Natur - Auszeichnung für Imker Martin Zahn / Längst nicht nur Geschmack und Konsistenz bewertet

Frühlingsblütenhonig aus Heppenheim bei bundesweitem Wettbewerb auf Platz 2

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rid/ü
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Heppenheim. Der zweitbeste Frühlingsblütenhonig Deutschlands kommt aus Heppenheim. Imker Martin Zahn, in der Kreisstadt insbesondere bekannt durch seine Bienenstöcke am Bruchsee und seinen „Heppenheimer Stadthonig“, hatte im vergangenen Jahr bei der hessischen Honigprämierung bereits den ersten Platz belegt. 2021 durfte er den Landesverband Hessischer Imker bei der erstmaligen deutschlandweiten Honigprämierung vertreten und war auch hier überaus erfolgreich.

Die bundesweite Honigbewertung war ein Pilotprojekt des Deutschen Imkerbundes (DIB). Jeder Landesverband durfte drei Imker nominieren, die dann jeweils einen Honig einreichen durften. Diese wurden dann unter den strengen Vorschriften des DIB bewertet.

Zugelassen waren nur Frühlingsblütenhonige. Das Besondere an dieser Honigsorte: Da diese aufgrund ihrer Zuckerzusammensetzung die Eigenschaft haben, schnell zu kristallisieren, müssen sie cremig gerührt werden, um mit einer feinsteifen Konsistenz im Glas auszukristallisieren. „Dieser Vorgang braucht seine Zeit. Unter dem sportlichen Abgabetermin war dies eine echte Herausforderung“, erklärt der Imker.

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Eine weitere Herausforderung für alle teilnehmenden Bienenzüchter war in diesem Jahr das Wetter im Frühling: „Aufgrund des extrem kalten und regnerischen Frühjahrs konnten wir von unseren Bienenständen teilweise keinen oder nur sehr wenig Honig ernten, da Bienen erst ab etwa 15 Grad Celsius Honig sammeln.“ Das bedeutet: Normalerweise sind die Honigwaben Mitte Mai bereits prall gefüllt. „In diesem Jahr herrschte zu diesem Zeitpunkt aber an manchen unserer Bienenstände gähnende Leere. Wir haben daher ausnahmsweise entschieden, den Frühlingsblütenhonig diesmal nicht je Standort separat zu verarbeiten und zu vermarkten, sondern von allen Bienenständen den Honig gemeinsam zu verarbeiten“, erklärt Zahn.

„Ich habe mich enorm gefreut“

Die Mühe hat sich ganz offensichtlich ausgezahlt: „Ich habe mich enorm gefreut, als der Präsident des Deutschen Imkerbundes, Torsten Ellman, mich anrief und mir zum zweiten Platz gratulierte“, erzählt der Heppenheimer Imker stolz.

Bei der Bewertung geht es bei Weitem nicht nur um den Geschmack oder die Konsistenz: Unter die Lupe genommen wurden von der Fachjury Aufmachung, Sauberkeit, Zustand, Geruch, Geschmack und Wassergehalt. Überall erreichte Martin Zahn die höchstmögliche Punktzahl. Die Bewertung erfolgte anonymisiert im vorgeschriebenen Standardglas des Deutschen Imkerbundes. Das heißt, kein Jurymitglied konnte Schlüsse ziehen, von wem der gerade geprüfte Honig stammt.

Nun ist der Heppenheimer Bienenzüchter sehr gespannt, was bei der diesjährigen hessischen Honigprämierung herauskommt. Die Ergebnisse werden in der kommenden Woche im Rahmen des Hessischen Honigtags verkündet. 2021 erhielt er für seinen ersten Platz sogar die Staatsmedaille des Landes Hessen.

In diesem Jahr sind übrigens zwei neue Standorte für Martin Zahns Bienenstöcke in Heppenheims Gemarkung hinzugekommen. An der Ecke B 3/Erbacher Tal am Mühlenkreisel ist eine Bienenweide entstanden. Vor allem die Sonnenblumen dürften dem ein oder anderen bereits ins Auge gefallen sein. Hier haben, gegen Vandalismus durch einen Zaun geschützt, weitere Bienenstöcke eine Heimat gefunden. Die Abgase der vielen vorbeifahrenden Autos beeinträchtigen übrigens die Qualität des Honigs nicht: Die fleißigen Bienen filtern die Schadstoffe aus dem Honig.

Weitere Bienenstöcke und ein Wildbienenhotel stehen auch auf dem Dach eines Supermarktes an der Tiergartenstraße. Ein weiterer Beitrag von Martin Zahn gegen das Bienensterben.

Beratend tätig ist der Imker übrigens auch bei der Aufstellung mehrerer Insektenhotels durch die Stadt Heppenheim. Dass es mittlerweile Bienenweiden-Blühmischungen in der Tourist-Info zu erstehen gibt, begrüßt er ebenfalls. rid/ü

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