Stadtplanung

Heppenheimer Bahnhof soll Blickfang werden

Und nicht nur das, der Bahnhof soll ein Wohlfühlort werden. Auch der Zustand des Europaplatzes ist schon länger ein Thema des Vereins.

Von 
bib/ü
Lesedauer: 
Der Verein hält an seinem Konzept für den Europaplatz fest. © Sascha Lotz

Heppenheim. Wo kann ich mein Auto parken? Gibt es Restaurants, bei denen ich zum Mittagstisch einkehren kann? Es sind unter anderem diese Fragen, die Besucher, aber auch Bewohner der Kreisstadt Heppenheim beschäftigen. Diese Themen treiben auch den Verkehrs- und Heimatverein Heppenheim um. Nach der jüngsten Vorstandssitzung spricht der Verein einige Kritikpunkte an.

Es sei der Vereinszweck, „die Attraktivität der Kreisstadt für die Bewohner und Besucher zu erhalten und zu verbessern”, erklärt Vorsitzender Helmut Engelhard. So steht es in der Satzung. Negativ fiel dem Vorstand in seiner Sitzung auf, dass die Gastronomieangebote in der Mittagszeit inzwischen sehr eingeschränkt sind. „Besucher leiden darunter”, so Engelhard. Gleichwohl ist dem Verein jedoch bewusst, dass fehlende Servicekräfte ein landesweites Problem sind.

Newsletter "Guten Morgen Bergstraße"

Doch bevor sich Gäste überhaupt nach einem geeigneten gastronomischen Angebot umsehen können, kommen sie erst einmal in der Kreisstadt an. „Für Besucher der Stadt, die mit der Bahn anreisen, ist der Bahnhof das erste Erscheinungsbild, für Pkw-Fahrer der Europaplatz.”

So hoffe der Verein, dass die Stadt das gesamte Bahnhofsgelände erwirbt und zu einem Anziehungspunkt umgestaltet. „Die Bahnhofshalle muss zu ihrer Funktion als Aufenthaltsraum zurückkehren. Der Bahnhof muss ein Blickfang und ein Wohlfühlort werden”, fordert der Vorstand des Verkehrs- und Heimatvereins. „Die städtischen Finanzen sind ja offenbar so gut, dass dies gelingen sollte.”

"Es wird keine weitere Mehrzweckhalle geben"

Auch der Zustand des Europaplatzes ist schon länger ein Thema des Vereins – und wird es wohl auch bleiben. „Vor Jahren hatte der Verein vorgeschlagen, den Verkehr von der Tiergartenstraße Richtung Innenstadt versuchsweise über den Europaplatz zu führen”, sagt Engelhard. Es könnte eine Einbahnstraße für Autos von der Straße „Am Steinern Weg” in den Kreisverkehr vor der Tankstelle geben. So die Idee.

„Der Vorschlag wurde abgelehnt, weil im Bebauungsplan für den Europaplatz eine Mehrzweckhalle vorgesehen sei und die Trasse durch das geplante Gebäude verlaufe. Spätestens, jetzt, wo es eine neue Nibelungenhalle gibt, sollte klar sein, dass es keine weitere Mehrzweckhalle mehr geben wird.” Nun sollte der Versuch also möglich sein, so die Überlegung des Vereins.

Mehr zum Thema

Fastnacht

Alle Infos zum Heppenheimer Fastnachtsumzug 2023

Veröffentlicht
Von
fran/ü
Mehr erfahren
Bürgerhilfe

Fahrt zum Hermannshof in Weinheim

Veröffentlicht
Von
red
Mehr erfahren

Tatsächlich wurde erst vor Kurzem über die Zukunft des Europaplatzes in der Stadtpolitik gesprochen. Wie Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) berichtete, gibt und gab es immer wieder verschiedene Vorschläge. Auch wenn in der Stadtverordnetenversammlung im Februar über Begrünung und Nutzung des Platzes gesprochen wurde, konkrete Zukunftspläne gibt es noch nicht.

Für Autofahrer ebenfalls interessant: der Parkhof. „Nachdem das von der Stadt erworbene Haus im Bereich Parkhof abgerissen ist, sollte rasch ein Konzept erstellt werden für die Umgestaltung”, befindet der Verkehrs- und Heimatverein. „Die Ausfahrt vom Parkhof sollte dorthin verlagert werden. Viel wichtig wäre es aber, über ein städtebaulich ansprechendes Parkhaus auf dem Parkhof nachzudenken, nachdem das Parkhaus am Schlossberg gescheitert ist”, befinden Engelhard und seine Vorstandskollegen.

Es könne dann auch nochmals über einen Stadtpark auf dem Graben nachgedacht werden, ein altes Anliegen des Verkehrs- und Heimatvereins. bib/ü

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger

Thema : Festspiele Heppenheim

  • Bergstraße Festspiel-Start in Heppenheim und Worms

    Im Kurmainzer Amtshof der Bergsträßer Kreisstadt läuft die erste Saison unter neuer Leitung, am Wormser Dom ist ein gänzlich neues Stück zu sehen.

    Mehr erfahren
  • Heppenheim Weicher sitzen und besser sehen bei den Heppenheimer Festspielen

    Fliegender Wechsel im Amtshof. Noch hängt die Fahne des am Sonntag beendeten Weinmarkts über der großen Bühne, da sind schon die Veranstaltungs- und Lichttechniker für das nächste große Ereignis am Werk. Die gemeinnützige „Theaterlust“-GmbH übernimmt die Regie mit ersten Vorbereitungen für das Bühnenbild, das ab diesem Mittwoch aufgebaut wird. In wenigen Tagen beginnen die Heppenheimer Festspiele: Die Premiere von Carl Zuckmayers „Der fröhliche Weinberg“ markiert am 15. Juli nach zweijähriger Corona-Pause den Neubeginn des traditionsreichen, 1974 von Hans Richter begründeten Freiluft-Theaters. {element} Die Schauspielerin und Regisseurin Iris Stromberger hat die Intendanz übernommen, jetzt steht sie zum ersten Mal auf der Bühne, die bis Ende August der Mittelpunkt ihres Theaterlebens sein wird. Ihr Mann Ingo Schöpp-Stromberger, Geschäftsführer und Bühnenbildner der Festspiele, schaut unterdessen auf dem Pflaster nach den Markierungen fürs Podest im hinteren Teil des Hofes. Weil das Gelände abfällt, werden die Sitzplätze erhöht, damit die gute Sicht gewährleistet ist. Neues Mobiliar und neue Polster {furtherread} Und auch in die Bequemlichkeit für die Gäste wird einiges investiert. Die Stadt hat neues Mobiliar angeschafft, vierzig Tische, achtzig Bänke, zusätzlich Stühle, allesamt ausgestattet mit Rückenlehnen. Denn der Festspielbesuch konnte früher zur Strapaze werden, altgediente Theaterfreunde erinnern sich an die harten Biertisch-Garnituren. Auch Andrea Helm, Stiftungsmanagerin der Sparkassenstiftung Starkenburg, hat solche Abende erlebt, „es war doch immer eine Herausforderung“, seufzt sie. Umso erfreuter stellte sie eine Anschaffung vor, die am Dienstag der Stadt von der Stiftung als Dauerleihgabe übergeben wurde: Polster für Bänke und Stühle, maßgeschneidert für das Amtshof-Mobiliar, abwaschbar, wetterfest und mit praktischen Klettbändern zu befestigen. Bei der Auswahl der grauen Farbe hat die Intendantin ein Wörtchen mitgeredet, sieht ja auch sehr schick aus zum Weiß der Bänke, und Iris Stromberger verspricht Tischdecken und Blumen-Deko. Sie will die Menschen aus ihren bequemen Fernsehsesseln wieder ins Live-Theater locken, und dann sollen sie es auch schön haben. „Die Festspiele bekommen einen anderen Charakter“, sagt Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU), und er meint nicht nur den Anblick im Theaterhof, sondern auch die enge und offenkundig sehr gute Zusammenarbeit der Betreibergesellschaft mit der Stadt. Dass die Zuschauer in diesem Sommer unter freiem Himmel sitzen, sei angesichts wieder steigender Corona-Zahlen eine gute Sache. Für die kommenden Jahre, ergänzt Schöpp-Stromberger, solle es aber wieder einen Regenschutz geben. Premiere fast ausverkauft Neben den Polstern, die von der Stadt auch für andere Veranstaltungen genutzt werden können, spendet die Stiftung den Festspielen 20 000 Euro. „Gelebte Kulturförderung“, die sowohl bei der Sparkasse als auch bei deren Stiftung selbstverständlich sei, sagt Helm. Allmählich zieht auch der Vorverkauf an, für die erste Premiere gibt es nur noch vereinzelt Karten, an allen Abenden lohnt es, an der Abendkasse nachzufragen. In den kommenden Tagen wird der Hof sein Gesicht verändern. An der Seite wird sich die Herrmann Gastro Gruppe aus Lampertheim einrichten, die außer Wein der Bergsträßer Winzer eG und Odenwaldquelle-Wasser auch kleine Speisen anbietet. Nicht nur der weiche Sitz, auch die Bewirtung markiert die Abkehr vom sehr rustikalen Charme, der dieses Festival früher auszeichnete. Dann geht es Schlag auf Schlag, die Endproben zum „Fröhlichen Weinberg“ sind schon auf der Amtshof-Bühne angesetzt, und nach dem ersten Wochenende muss rasch umgeräumt werden, damit die bereits fertig einstudierte zweite Produktion „Cash!“ am 22. Juli folgen kann. Die Wartezeit darauf verkürzt von 19. bis 21. Juli an drei Abenden der Schauspieler Walter Renneisen – mit zwei Programmen seines Dauerbrenners „Deutschland, deine Hessen“, dazwischen moderiert er mit eigenen Erinnerungen den Abend „Als der Jazz in Deutschland laufen lernte“, zu dem Sigi’s Jazz Men musizieren. Dann wird im Wochenturnus zwischen rheinhessischem Volksstück und britischer Farce gewechselt. In beiden Komödien hat Iris Stromberger als Regisseurin ihren Ensembles nicht nur Präzision, sondern auch Tempo verordnet. Den „Weinberg“ will sie in rekordverdächtigen neunzig Minuten plus Pause auf die Bühne bringen. Die Regisseurin verspricht: „Wir sind flott unterwegs.“ job/ü

    Mehr erfahren
  • Bergstraße Die Proben von „Cash“ machen Lust auf die Festspiel-Premiere im Amtshof

    In rund sechs Wochen – am 15. Juli zunächst mit Zuckmayers „fröhlichem Weinberg“ und ab 22. Juli mit „Cash“ – hebt sich nach zwei Jahren Corona-Pause wieder der Vorhang in Heppenheim.

    Mehr erfahren

Thema : Bürgermeisterwahl Heppenheim