Heppenheim. Verlegungen, Rückerstattungen, Absagen, Nachholtermine und Einlassbeschränkungen haben die Spartenverantwortlichen von Forum Kultur auch in der Saison 2021/2022 in Atemgehalten. Dennoch: Nach zwei vorhergehenden Spielzeit-Torsi zog Vorsitzender Christoph Hussong zur Jahreshauptversammlung am Donnerstagabend in der Eventlocation „Gossini“ ein schlichtes, aber verhalten optimistisch stimmendes Fazit. „Wir haben die Spielzeitmit Erfolg zu Ende gebracht.“ Von 38 geplanten Veranstaltungen wurden 34 realisiert, 18 waren sogar ausverkauft. Eine Bilanz, die aber ihren Tribut gefordert hatte mit erheblichem personellem Einsatz. Verantwortliche und Helfer seien an die Grenzen der Belastbarkeit gekommen. „Auch uns, Verena Seeger und mir als neu gewähltem Vorstand, wurde keine Schonfrist gegönnt. Wir waren vom ersten Tag an in der Pflicht, hatten aber ein bewährtes, eingespieltes Team, eine eingeschworene Gemeinschaft an unsererSeite. Herzlichen Dank an alle: Leute, wir sind einfach super!“
Überschaubar geblieben ist auch die finanzielle Lage des Vereins, wie Rechner Michael Stahl erörterte. Da trotz Publikumstreue eine Finanzierung durch den Ticketverkauf allein nichtmöglich ist, hielten sich Einnahmen und Ausgaben dank der Sponsoren, vor allem der Hauptunterstützer Stadt Heppenheim und Sparkassenstiftung Starkenburg, sowie durch die Beiträge der aktuell 334 (Vorjahr: 326) Mitglieder in etwa die Waage. Als Erfolg zu Buchegeschlagen hatte auch die erste „Heppenheimer Lachnacht“, eine Kooperation zwischen Forum Kultur und der Sparkassenstiftung, die am 17. Juni 2023 im Sparkassengarten ihre zweite Auflage erleben soll. Christoph Hussong: „Das macht Mut, auch die kommende Spielzeitmit Elan anzugehen, und wir hoffen, dass das Publikum diese Vorfreude und unsere Aufgabe, Heppenheim und die Bergstraße kulturell zu bereichern, teilen wird.“
Ein Dauerbrenner: die Spielstätten
Bleibt als letzte Herausforderung für die neue Saison – 2023 steht auch das 50-jährige Bestehen von Forum Kultur auf der Agenda – die Spielstättensituation, eigentlich ein Dauerbrennerfür die ehrenamtlichen Veranstalter, der aber zum großen Teil durch die Einbeziehung neuer Locations wie „Gossini“,Saalbau und Christuskirche bereits entschärft werden konnte.
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Da sich jedoch die Bauarbeiten im Kurfürstensaal weiter verzögern – jetzt stehtder Abschlusstermin Januar 2023 im Raum – hat gerade die Sparte Kammerkonzerte große Bedenken. Martin Fraune, jahrelang allein verantwortlich für das Programm, hat zwar mit Christine Burg-Seibel kompetente Unterstützung gewonnen, erinnerte aber daran, dassdieses in der Region einzigartige Angebot mit meist international bekannten Künstlern nicht nur den Kurfürstensaal braucht, sondern auch eine ansprechende Zuschauerkulisse, um für Künstler dieses Renommees als Veranstalter attraktiv zu bleiben.
Broschüre als Appetithäppchen
Nach der Saisoneröffnung am 18. September mit „La Finesse – grenzenlos“ um 16 sowie 18.30 Uhr in der Christuskirche, einem besonderen Konzert für Förderer, Mitglieder oder Neumitgliedermit eventuellem Restkartenkontingent an der Abendkasse, stehen 39 Veranstaltungen in der Programmbroschüre. Erste Aktualisierungen gibt es schon: Drei Kammerkonzerte sind verlegt in die Christuskirche und den Saalbau. Das Jazzquintett „Frida – Freedom of Flight“ hat das Konzert im Marstall am 11. Januar leider absagen müssen. „Betrachten Sie die Broschüre als Appetithäppchen“, rät Christoph Hussong. „Vergewissern Sie sich aber immer vorab auf unserer Website, ob es Änderungen gibt.“ Der Vorverkauf bis zum traditionellenJahresrückblick mit Frederic Hormuth am 14. Januar 2023 ist freigeschaltet. Tickets für die zweite Hälfte der Spielzeit sollen ab Ende November zu haben sein. Auch die Abos sollen so schnell wie möglich wieder eingeführt werden. jn/ü
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