt werden darf die Hundewiese täglich von 7 Uhr morgens bis 20 Uhr abends, im Sommer – vom 1. Juni bis zum 30. August – ist die Nutzung sogar bis 22 Uhr erlaubt.
Halter haften für Personen- und Sachschäden
Die Stadt Heppenheim stellt zwar die Fläche zur Verfügung, haftet aber nicht für Schäden, die gegebenenfalls durch freilaufende Hunde entstehen. Für Personen- oder Sachschäden haften die Hundehalter.
„Damit die Nutzung für alle zum Vergnügen wird, sind einige Regeln zu beachten“, steht auf dem Schild weiter zu lesen. Zuwiderhandlungen können mit einer Geldbuße bis 5000 Euro geahndet werden. Nutzen dürfen die Fläche nur Hunde, die haftpflichtversichert sind und „nicht als gefährlich gemäß der Hundeverordnung des Landes Hessen eingestuft sind“. Kein Mensch und kein anderer Hund dürfe gefährdet oder belästigt werden. Die Gassigeher haben die Aufsichtspflicht.
Damit nicht nur Pflichten und Ermahnungen auf dem Schild zu lesen sind, wird kurz auch das Verhalten von Hunden, die sich neu kennenlernen, erklärt. Auch eine Quizfrage ist auf der Tafel zu lesen, außerdem wird der berühmteste Heppenheimer Hund vorgestellt: Melampus.
Ordnungsamt wird häufig Präsenz zeigen
Damit am Rande des Naherholungsgebietes Bruchsee nicht kreuz und quer geparkt wird, wurden entlang des Erbachwiesenwegs Halteverbotsschilder aufgestellt. Direkt vor dem Freizeitgelände sind Parkmöglichkeiten. Aber man hofft vonseiten der Stadt, dass die meisten Gassigeher zu Fuß kommen.
Direkt neben der Hundewiese ist auch das Freizeitgelände schon so gut wie fertig. Die Mehrzweckwiese präsentiert sich frisch gemäht. Nur hinten, zum Bahndamm hin, fehlt noch ein Stück Zaun, das bereits bestellt ist und hoffentlich nicht mehr lange auf sich warten lässt.
Der Bauhof fährt täglich vorbei, leert die Abfallbehälter und hat ein Auge auf die Anlagen, auch das Ordnungsamt wird hier häufiger Präsenz zeigen.
Bürgermeister Rainer Burelbach und Erste Stadträtin Christine Bender zeigten sich beim Ortstermin erfreut darüber, dass die Hundewiese nach langer Wartezeit nun endlich genutzt werden darf. „Es hat eine Zeit gedauert“, räumte der Rathauschef ein. Es gab im Vorfeld unter anderem Rechtliches zu klären, was einiges an Zeit in Anspruch genommen hat.
Ehemaliges Areal des Ziegenzuchtvereins
Nun habe das ehemalige Gelände des Ziegenzuchtvereins nicht nur optisch, sondern auch ökologisch eine Aufwertung erfahren. Ein Lob gab´s vom Bürgermeister auch für die Motorradfreunde, die das ehemalige Gebäude des Ziegenzuchtvereins umfassend saniert haben.
Gearbeitet wird dieser Tage auch auf dem ehemaligen Gelände des Vogelparks. Nachdem lange nur ein Pavillon dort stand, ist nun ein Toilettenhäuschen hinzugekommen, die Zuleitungen werden verlegt und die einzelnen Grillplätze werden gemauert. „Wir haben viele schöne Projekte am See anstoßen können“, freute sich Bender.
Angestoßen hatte das Thema Hundewiese im Jahr 2018 die FDP-Stadtverordnetenfraktion mit einem entsprechenden Antrag, der jedoch damals keine Mehrheit fand. Fraktionsvorsitzender Christopher Hörst freute sich, dass das Vorhaben nun endlich realisiert werden konnte, hätte sich allerdings gewünscht, dass die Stadtverordneten, die die Hundewiese ja schließlich mit ihrem Votum möglich gemacht hätten, im Vorfeld über die Eröffnung informiert worden wären. rid/ü
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