Katholische Kirche

Das Ende für das Haus am Maiberg in Heppenheim rückt näher

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fran/ü
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Zukunft ungewiss: Das Haus am Maiberg in Heppenheim wird wohl Ende des kommenden Jahres geschlossen. © Sascha Lotz

Heppenheim. „Der Kreis Bergstraße ist für das Bistum Mainz eine besonders wichtige Region“, sagte Bildungsdezernent Gereon Geissler im Rahmen des Pressegesprächs zum anstehenden Trägerwechsel an der Bensheimer Liebfrauenschule (wir haben berichtet). Fast schon klar, dass nach diesem Statement auch die Frage nach der Heppenheimer Bildungsstätte Haus am Maiberg aufkam.

Hatte doch am 30. September 2020 das Bistum nicht nur das Ende der Trägerschaft für die Bensheimer Mädchenschule, sondern auch die Schließung zahlreicher weiterer Bildungseinrichtungen zum Jahresende 2022 mitgeteilt – darunter eben auch das Haus am Maiberg.

Doch während mit dem Kolping-Bildungswerk Baden-Württemberg nun ein neuer Träger für die Liebfrauenschule gefunden wurde, sieht es für die nicht minder traditionsreiche Einrichtung an der Heppenheimer Ernst-Ludwig-Straße alles andere als rosig aus.

Zukunft der Immobilie offen

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„Bekanntlich sind die Übernahmegespräche mit dem Fürther Verein Kubus gescheitert. Aktuell sieht es deshalb so aus, als ob das Haus am Maiberg als Bildungseinrichtung tatsächlich zum Ende des nächsten Jahres geschlossen wird“, sagte Gereon Geissler. Weiter ließ der Bildungsdezernent des Bistums durchblicken: „Was anschließend mit der Immobilie passiert, ist noch nicht entschieden.“

Die Belegschaft der Bildungseinrichtung hat sich offenbar mit der Schließung abgefunden. Nicht wenige Mitarbeiter befinden sich schon jetzt auf Arbeitssuche oder haben sich bereits anderweitig orientiert. Seinen Verpflichtungen gegenüber den Mitarbeitern werde das Bistum Mainz aber selbstverständlich nachkommen und gemeinsam mit der Mitarbeitervertretung „einen guten und ausgewogenen Sozialplan“ erstellen, heißt es derweil aus der bischöflichen Pressestelle. Besagter Sozialplan soll nach Informationen der Redaktion im Frühjahr 2022 vorliegen.

Kein Widerstand mehr spürbar

Nichts mehr zu spüren ist demnach von dem anfänglichen Widerstand, der sich nach Bekanntgabe der Schließungspläne im Herbst 2020 breitgemacht hatte. Bildungsexperten und Institutionen aus ganz Deutschland protestierten damals öffentlich gegen die Pläne des Bistums. Die Liste der Absender von Protestbriefen reichte von Universitätsprofessoren bis zum Jugendrat in Lorsch.

Die Schließung nicht mehr hautnah miterleben wird derweil Benedikt Widmaier, derzeit noch amtierender Direktor der Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz. Er wird Ende März in die passive Phase einer Altersteilzeitregelung eintreten. Bis zum 31. Dezember 2022 soll Widmaiers bisheriger Stellvertreter Titus Möllenbeck das Haus am Maiberg kommissarisch verwalten.

Keine Abstriche beim Angebot

Dass er trotz der nahenden Schließung keineswegs gewillt ist, den bildungspolitischen Anspruch des Hauses herunterzuschrauben, bestätigt Möllenbeck auf Anfrage der Redaktion. Einmal mehr haben die Verantwortlichen vielmehr ein Programm auf die Beine gestellt, mit dem Aufklärungs- und Bildungsarbeit in den verschiedensten Bereichen geleistet werden soll. „Wir wollen wieder eine Menge machen. Was angesichts der Corona-Pandemie und der neuen Omikron-Variante dann aber auch tatsächlich möglich sein wird, weiß jetzt noch keiner“, so Möllenbeck. Ein Schwerpunkt des nächsten Jahres dürfte ohne Frage die „Woche der Demokratie“ sein, die in Kooperation mit der Stadt und der Landeszentrale für politische Bildung vom 9. bis 15. Oktober 2022 geplant ist – zum 175. Jubiläum der Heppenheimer Versammlung im Jahr 1847. fran/ü

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