Bildung

Heppenheimer Schulen wollen Schwimmtraining ausdehnen

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mbl/ü
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Tatjana Schmitt (Zweite von links) übt mit Marlene, Henriette und Emily (von links) das Schwimmen. Tina Freiberger (rechts) schaut, dass die drei Mädchen das auch richtig machen. © Astrid Wagner

Heppenheim. „Schwimmen ist (über)lebenswichtig“: Mit dieser Losung wirbt nicht nur der Schwimmclub Heppenheim (SC) – und er unternimmt viel, um sie mit Leben zu füllen. Diese wichtige Aufgabe, das Schwimmen zu vermitteln, ist auch den Heppenheimer Grundschulen bewusst.

Vor wenigen Tagen ging ein weiterer SC-Kurs für Anfänger zu Ende. Und noch vor den Sommerferien, die mit Ende Juli außergewöhnlich spät für hessische Verhältnisse beginnen, soll es den nächsten geben, kündigt der Vereinsvorsitzende Markus Wilfer im Gespräch mit dieser Zeitung an.

Acht bis maximal zehn Kinder

Dankbar ist er für samt einer Reserve fünf Trainerinnen, ein „super Team“, das ihm als Koordinator und vor allem den oft ungeübten Wasserratten diese Chance ermöglicht. „Wassergewöhnung sollten die Kinder schon haben“, sagt Wilfer. Aber das mit DLRG-Kräften besetzte Team ist auf fast alle Niveaus eingestellt.

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Die Zielgruppe liegt bei den Sechs- bis Zehnjährigen. Wer im laufenden Jahr sechs wird, darf auch dabei sein, und Ausnahmen bestätigen die Regel: So beeindruckte nun ein Vierjähriger, der sich seinem älteren Bruder erfolgreich anschloss. Noch wichtiger als die Altersregel ist die Regel für die Gruppengröße. Eigentlich ist der Kurs für acht Kinder ausgelegt, woraus sich ein hervorragender Betreuungsschlüssel von 2:1 ergibt bei standardmäßig eben vier Trainerinnen. Es können auch mal neun Teilnehmer sein oder maximal zehn. Wer beim Schwimmkurs des SC Heppenheim dabei sein möchte, kann sich an Markus Wilfer unter der Telefonnummer 0160 / 3003508 wenden oder findet auf der Website schp-online.de Orientierung.

Solch einen Betreuungsschlüssel wie beim Schwimmclub wünschten sich manche Lehrkräfte. Wobei darauf gebaut wird, dass das Schwimmen an sich beherrscht wird. Das ist aber längst nicht mehr der Standard. Der Schwimmunterricht in der dritten Klasse hat schon Tradition. Aber an nicht wenigen Orten der Republik gibt es entweder sogar kein Schwimmbad mehr oder zumindest begrenzte Kapazitäten. Oft genug können auch die Eltern nicht schwimmen. Verbreitetes Übergewicht erschwert das Beherrschen des nassen Elements. Viele Initiativen, unter anderem auch die frühere Gold-Schwimmerin Franziska van Almsick, engagieren sich, um die Lust am und die Fähigkeit zum Schwimmen zu fördern.

Wie also sieht es aus an den Heppenheimer Grundschulen? Wir haben bei allen fünf nachgefragt. Für Details war die Nibelungenschule nicht zu erreichen, aber sie bestätigte, dass Schwimmunterricht weiterhin angeboten werde. Gleiches gilt für die Konrad-Adenauer-Schule (KAS). An der herrscht mit Blick auf die angelaufenen Arbeiten zur Sanierung der Unterführung der Bürgermeister-Metzendorf-Straße aktuell aus anderen Gründen Aufregung. Besagte Unterführung ist der zentrale, fortan aber längere Zeit gesperrte Verbindungsweg zur KAS.

Die Schloss-Schule nutzt vor allem das Hallenbad in Einhausen, das aber seit Ende Mai nach eigenen Angaben „nicht mehr für den Badebetrieb zur Verfügung steht.“ Hintergrund ist ein Schaden an der Lüftungsanlage, deren „notwendige Sanierung voraussichtlich mehrere Monate in Anspruch nehmen“ wird. Schulleiterin Myriam Brück freut es, dass die zuletzt sommerlichen Bedingungen auch ein Training im Heppenheimer Freibad gut möglich machen, „aber das sieht im Herbst natürlich anders aus“. Geplant ist, möglichst kurzfristig, das bislang halbjährige Schwimmtraining sogar auf ein ganzes Schuljahr auszudehnen. An der Kirschhäuser Eichendorffschule soll es ab dem kommenden Schuljahr wieder Schwimmunterricht geben, teilte Schulleiterin Silke Jendrzejewski auf Nachfrage als lange verfolgtes und „endlich“ erreichtes Ziel mit.

In den vergangenen vier Jahren mussten die Grundschüler darauf verzichten. Zum einen wegen der Pandemie, zum anderen aber auch, weil es keine freien Kapazitäten in Hallenbädern gab. In früheren Zeiten ging es für die Kirschhäuser Schulkinder mit dem Bus nach Einhausen. Ab dem kommenden Schuljahr wird das Bensheimer Basinusbad angesteuert – mit obligatorisch zwei Lehrkräften pro Klasse. Zum hohen personellen Aufwand kommt der zeitliche.

Die Hambacher Christophorusschule hat auch einen halbjährigen Schwimmunterricht – in Bensheim, für die an der kleinen Schule ohnehin zusammengelegte Jahrgangsstufe 3/4. Mit seinem Bensheimer Pendant DJK SSG arbeitet auch der SC Heppenheim eng zusammen. Und es gibt bei allem Spaß Lernziele innerhalb des Kurses. Das Seepferdchen. Motiviert noch immer. mbl/ü

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Thema : Festspiele Heppenheim

  • Bergstraße Festspiel-Start in Heppenheim und Worms

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  • Heppenheim Weicher sitzen und besser sehen bei den Heppenheimer Festspielen

    Fliegender Wechsel im Amtshof. Noch hängt die Fahne des am Sonntag beendeten Weinmarkts über der großen Bühne, da sind schon die Veranstaltungs- und Lichttechniker für das nächste große Ereignis am Werk. Die gemeinnützige „Theaterlust“-GmbH übernimmt die Regie mit ersten Vorbereitungen für das Bühnenbild, das ab diesem Mittwoch aufgebaut wird. In wenigen Tagen beginnen die Heppenheimer Festspiele: Die Premiere von Carl Zuckmayers „Der fröhliche Weinberg“ markiert am 15. Juli nach zweijähriger Corona-Pause den Neubeginn des traditionsreichen, 1974 von Hans Richter begründeten Freiluft-Theaters. {element} Die Schauspielerin und Regisseurin Iris Stromberger hat die Intendanz übernommen, jetzt steht sie zum ersten Mal auf der Bühne, die bis Ende August der Mittelpunkt ihres Theaterlebens sein wird. Ihr Mann Ingo Schöpp-Stromberger, Geschäftsführer und Bühnenbildner der Festspiele, schaut unterdessen auf dem Pflaster nach den Markierungen fürs Podest im hinteren Teil des Hofes. Weil das Gelände abfällt, werden die Sitzplätze erhöht, damit die gute Sicht gewährleistet ist. Neues Mobiliar und neue Polster {furtherread} Und auch in die Bequemlichkeit für die Gäste wird einiges investiert. Die Stadt hat neues Mobiliar angeschafft, vierzig Tische, achtzig Bänke, zusätzlich Stühle, allesamt ausgestattet mit Rückenlehnen. Denn der Festspielbesuch konnte früher zur Strapaze werden, altgediente Theaterfreunde erinnern sich an die harten Biertisch-Garnituren. Auch Andrea Helm, Stiftungsmanagerin der Sparkassenstiftung Starkenburg, hat solche Abende erlebt, „es war doch immer eine Herausforderung“, seufzt sie. Umso erfreuter stellte sie eine Anschaffung vor, die am Dienstag der Stadt von der Stiftung als Dauerleihgabe übergeben wurde: Polster für Bänke und Stühle, maßgeschneidert für das Amtshof-Mobiliar, abwaschbar, wetterfest und mit praktischen Klettbändern zu befestigen. Bei der Auswahl der grauen Farbe hat die Intendantin ein Wörtchen mitgeredet, sieht ja auch sehr schick aus zum Weiß der Bänke, und Iris Stromberger verspricht Tischdecken und Blumen-Deko. Sie will die Menschen aus ihren bequemen Fernsehsesseln wieder ins Live-Theater locken, und dann sollen sie es auch schön haben. „Die Festspiele bekommen einen anderen Charakter“, sagt Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU), und er meint nicht nur den Anblick im Theaterhof, sondern auch die enge und offenkundig sehr gute Zusammenarbeit der Betreibergesellschaft mit der Stadt. Dass die Zuschauer in diesem Sommer unter freiem Himmel sitzen, sei angesichts wieder steigender Corona-Zahlen eine gute Sache. Für die kommenden Jahre, ergänzt Schöpp-Stromberger, solle es aber wieder einen Regenschutz geben. Premiere fast ausverkauft Neben den Polstern, die von der Stadt auch für andere Veranstaltungen genutzt werden können, spendet die Stiftung den Festspielen 20 000 Euro. „Gelebte Kulturförderung“, die sowohl bei der Sparkasse als auch bei deren Stiftung selbstverständlich sei, sagt Helm. Allmählich zieht auch der Vorverkauf an, für die erste Premiere gibt es nur noch vereinzelt Karten, an allen Abenden lohnt es, an der Abendkasse nachzufragen. In den kommenden Tagen wird der Hof sein Gesicht verändern. An der Seite wird sich die Herrmann Gastro Gruppe aus Lampertheim einrichten, die außer Wein der Bergsträßer Winzer eG und Odenwaldquelle-Wasser auch kleine Speisen anbietet. Nicht nur der weiche Sitz, auch die Bewirtung markiert die Abkehr vom sehr rustikalen Charme, der dieses Festival früher auszeichnete. Dann geht es Schlag auf Schlag, die Endproben zum „Fröhlichen Weinberg“ sind schon auf der Amtshof-Bühne angesetzt, und nach dem ersten Wochenende muss rasch umgeräumt werden, damit die bereits fertig einstudierte zweite Produktion „Cash!“ am 22. Juli folgen kann. Die Wartezeit darauf verkürzt von 19. bis 21. Juli an drei Abenden der Schauspieler Walter Renneisen – mit zwei Programmen seines Dauerbrenners „Deutschland, deine Hessen“, dazwischen moderiert er mit eigenen Erinnerungen den Abend „Als der Jazz in Deutschland laufen lernte“, zu dem Sigi’s Jazz Men musizieren. Dann wird im Wochenturnus zwischen rheinhessischem Volksstück und britischer Farce gewechselt. In beiden Komödien hat Iris Stromberger als Regisseurin ihren Ensembles nicht nur Präzision, sondern auch Tempo verordnet. Den „Weinberg“ will sie in rekordverdächtigen neunzig Minuten plus Pause auf die Bühne bringen. Die Regisseurin verspricht: „Wir sind flott unterwegs.“ job/ü

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