Soziales

Die Sparkasse Starkenburg teilt ihre Spenden auf

Eine Hälfte des Gesamtbetrages von 400 000 Euro bekommen Vereine im Geschäftsgebiet des Geldinstituts, die andere Hälfte geht an Initiativen, die Ukraine-Flüchtlinge betreuen

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jr/ü
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Geldregen von der Sparkasse: die Vertreter der Vereine mit Bereichsdirektor Knut Roggatz (links) und Bürgermeister und Verwaltungsratsvorsitzenden Rainer Burelbach (Mitte). © Jürgen Reinhardt

Heppenheim. Die Corona-Jahre haben deutliche Spuren in den Kassen der Vereine hinterlassen, auch in Heppenheim. Das eine oder andere Beitrag zahlende Mitglied ist abhandengekommen, Großveranstaltungen, die für finanziellen Zuwachs sorgen, wurden abgesagt. Da kommen die Spenden, die die Sparkasse Starkenburg traditionell gegen Jahresende übergibt, gerade recht. 340 000 Euro hat das Geldinstitut normalerweise für die Vereine im Geschäftsgebiet zur Verfügung, in diesem Jahr wären es sogar 400 000 Euro gewesen. In Anbetracht des Krieges im Osten hat man sich aber entschieden, die Hälfte dieses Betrages diesmal Initiativen zukommen zu lassen, die Flüchtlinge aus der Ukraine betreuen.

Hohe Akzeptanz

Ein Vorgehen, das ganz offensichtlich akzeptiert wird in Heppenheims Vereinen. 1,50 Euro pro Einwohner – ein Euro weniger als in früheren Jahren –, insgesamt also 39 800 Euro konnte Bereichsdirektor Knut Roggatz im Vereinsheim des SV Kirschhausen verteilen. Eine Gelegenheit für den Sparkassenmanager, ein wenig Werbung in eigener Sache zu betreiben („Es gibt wieder Zinsen“), aber auch eine Gelegenheit für die anwesenden Vereinsvertreter, einen Blick auf die Aktivitäten der anderen Vereine zu werfen. Für Roggatz, der sein Füllhorn derzeit in vielen Gemeinden ausschüttet, „unser schönster Termin – und einer, bei dem sich kein Widerspruch regt“.

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Auch für Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU), gleichzeitig Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse, geht es bei der alljährlichen Spendenübergabe um einen „Termin der angenehmen Art“. Bei den Empfängern der Spenden handele es ich um „eine schöne Mischung an Vereinen“, die im Sport genauso aktiv sind wie im kulturellen oder sozialen Bereich. Bemerkenswert sei, so Burelbach, dass es sich bei den Vertretern der Spendenempfänger meist um Menschen handele, die sich vielfältig engagierten: „Es sind oft die gleichen, die sich ehrenamtlich betätigen.“ Ihnen gelte sein Dank, aber auch den Mitarbeitern der Sparkasse, die es in schwierigen Zeiten schafften, das Geschäft am Laufen zu halten.

Hilfe angesichts steigender Kosten

Bei den Vereinen kam die Spendenübergabe – auch wenn diesmal weniger verteilt werden konnte – wie immer gut an. Und sie machten in ihren Dankesworten deutlich, dass das Geld der Sparkasse bei ihnen gut angelegt sein wird. So steckt die Arbeitsgemeinschaft der Geschichts- und Heimatvereine beispielsweise die finanzielle Zuwendung in die Weiterführung ihrer „Geschichtsblätter“, die seit 1968 herausgegeben werden und angesichts der Material- und Produktionskosten von Jahr zu Jahr teurer werden.

Eine „ganz, ganz tolle Arbeit“, so Burelbach, macht der Förderkreis musizierender Jugend, der ebenfalls bedacht wurde und eine immer wichtiger werdende soziale Funktion ausfüllt: Kindern und Jugendlichen, deren Eltern die Mittel fehlen, werden Instrumente für den Musikunterricht zur Verfügung gestellt. Dass jetzt auch ukrainische Familien unterstützt werden, ist das eine, dass einheimische Familien Zuwendungen erhalten, weil sie in Anbetracht der unberechenbaren Energiekosten den Musikunterricht ihrer Kinder nicht mehr stemmen können und auf eine Anmeldung verzichten, das andere.

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Zum ersten Mal dabei waren jetzt die Motorradfreunde Heppenheim, die ihr Vereinsheim bislang notgedrungen „im Ausland“, will heißen: in Bensheim halten mussten. Da sie inzwischen das frühere Gelände des Ziegenzuchtvereins am Erbachwiesenweg von der Stadt übernehmen konnten, könnten sie zurück ins „Inland“. Die Spende wird für den Bau eines neuen Vereinsheims genutzt, das später auch noch anderen Interessierten zur Verfügung stehen soll.

Geld gibt es auch für das Starkenburg-Gymnasium, das zum 140-jährigen Bestehen eine Chronik herausgeben will, für die Ausrichter des Starkenburg-Festivals und die Kulturgemeinschaft, der bei den Nebenkosten für ihr Haus der Vereine geholfen werden soll. Und natürlich werden die Gassen-Sensationen bedacht, eine Spende geht an die Strahlemann-Stiftung und auch der Weinmarktverein geht nicht leer aus.

Ein großer Teil der Spenden landet wie immer bei den Sportvereinen, die besonders in der Kinder- und Jugendarbeit, die von der Sparkasse besonders gefördert wird, eine bedeutende Rolle spielen, und von denen mehrere in diesem oder im vergangenen Jahr Jubiläen feiern konnten.

Geld ging an den FC Sportfreunde, den HC VfL, den Skiclub, den SV Kirschhausen, den Tennisclub Blau-Weiß, den Tennisclub Kirschhausen, an den TV Sonderbach und den TV Heppenheim. jr/ü

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