Kommunalpolitik

Heppenheimer Politiker mehrheitlich genervt von Anträgen zu Hunde-Themen

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fran/ü
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Bilder von planschenden Hunden im Freibad soll es nicht geben. © dpa

Heppenheim. „Wir sind inzwischen extrem genervt von diesen immer wiederkehrenden Hunde-Anträgen“, platzte es aus Franz Beiwinkel heraus. Und der Fraktionschef der Grünen sprach bei der Sitzung des Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschusses (HFW) der großen Mehrheit der Ausschussmitglieder offenbar aus der Seele.

Denn sowohl ein Antrag der Tierschutzpartei zur Einführung eines alljährlichen Hundeschwimmens im städtischen Freibad als auch der bereits im Bauausschuss (BUS) heftig kritisierte Antrag der Freien Wähler zur Errichtung von „Hundebadestellen an geeigneten Heppenheimer Bachläufen“ wurden im HFW förmlich zerrissen. Mit jeweils zehn Nein-Stimmen (bei elf stimmberechtigten Stadtverordneten) wurden beide Anträge abgeschmettert.

Nachdem sich bereits der BUS am Antrag der Freien Wähler abgearbeitet hatte, war nun der Antrag der Tierschutzpartei an der Reihe. „Das ist doch ekelhaft“, waren sich Ulrike Janßen (LiZ/Linke) und Kerstin Buchner (Freie Wähler) einig. Beide hatten die Bilder der planschenden Vierbeiner im Schwimmerbecken vor Augen.

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rid/fran/ü
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Zuvor hatte Yannick Mildner den Antrag seiner Fraktion ausführlich begründet. „Das Wasser ist klar und frei von Fremdkörpern. Außerdem gibt es im Freibad keine gefährlichen Strömungen oder Untiefen“, sagte er. Ferner könnten zusätzliche Eintrittsgelder generiert werden. Hygienische Probleme gebe es bei vergleichbaren Events in anderen Kommunen kaum, auch das Edelstahlbecken werde beim Hundeschwimmen nicht beschädigt, so Mildner.

Mit dieser Meinung stand er allerdings alleine da. Ausschussvorsitzender Hermann Peter Arnold (CDU) wählte zwar andere Worte als seine Vorrednerinnen, doch auch er machte keinen Hehl daraus, dass Hunde im Freibad nichts zu suchen hätten. „Für mich passt es einfach nicht zusammen, dass über die ganze Saison kostenintensiv darauf geachtet wird, dass die Hygienevorschriften eingehalten werden, um zum Abschluss der Saison dann Hunde ins Wasser zu lassen“, sagte er. Und er fügte hinzu: „Hier geht es doch weniger um die Tiere selbst, als um eine Wellness-Veranstaltung für die Hundehalter.“

Weniger emotional analysierte Arnolds Parteifreundin Daniela Engelhardt den Sachverhalt: „In erster Linie stellt sich doch die Frage nach dem Bedarf. Diesen hat nämlich, wie mir berichtet wurde, noch kein Hundebesitzer an die zuständigen Behörden herangetragen. Ich möchte dann auch bestreiten, dass er vorhanden ist.“ Weiter führte sie aus, dass der komplette Bäderbetrieb – insbesondere mit Blick auf die Technik und das Personal – für ein derartiges Event aufrechterhalten werden müsste. „Kosten würden anfallen, die meiner Meinung nach in keinster Weise verhältnismäßig wären.“

Ebenfalls genervt, erinnerte SPD-Frau Simone Reiners die Kollegen an ihre Aufgaben: „Sind diese ständigen Anträge das, was unsere Stadt braucht? Wohl eher nicht.“ Das sah die überwältigende Mehrheit dann auch genauso. fran/ü

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