Heppenheim. Im April 2004 schlossen sich die damals praktizierenden Heppenheimer Hausärzte im „Hausärztenetz Heppenheim“ zusammen. „Seitdem sind altersbedingt viele Kollegen ausgeschieden und neue hinzugekommen“, blickt Michael Reich (Archiv-BILD: Sascha Lotz) auf die vergangenen Jahre zurück. Der Allgemeinmediziner leitete seit der Gründung vor 18 Jahren als Vorsitzender die Geschicke des Netzwerks. „In über 50 Sitzungen konnten wir im Kollegenkreis Konferenzen abhalten und uns somit zeitnah auf alle dynamischen Prozesse und Änderungen im Gesundheitswesen anpassen“, teilt er mit.
Unter dem Dach des Hausärztenetzes wurde überdies der Schulungsverein Heppenheim gegründet. Dort, so Reich, „konnten sehr viele Patienten mit Diabetes mellitus, Hypertonie und Asthma bronchiale geschult werden im Rahmen der DMPs (Disease Management Program)“. Außerdem gründete sich der sogenannte Qualitätszirkel zur Fortbildung. Michael Reich: „Dieser konnte oft in Zusammenarbeit mit den hiesigen Fachärzten, ambulant und stationär, durchgeführt werden, wodurch sich eine besondere Verflechtung der teilnehmenden Personen entwickelte.“
Bei der Neuwahl des Vorstandes vor wenigen Tagen trat Reich jedoch nicht mehr an: Er übergebe den Staffelstab gerne an die jüngere Generation. Gleiches habe für seine langjährigen Mitstreiterinnen im Vorstand, Margot Siebein (stellvertretende Vorsitzende) und die bereits im Ruhestand befindliche Kassenwartin Dr. Brigitte Grubits, gegolten.
Zu ihrem neuen Vorsitzenden wählten die Mitglieder des Hausärztenetzes nun den Facharzt für Innere Medizin, Ernährungsmediziner und Diabetologen Dr. Jens Braun (BILD: Michael Reich). Mit Margot Siebein betreibt Braun in der Wilhelmstraße eine Gemeinschaftspraxis mit angeschlossenem Diabeteszentrum. Unterstützung erhält der neue Sprecher der Heppenheimer Hausärzte von Stellvertreter Dr. Reinhard Blessing, Kassenwartin Dr. Carolin Mayr-Petri und Schriftführerin Dr. Liesa Saur.
Reich sprach dem neugewählten Vorstand schon bei der Versammlung sein Vertrauen aus, bedankte sich bei den Kolleginnen und Kollgen vor allem aber für die „langjährige hervorragende Zusammenarbeit“. Auch wenn klar sei, „dass heute jede Hausarztpraxis am Limit ihrer Möglichkeiten arbeitet und kein Arzt noch Valenzen frei hat, einen Posten zu übernehmen, so sehr war allen Mitgliedern bewusst, wie gerade jetzt die enge Kooperation immerwichtiger wird“. Ohne diese Kooperation seien größere Herausforderungen wie Telematik, Weiterentwicklungen in der Medizin und Digitalisierung kaum mehr zu stemmen.
Corona weiterhin großes Thema
Insbesondere die nun bereits seit zweieinhalb Jahren andauernde Corona-Pandemie stellt für das Netzwerk demnach auch weiterhin eine große Herausforderung dar. „Ohne die enge Zusammenarbeit wäre hier ein geordnetes und sinnvolles Vorgehen kaum möglich gewesen“, teilt Reich mit: „Zigtausende Impfungen wurden verabreicht. Man darf auch nicht vergessen, dass über 90 Prozent aller Corona-Erkrankungen ambulant behandelt wurden, was eine erhebliche Mehrbelastung der Praxen mit sich brachte.“ red/fran/ü
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