Bildung

Das Heppenheimer Starkenburg-Gymnasium wird erweitert

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fran/ü
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Das Starkenburg-Gymnasium wurde erst vor wenigen Jahren runderneuert. Der Platz reicht nun aber offenbar schon nicht mehr aus. Deshalb sollen bis zu zwei zusätzliche Erweiterungen noch in diesem Jahr in Angriff genommen werden. © Sascha Lotz

Heppenheim. Gerade einmal acht Jahre ist es her, dass die über 21 Millionen Euro teure Umgestaltung des Starkenburg-Gymnasiums in Heppenheim offiziell abgeschlossen wurde. Basierend auf dem Schulentwicklungsplan des Jahres 2005 wurde die ursprünglich 1967 errichtete Bildungseinrichtung an der Gerhart-Hauptmann-Straße seinerzeit für die um ein Jahr gekürzte Zeit bis zum Abitur („G 8“) fit gemacht. Klar war damals auch, dass der Wechsel zur kürzeren Schulzeit, die mehr oder minder die Entwicklung hin zur Ganztagsschule bedeutete, ein neues und umfangreicheres Raumangebot erforderte. 11 000 Quadratmeter Schulfläche mussten zwischen 2008 und 2014 neu gestaltet werden.

Damals entstanden unter anderem eine Mensa und eine neue, architektonisch ins Auge fallende Mediathek. Als räumliche Besonderheit bildet seitdem das mit Licht durchflutete Atrium mit dem eingestellten Bibliotheksbaukörper das kommunikative „Herz“ des Gebäudes.

Doch der damals geschaffene Platz reicht nun offenbar schon nicht mehr aus. Denn: Noch in diesem Jahr will der Kreis als Schulträger eine zusätzliche, großflächige Erweiterung des Starkenburg-Gymnasiums in Angriff nehmen – „aufgrund der Entwicklung der Schülerzahlen“, wie Kreis-Pressesprecherin Cornelia von Poser auf Anfrage der Redaktion bestätigt.

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Erstmals in Erwägung gezogen war eine Erweiterung bereits im Sommer 2020. Damals hatte die Kreistags-Koalition aus CDU und SPD den Ausbau der bestehenden Gymnasien in Bensheim und Heppenheim angesichts der steigenden Schülerzahlen befürwortet. Im Gegenzug war der Neubau eines zusätzlichen Gymnasiums in Lorsch abgelehnt worden.

„In Absprache mit der Schulleitung“ sollen nun die anstehenden Arbeiten den aktuellen Planungen zufolge in zwei Bauabschnitten entstehen. „Als zwei alternative Standorte“ für den Erweiterungsbau seien der Schulhof sowie die Fläche nördlich der Turnhalle – dort befindet sich unter anderem das Beachvolleyballfeld – hierfür erarbeitet. Über die tatsächliche Verortung der beiden Erweiterungsbauten sei jedoch noch nicht final entschieden worden.

Kreis Bergstraße: Erweiterung der Schule schnellstmöglich fertigstellen

Von Poser berichtet weiter von einer „Dringlichkeit“, die der Rückkehr des Starkenburg-Gymnasiums zu G 9 geschuldet sei. „Die Schule bildet dadurch im Sommer wieder einen Jahrgang 10 und entwickelt sich entsprechend dem aktuell gültigen Schulentwicklungsplan in eine Sechszügigkeit“, so die Pressesprecherin des Kreises.

Um die Erweiterung schnellstmöglich fertigstellen zu können, aber auch aufgrund der „voraussichtlich temporären Nutzung“, soll der Anbau in Modulbauweise erfolgen. Im ersten von zwei geplanten Bauabschnitt würden demnach zunächst neun zusätzliche Klassenräume sowie Nebenräume mit Sanitäranlagen errichtet. „Im zweiten Bauabschnitt könnten weitere sechs Klassenräume entstehen“, so von Poser. Allerdings fügt sie hinzu: „Der zweite Bauabschnitt wurde lediglich perspektivisch geplant und wird nur umgesetzt, wenn die Schülerzahlen tatsächlich, wie prognostiziert, weiter steigen.“

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Unabhängig davon reißt die Erweiterung ein vergleichsweise großes Loch in die Kasse des Kreises. Cornelia von Poser: „Es liegt aktuell noch keine Kostenberechnung für das Gesamtvorhaben vor. Es kann aus Erfahrungen jedoch mit Kosten zwischen 3 und 5 Millionen Euro gerechnet werden.“

Die Schüler und Lehrer müssten derweil nur „mit vergleichsweise geringen Einschränkungen“ rechnen, prognostiziert die Pressesprecherin. „Denn durch die externe Erweiterung entsteht kein Eingriff in die Bestandsgebäude.“ Ausgeschlossen ist damit auch ein vorübergehender Umzug in diverse Unterrichts-Container, wie er im Zuge des Umbaus zwischen 2008 und 2014 vollzogen werden musste. Einzig im Außenbereich sei diesmal mit temporären Sperrflächen sowie temporärem Baulärm zu rechnen, so von Poser. Durch die Modulbauweise könnten diese Beeinträchtigungen jedoch minimiert werden.

Schulischer Baumlehrpfad wurde gestutzt

Erste Vorarbeiten für die Erweiterung des Schulgebäudes haben nach Angaben der Kreis-Pressesprecherin kürzlich bereits stattgefunden. Die routinemäßige Grünpflege auf dem Schulgelände ist demnach „im Hinblick auf die mögliche Umsetzung der Varianten“ erweitert worden – dabei wurden offenbar auch einige Bäume des schulischen Baumlehrpfades „gestutzt“.

In Richtung potenzieller Kritiker dieser Maßnahmen teilt von Poser diesbezüglich weiter mit: „In den Fällen, in denen [...] Bäume entfernt werden müssen, werden grundsätzlich Ausgleichs- sowie Ersatzmaßnahmen umgesetzt, um diese Bäume adäquat zu ersetzen.“ Zugleich betont sie, dass „nach jetzigem Planungsstand“ keine weiteren Baumfällungen im Zuge des Bauvorhabens vorgesehen seien – „egal, für welche Standortalternative die Entscheidung fällt“. fran/ü

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