Musik

Heppenheimerin siegt beim Landeswettbewerb "Jugend musiziert"

Von 
olo/ü
Lesedauer: 
Misst sich mit jungen Sängerinnen aus ganz Deutschland: die Heppenheimerin Kathrin German. © Dagmar Jährling

Heppenheim. Musikalische Nachwuchstalente gibt es in Heppenheim nicht wenige. Eine junge Sängerin hat es jetzt bis in den Bundesentscheid des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ geschafft. Doch die Musikschule ist auch stolz auf den Erfolg eines ganz jungen Duos.

Erfolg schon vor zwei Jahren

Kathrin German hat schon immer sehr gerne Musik gehört und vor allem auch mit Begeisterung mitgesungen. Ihre Mutter hat das Talent des Mädchens erkannt und sie vor vier Jahren für den Gesangsunterricht in der Musikschule Heppenheim angemeldet. Der wöchentliche Unterricht bei Gesangslehrer Jürgen Rutz trägt nun Früchte. Vor zwei Jahren, mit zwölf, sang Kathrin in der Fernsehsendung „The Voice Kids“ und schaffte es mit dem Rock’n’Roll-Titel „Long Tall Sally“ von Little Richard bis in die sogenannten Battles.

Newsletter "Guten Morgen Bergstraße"

Jetzt, mit 14, sang die Starkenburg-Gymnasiastin in den „Jugend musiziert“-Wettbewerben. „Ich habe das Werbeplakat dafür gesehen und wollte dann gleich meinen Gesangslehrer deswegen ansprechen. Er kam mir aber zuvor und schlug mir eine Teilnahme vor“, erzählt sie. Die Chemie zwischen Rutz und Kathrin German scheint zu stimmen – das erleichtert auch die Ausbildung. Die junge Sängerin schlug ihrem Lehrer mehrere Titel für den Regionalwettbewerb Südhessen vor, der Ende Januar stattfand. Die beiden einigten sich auf die Songs „Rise up“ von Andra Day (Kategorie Pop) und „I’d rather go blind“ von Etta James (Soul). „Rise up“ ist Kathrin Germans Lieblingslied.

Sie sang die beiden Titel und ließ sich dabei filmen, denn der Wettbewerb fand wegen Corona nur digital statt. Die Heppenheimerin konnte die Jury überzeugen. Durch ihren Sieg qualifizierte sie sich für den Landesentscheid, der Ende März in der Landesmusikakademie Hessen in Schlitz (Vogelsbergkreis) stattfand. Diesmal musste sie vor der Jury singen, auch hier konnte sie ihre beiden Lieder überzeugend darbieten. Sie gewann in der Kategorie Pop und qualifizierte sich damit für den Bundesentscheid, der im Juni in Oldenburg stattfindet.

Auf den Erfolg sind nicht nur die Nachwuchssängerin samt ihrer Familie stolz, sondern auch der Gesangslehrer sowie der Leiter der Musikschule, Thomas Markowic. „Unsere Lehrer wollen natürlich, dass die Musikschüler Erfolgserlebnisse haben“, betont Markowic. Daher gibt es vor Auftritten oder Wettbewerbsteilnahmen auch intensivere Proben.

Kathrin German profitiert davon, dass bei den „Jugend musiziert“-Wettbewerben inzwischen auch Pop anerkannt ist; bis vor einigen Jahren war nur die klassische Musik erwünscht. „Es war schon immer mein Traum, Sängerin zu werden“, gesteht die Heppenheimerin. Sie mag nicht nur Pop, sondern auch Soul und Jazz. Ob sie mal Solo-Sängerin wird oder in einer Band zum Mikrofon greift, das will sie auf sich zukommen lassen. Seit anderthalb Jahren lernt sie auch Klavier. Ihr Erfolg bringt ihr derzeit in der Schule allerdings nichts – in der achten Klasse gibt es keinen Musikunterricht.

Mehr zum Thema

Zwingenberg

Erfolgreich bei „Jugend musiziert“

Veröffentlicht
Von
red
Mehr erfahren
Bensheim

Erste Preise für junges Klavier-Duo aus Auerbach und Bürstadt

Veröffentlicht
Von
red/Bild: Neu
Mehr erfahren

Noch ganz am Anfang einer möglichen Musikkarriere sind Clara Marlene Weis (neun Jahre) und Lukas Laurin Römer (zehn Jahre). Sie haben in ihrer Altersgruppe beim Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“ auch einen ersten Platz als Ensemble ergattert. In dieser Altersgruppe gibt es allerdings weder Landes- noch Bundeswettbewerb. Das junge Musikerduo war überdies beim Mendelssohn-Wettbewerb erfolgreich. Sehr zufrieden sind damit auch Geigenlehrerin Silke Schulder (Musikschule) und Claudia Döbert (private Klavierlehrerin).

Gleich vier Stücke mussten die beiden Grundschüler spielen und auf Video aufnehmen: Concertino op. 96 von Leo Portnoff, zweiter und dritter Satz, die „Romanze aus acht kleinen Stücken“ von Natalia Batlanova und ein Menuett von Luigi Boccherini. Clara übt nicht nur fast jeden Tag Geige, inzwischen hat sie auch mit Klavierunterricht begonnen. Die Liebe zu klassischer Tonkunst scheint ihr in die Wiege gelegt worden zu sein, denn Claras Mutter war Lehrerin an der Musikschule. Sie ist überzeugt, dass die Teilnahme an Wettbewerben die Kinder weiterbringt. Auch wenn man dabei schon „aufgeregt“ ist, wie Clara gesteht.

Musikschulleiter Markowic freut sich, dass junge Menschen sich an den Wettbewerben beteiligen wollen – und sogar erfolgreich abschneiden. „Ich finde es auch toll, dass sich unsere Lehrer so engagieren. Diese müssen Talente erkennen und fördern, und wir als Musikschule versuchen, die besten Rahmenbedingungen für den Erfolg zu schaffen“, sagt Markowic. olo/ü

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger

Thema : Festspiele Heppenheim

  • Bergstraße Festspiel-Start in Heppenheim und Worms

    Im Kurmainzer Amtshof der Bergsträßer Kreisstadt läuft die erste Saison unter neuer Leitung, am Wormser Dom ist ein gänzlich neues Stück zu sehen.

    Mehr erfahren
  • Heppenheim Weicher sitzen und besser sehen bei den Heppenheimer Festspielen

    Fliegender Wechsel im Amtshof. Noch hängt die Fahne des am Sonntag beendeten Weinmarkts über der großen Bühne, da sind schon die Veranstaltungs- und Lichttechniker für das nächste große Ereignis am Werk. Die gemeinnützige „Theaterlust“-GmbH übernimmt die Regie mit ersten Vorbereitungen für das Bühnenbild, das ab diesem Mittwoch aufgebaut wird. In wenigen Tagen beginnen die Heppenheimer Festspiele: Die Premiere von Carl Zuckmayers „Der fröhliche Weinberg“ markiert am 15. Juli nach zweijähriger Corona-Pause den Neubeginn des traditionsreichen, 1974 von Hans Richter begründeten Freiluft-Theaters. {element} Die Schauspielerin und Regisseurin Iris Stromberger hat die Intendanz übernommen, jetzt steht sie zum ersten Mal auf der Bühne, die bis Ende August der Mittelpunkt ihres Theaterlebens sein wird. Ihr Mann Ingo Schöpp-Stromberger, Geschäftsführer und Bühnenbildner der Festspiele, schaut unterdessen auf dem Pflaster nach den Markierungen fürs Podest im hinteren Teil des Hofes. Weil das Gelände abfällt, werden die Sitzplätze erhöht, damit die gute Sicht gewährleistet ist. Neues Mobiliar und neue Polster {furtherread} Und auch in die Bequemlichkeit für die Gäste wird einiges investiert. Die Stadt hat neues Mobiliar angeschafft, vierzig Tische, achtzig Bänke, zusätzlich Stühle, allesamt ausgestattet mit Rückenlehnen. Denn der Festspielbesuch konnte früher zur Strapaze werden, altgediente Theaterfreunde erinnern sich an die harten Biertisch-Garnituren. Auch Andrea Helm, Stiftungsmanagerin der Sparkassenstiftung Starkenburg, hat solche Abende erlebt, „es war doch immer eine Herausforderung“, seufzt sie. Umso erfreuter stellte sie eine Anschaffung vor, die am Dienstag der Stadt von der Stiftung als Dauerleihgabe übergeben wurde: Polster für Bänke und Stühle, maßgeschneidert für das Amtshof-Mobiliar, abwaschbar, wetterfest und mit praktischen Klettbändern zu befestigen. Bei der Auswahl der grauen Farbe hat die Intendantin ein Wörtchen mitgeredet, sieht ja auch sehr schick aus zum Weiß der Bänke, und Iris Stromberger verspricht Tischdecken und Blumen-Deko. Sie will die Menschen aus ihren bequemen Fernsehsesseln wieder ins Live-Theater locken, und dann sollen sie es auch schön haben. „Die Festspiele bekommen einen anderen Charakter“, sagt Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU), und er meint nicht nur den Anblick im Theaterhof, sondern auch die enge und offenkundig sehr gute Zusammenarbeit der Betreibergesellschaft mit der Stadt. Dass die Zuschauer in diesem Sommer unter freiem Himmel sitzen, sei angesichts wieder steigender Corona-Zahlen eine gute Sache. Für die kommenden Jahre, ergänzt Schöpp-Stromberger, solle es aber wieder einen Regenschutz geben. Premiere fast ausverkauft Neben den Polstern, die von der Stadt auch für andere Veranstaltungen genutzt werden können, spendet die Stiftung den Festspielen 20 000 Euro. „Gelebte Kulturförderung“, die sowohl bei der Sparkasse als auch bei deren Stiftung selbstverständlich sei, sagt Helm. Allmählich zieht auch der Vorverkauf an, für die erste Premiere gibt es nur noch vereinzelt Karten, an allen Abenden lohnt es, an der Abendkasse nachzufragen. In den kommenden Tagen wird der Hof sein Gesicht verändern. An der Seite wird sich die Herrmann Gastro Gruppe aus Lampertheim einrichten, die außer Wein der Bergsträßer Winzer eG und Odenwaldquelle-Wasser auch kleine Speisen anbietet. Nicht nur der weiche Sitz, auch die Bewirtung markiert die Abkehr vom sehr rustikalen Charme, der dieses Festival früher auszeichnete. Dann geht es Schlag auf Schlag, die Endproben zum „Fröhlichen Weinberg“ sind schon auf der Amtshof-Bühne angesetzt, und nach dem ersten Wochenende muss rasch umgeräumt werden, damit die bereits fertig einstudierte zweite Produktion „Cash!“ am 22. Juli folgen kann. Die Wartezeit darauf verkürzt von 19. bis 21. Juli an drei Abenden der Schauspieler Walter Renneisen – mit zwei Programmen seines Dauerbrenners „Deutschland, deine Hessen“, dazwischen moderiert er mit eigenen Erinnerungen den Abend „Als der Jazz in Deutschland laufen lernte“, zu dem Sigi’s Jazz Men musizieren. Dann wird im Wochenturnus zwischen rheinhessischem Volksstück und britischer Farce gewechselt. In beiden Komödien hat Iris Stromberger als Regisseurin ihren Ensembles nicht nur Präzision, sondern auch Tempo verordnet. Den „Weinberg“ will sie in rekordverdächtigen neunzig Minuten plus Pause auf die Bühne bringen. Die Regisseurin verspricht: „Wir sind flott unterwegs.“ job/ü

    Mehr erfahren
  • Bergstraße Die Proben von „Cash“ machen Lust auf die Festspiel-Premiere im Amtshof

    In rund sechs Wochen – am 15. Juli zunächst mit Zuckmayers „fröhlichem Weinberg“ und ab 22. Juli mit „Cash“ – hebt sich nach zwei Jahren Corona-Pause wieder der Vorhang in Heppenheim.

    Mehr erfahren

Thema : Bürgermeisterwahl Heppenheim