Straßenverkehr

Die Baustelle an der L 3120 sorgt für Frust

Die Straßensanierung bedeutet für Pendler und Lkw-Fahrer einen höheren Zeitaufwand sowie Einschränkungen für die Sonderbacher.

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jr/ü
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In der Ortsstraße Am Sonderbach rollt der Lkw-Verkehr. Das ist weder für die Anwohner noch für die Fahrer eine zufriedenstellende Situation. © Dagmar Jährling

Heppenheim. Das Thema Fahrzeugverkehr beschäftigt die Sonderbacher seit Jahrzehnten und wird ihnen auf absehbare Zeit auch erhalten bleiben. Das hat mit den äußerst beengten Verhältnissen entlang der Hauptstraße zu tun, die meist zugeparkt ist.

Dass hier bis in die 90er Jahre hinein noch die schweren Lastwagen von Röhrig Granit durchrollten, kann man sich heutzutage kaum noch vorstellen. Ein Szenario, das zurückkehrt, wenn auch nur für eine überschaubare Zeitspanne: Weil die Strecke Heppenheim-Juhöhe, die Landesstraße L 3120, saniert wird, müssen die Lkw über Sonderbach um- und auf die B460 (Siegfriedstraße) geleitet werden.

Verbindet Weschnitztal und Ried

Die Arbeiten an der Landesstraße wurden vor Langem bereits angekündigt und im vergangenen Juni aufgenommen.

Zunächst geht es um einen Abschnitt zwischen dem Verkehrskreisel auf der B 3 und dem Laudenbacher Tor. Hier werden auf der Nordseite der Straße ein Rad- und ein Fußweg angelegt, außerdem wird die Asphaltdeck- und Asphaltbinderschicht erneuert.

Die Verbindung in Richtung Juhöhe und dem Stadtteil Erbach ist halbseitig befahrbar, der Gegenverkehr wird ab dem Laudenbacher Tor über die Zollhausstraße auf die B 3 gelenkt. Eine Regelung, die ein Ende hat, wenn in den nächsten Tagen auch die übrige Strecke in Richtung Juhöhe saniert wird.

Dann muss die Strecke für die Asphaltarbeiten komplett gesperrt werden, der Stadtteil Erbach wird für einen Zeitraum bis voraussichtlich Anfang September von der Kernstadt abgeschnitten. Während es für den Durchgangsverkehr, der die Strecke intensiv als Verbindung zwischen dem Weschnitztal und dem Ried nutzt, eine großräumige Umleitung über die B 460 sowie die B 38 über Rimbach nach Mörlenbach (und von hier wieder über die L 3120 auf die Juhöhe) gibt, gibt es für Erbacher die „kleine“ Umleitung über die Werkstraße des Granitunternehmens Röhrig und die Straße Am Sonderbach im Nachbarstadtteil.

Das hat gravierende Folgen – nicht so sehr für die Erbacher, die notgedrungen einige Kilometer und etwas Zeit mehr einplanen müssen, sondern vor allem für die Sonderbacher, und hier nicht zuletzt für die Anwohner, die es gewohnt sind, ihre Fahrzeuge am Straßenrand zu parken.

Das ist jetzt für die Dauer der Arbeiten erst einmal tabu. Halteverbotsschilder entlang der Straße sollen sicherstellen, dass die Röhrig-Lkw nicht irgendwo in der Ortsmitte stecken bleiben.

Dass das nicht überall gut ankommt, ist einem Transparent an einer Hofeinfahrt in der Dorfmitte zu entnehmen, das ziemlich deutlich ein Ende des Unternehmens fordert – das seinerseits aber seit Jahren für die Möglichkeit der Steinbrucherweiterung kämpft und in diesem Kampf trotz diverser Widerstände bereits gut vorangekommen ist.

Die Kosten betragen rund 1,3 Millionen Euro

Für die anstehenden Arbeiten an der Landesstraße, von der für etwa 1,3 Millionen Euro rund 3,4 Kilometer erneuert werden müssen (die Stadt Heppenheim ist mit 200 000 Euro beteiligt; im Rahmen der Arbeiten wird der Rad- und Gehweg bis Erbach verlängert), und die damit einhergehende Umleitung hat der Ausgang des Genehmigungsverfahrens ohnehin keine Bedeutung: Um die zusätzliche Belastung kommen die Stadtteilbewohner nicht herum, Alternativen gibt es nicht.

Schwerlaster aus dem Steinbruch

Trotzdem sind die Sonderbacher nicht die Einzigen, die für die Dauer der Arbeiten Einiges auszuhalten haben. Denn die Schwerlaster aus dem Steinbruch, die sonst ab dem Verkehrskreisel die weniger stark bebaute Bürgermeister-Metzendorf-Straße und dann die Tiergartenstraße durch das Gewerbegebiet nehmen, müssen für ihren Weg ins Ried ja auch den unteren Teil von Kirschhausen, den Stadtteil Fischweiher, Vorstadt und Kernstadt durchqueren, bevor sie über die Lorscher Straße in Richtung Autobahn rollen können.

Aber auch Pendler aus dem und in den Odenwald müssen mit einem deutlich höheren Zeitaufwand rechnen.

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Dass die Arbeiten an den Straßen auch Auswirkungen haben, die auf den ersten Blick kaum zu erkennen sind, ist Äußerungen Betroffener zu entnehmen, wonach Pensionen, deren Gäste vornehmlich Monteure sind, inzwischen immer weniger Anfragen registrieren. jr/ü

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