Heppenheim. Schwer ist er. Und er macht wirklich etwas her. Man kann zu Recht sagen, er ist ein echtes Sammlerstück. Die Rede ist vom diesjährigen Schirmherren-Orden. Ein Fastnachtsorden, den man sich verdienen muss, den man nicht einfach so bekommt, wie Zugmarschall Norbert Weiser niemals müde wird zu sagen. Jetzt wurde das streng gehütete Geheimnis um das gute Stück am roten Bande endlich gelüftet.
Alle haben sie ihn sich verdient, den Schirmherren-Orden: die fast 20 anwesenden ehemaligen Schirmherren, Norbert Weisers Vorgänger im Amt, Barbara Schaab und Werner Hell, die Mitglieder des Zugkomitees, die Wagenbauer, die Vertreter des Musikzugs Starkenburg und all die anderen, ohne die der närrische Gaudiwurm nicht alljährlich durch Heppenheims Straßen rollen würde. Was am Fastnachtssonntag „Spaß uff de Gas“ für Zigtausende ist, ist in den Monaten zuvor mit jeder Menge Arbeit verbunden – und mit ebensoviel Verantwortung.
Ohne Geld gibt es auch keinen Fastnachtsumzug in Heppenheim
Als Robin der Münz-Magier hält in diesem Jahr Robin Chatterjee als Schirmherr eben jenen vierfarbbunten Parapluie hoch über all dem fastnachtlichen Geschehen. Er war es auch, der den von Sarah Koob kreierten Orden reimend den Gästen vorstellte. „Verliehen wird gleich ein besonderes Stück in Gold, das ihr sicher seit Wochen sehen wollt“, kündigte der Mann von der Sparkasse an. „Im Vordergrund, wer strahlt euch an, der Schirmherr selbst als junger Mann“, beschrieb der Schirmherr den Oden weiter und freute sich über sein Abbild mit vollem schwarzem Haar.
Im Vordergrund des Ordens ist er gut zu erkennen, den Schirm aufgespannt, in der Hand den Zylinder, in dem sich ein Sparschwein niedergelassen hat. Denn ohne Geld kein Umzug. Das bekommen immer mehr Städte und Gemeinden zu spüren, bei denen Fastnachtsumzüge aus eben jenem Grund nicht mehr stattfinden können. In der Kreisstadt ist das Kunststück auch in diesem Jahr wieder gelungen.
Der Schirmherr reimt die Dankesworte
Auf dem Orden steht Chatterjee vor „seinem“ Domizil, der „Alten Sparkasse“. Darüber erhebt sich gülden die Starkenburg, einem Turm wurde die Narrenkappe aufgesetzt. Umrahmt wird das Abgebildete von den Schriftzügen „Robin, der Münzmagier“ und „Schirmherr der Heppenheimer Straßenfastnacht 2025“.
„Denn Fastnacht in Hepprum, das ist wohl klar, ist nur so schön mit unserer Schar“, reimte der Schirmherr und dankte im Anschluss allen, insbesondere „seinen“ Wagenbauern und den drei Damen von der Sparkasse, die sich an dem Abend um die Bewirtung der Gäste kümmerten. Dabei auch Jennifer Grab, die im Hintergrund alles organisiere, und ohne die rein gar nichts ginge, unterstrich er.
Und dann hatte der Schirmherr noch eine ganz besondere Idee: Jeder Ordensträger, der bei Veranstaltungen während der Kampagne ohne Schirmherren-Orden erwischt werde, müsse eine „Strafe“ berappen und trüge so zur Finanzierung des Umzugs bei. Als Banker weiß Chatterjee eben, wie man zu Geld kommt. Begonnen hatte der Abend – wie sollte es auch anders sein – mit einem dreifach donnerndem Helau.
Inzwischen haben sich die Fastnachter auf die närrische Jahreszeit eingegroovt und der fastnachtliche Jubelschrei ging allen locker und laut über die Lippen. Versammelt im Saal viele derer, die seit Jahren, ja sogar Jahrzehnten alles dafür tun, um altes Brauchtum rund um die Fastnacht am Leben zu erhalten. Für die Organisation des Fastnachtsumzuges brauche es „viele helfende Hände, unzählige Arbeitsstunden und ganz viel närrischen Enthusiasmus“, unterstrich Zugmarschall Norbert Weiser.
Mindestens zehn Musikgruppen sorgen für Stimmung beim Umzug
Wie immer hoffen er und sein Team, das es wieder 111 Zugnummern werden, wenn am Sonntag, 2. März ab 14.11 Uhr der Gaudiwurm durch Heppenheim rollt. Schon jetzt verriet Weiser einige Zugteilnehmer: Narrhalla Zwingenberg, 2023 mit einer, 2024 mir drei Gruppen dabei, habe für dieses Jahr „full house“ angekündigt, wie Weiser es ausdrückte. Der FC Starkenburgia, der in diesem Jahr sein 125-jähriges Jubiläum feiert, habe allein 150 Teilnehmer als Fußgruppe angemeldet.
Neu mit dabei werden die „Vernemer Buwe“ und die Johanniter Viernheim sein. Letztere stemmen gemeinsam mit den Maltesern und der DLRG auch den Sanitätsdienst während des Umzugs. Wieder mit dabei ist die Sitzungspräsidentin der hessischen Weiberfastnacht, Michaela Hartnagel-Keil. Für den guten Ton sorgen mindestens zehn Musikgruppen.
Viel Zeit in Anspruch nahm das Thema Sicherheit be den Vorbereitungen – Betonpoller und querstehende LKW werden die Zufahrten zum Zugweg und zur 18. Feiermeile – diesmal auf dem Parkhof – sichern. Die Zusammenarbeit mit Stadt, Feuerwehr, Polizei etc sei sehr gut, lobte Weiser. rid/ü
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