Heppenheim. Die Möglichkeit eines Corona-Schnelltests war in der Kreisstadt über Monate kaum gegeben. Einzig die Kassenärztliche Vereinigung bot in Heppenheim (unweit des Kreiskrankenhauses) an zwei Vormittagen unter der Woche kontinuierlich Testkapazitäten an. Ergänzt wurde das ausgesprochen schmale Angebot seit Anfang November durch den Malteser Hilfsdienst, dessen ehrenamtliche Helfer aber fast nur an Wochenenden vor der Geschäftsstelle an der Ludwigstraße testen. Immer größer wurde Ende des vergangenen Jahres dann auch der Frust in der Bevölkerung, die in großer Zahl in die Nachbarkommunen fahren musste, um den Nachweis überhaupt erst erbringen zu können.
Für Erleichterung sorgte deshalb der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), als der Verband am 21. Dezember ein neues Testzentrum auf dem Heppenheimer Europaplatz errichtete.
Gerade jetzt, wo der Kreis auch offiziell als sogenannter Hotspot gilt, und vielerorts die 2G-plus-Regel greift, sind Tests aber auch für doppelt Geimpfte oder Genesene zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben unverzichtbar. Überaus gelegen kommt den Heppenheimern deshalb, dass das DRK sein Testangebot ab Montag, 17. Januar, noch einmal aufstockt und ein zweites Testzentrum in den Räumen der DRK-Begegnungsstätte an der Werlestraße seinen Betrieb aufnimmt.
Schneller als von vielen gedacht, setzt der Kreisverband somit um, was Geschäftsführer Christian Keilmann Mitte Dezember bereits angekündigt hatte: „Sollten die Kapazitäten nicht ausreichen, sind wir in der Lage, das Angebot kurzfristig zu erweitern.“ Schon zu diesem Zeitpunkt hatte er auch explizit die Nutzung der Begegnungsstätte ins Auge gefasst.
Das Angebot an der Werlestraße orientiert sich unterdessen an den bereits auf dem Europaplatz erprobten Bedingungen. Will heißen: Für einen Test wird eine Online-Anmeldung über die Homepage www.drk-bergstrasse.de empfohlen, um längere Wartezeiten zu vermeiden. Gleichwohl sind Tests auch ohne Voranmeldung möglich. Auch die Öffnungszeiten der beiden DRK-Testzentren sind fortan identisch: Unter der Woche sind beide Einrichtungen von 7 bis 19 Uhr besetzt, samstags gar von 8 bis 20 Uhr. Sonntags sind die Türen von 12 bis 18 Uhr geöffnet. An Feiertagen können die Öffnungszeiten freilich abweichen, wie der Website des Kreisverbandes zu entnehmen ist. Begrüßt wird die Neueröffnung übrigens auch vom Heppenheimer Seniorenbeirat. Dessen Vorsitzender Anton Gölz berichtete unlängst nämlich noch von einer zunehmenden Verunsicherung der Heppenheimer Senioren. Viele wüssten derzeit gar nicht, „wie und wo so ein Test überhaupt durchgeführt wird“, so Gölz. Gerade Senioren seien jedoch besonders gefährdet und „oft werden ihre Symptome falsch eingeschätzt“. Es bestehe deshalb die Gefahr, „dass viele Ältere einfach aufs Testen verzichten“, was der Pandemie-Bekämpfung allerdings entgegenwirke.
Mit dem neuen Testzentrum in der Begegnungsstätte werde nun jedoch eine Versorgungslücke in der Innenstadt geschlossen, hat Gölz‘ Mitstreiter Friedrich Wilms erkannt. Und auch für die Gastronomen in der Alt- und Innenstadt ist der Betriebsstart an der Werlestraße ein Lichtblick.Vor wenigen Tagen hatte zum Beispiel Gossini-Pächer Adem Alsancak stellvertretend noch moniert: „Ich habe schon von doppelt geimpften Gästen gehört, dass sie jetzt erst mal nicht mehr kommen wollen, wenn sie auch noch einen Test brauchen.“ Wohl auch, weil es in der Innenstadt bislang keine Möglichkeit gab, sich testen zu lassen.
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