Mitgliederversammlung

DLRG-Jugend hat Schaf aus der Weschnitz gerettet

Das haben die Ortsverbände Heppenheim und Bensheim bei ihren Einsätzen alles erlebt.

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rid/ü
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Paul Borusiak (2.v.r.) wurde für 40-jährige DLRG-Mitgliedschaft geehrt. Es gratulierten Kreisverbandsvorsitzender Matthias Denner (l.), Nicholas Krömker (2.v.r.) von der Heppenheimer DLRG sowie Lars Wagenknecht (Vorsitzender Bensheim). © DLRG

Heppenheim. Sie arbeiten Hand in Hand zusammen, und so treffen sie sich auch gemeinsam zur Mitgliederversammlung: die beiden DLRG-Ortsverbände Heppenheim und Bensheim. 183 Mitglieder sind es in Heppenheim, 64 in Bensheim – Tendenz steigend.

Thomas Rech ist als Leiter Einsatz für beide Ortsverbände zuständig und konnte 2023 auf 39 aktive Einsatzkräfte zurückgreifen. Zehnmal wurde die DLRG im vergangenen Jahr zu Einsätzen alarmiert. Das waren weniger als noch im Vorjahr. Dafür stieg die Zahl geplanter Einsätze deutlich: Dass man sich auch auf trockenem Terrain gut auskennt, bewies die DLRG bei ihrem sanitätsdienstlichen Engagement bei Veranstaltungen wie etwa dem Fastnachtsumzug und dem Weinmarkt in Heppenheim, beim Tanz der Bässe in Lampertheim oder beim Festival am Marbach-Stausee.

Immens gestiegen sind die Wachdienst-Stunden am Badesee Bensheim: An den Sonn- und Feiertagen war die DLRG jeweils von 11 bis 18 Uhr dort präsent, an den Wochentagen nach Möglichkeit. Mit 16 Wachgängern wurde der Badesee in Bensheim zusätzlich vom 1. Mai bis zum 30. September mit 1027,5 Wachstunden ehrenamtlich besetzt – das sind 500 Stunden und zwei Wachgänger mehr als noch im Vorjahr. Linus Homberger rettete zwei Menschen im See vor dem Ertrinken.

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Die Lebensretter hatten dort viel zu tun: Dreimal zogen sie erschöpfte Personen aus dem Wasser, einmal wurde ein Betrunkener aus dem See gerettet, der anschließend Krampfanfälle hatte. Dreimal wurden Personen gesucht, zweimal musste man eingreifen, als Badegäste nach einem Wespenstich allergisch reagierten und der Verdacht auf einen anaphylaktischen Schock bestand. Ein Mensch bekam einen Krampfanfall und war bewusstlos. Zählt man alle Stunden im Einsatzwesen im Jahr 2023 zusammen, so kommt man auf 5966,5 Stunden.

Natürlich nahmen die DLRGler auch an zahlreichen Übungen und Ausbildungen im Bereich Einsatz teil. Die Zusammenarbeit mit den anderen Hilfs- und Rettungsorganisationen ist sehr gut, 2023 übte man ganz besonders viel gemeinsam.

Schwimmkurse mit SSG und SCH

Insgesamt 60 Kindern wurde in Zusammenarbeit mit der SSG Bensheim und dem SC Heppenheim das Schwimmen beigebracht. Die DLRGler sind auch über die Grenzen des Kreisgebietes hinaus aktiv, so arbeiten sie mit der DLRG Odenwald und Wiesbaden zusammen, unterstützen dort bei der Bootsausbildung.

Die DLRG-Jugend engagierte sich unter anderem bei der Jugendsammelwoche und rettete bei der jährlichen Weschnitz-Reinigungsaktion unverhofft ein Schaf aus dem Bach. Rech unterstrich, dass Marius Leitwein und Lukas Dix „Großartiges für die DLRG leisten. Sie sorgen mit großem Engagement für den Nachwuchs in der Einsatzabteilung.“ Ein Lob gab es für Bettina Freiberger, die das Montags-Jugendschwimmtraining leitet. Sie sei seit vielen Jahren „ein Pfeiler für die DLRG an der Bergstraße. Die Wichtigkeit ihrer Arbeit ist kaum zu beziffern.“

Die Bensheimer DLRGler bedauern, dass das Projekt „sicheres Schwimmen“ 2024 beendet werden musste, da das Basinusbad dafür keine Bahnkapazitäten mehr zur Verfügung stellen kann. In den vergangenen drei Jahren konnte in diesem Projekt über 500 Kindern zusätzlich das sichere Schwimmen beigebracht werden.

Besondere Ehrung für Ehrenvorsitzender der DLRG

„Das Basinusbad ist zu klein für Vereine, Schulen, Behörden und Badegäste, die es nutzen wollen“, kritisierte Lars Wagenknecht. Die Schwimmkurse der DLRG sowie von SSG und SCH seien sehr gut besucht. Kreis und Kommunen sollten Schwimmausbildung und Schwimmsport mehr fokussieren, sonst könnten viele Kinder nach dem Verlassen der Grundschule kaum oder gar nicht schwimmen. Die Folge: Es muss mit einem Anstieg von Badeunfällen gerechnet werden.

Immer wieder Badeunfälle gibt es am Niederwaldsee bei Zwingenberg, obwohl dort das Schwimmen verboten ist. Im vergangen Jahr wurde dort eine Notrufsäule der Björn-Steiger-Stiftung installiert.

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ts/red
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