St. Peter

Chor-Nachwuchs verbreitet Weihnachtssstimmung in Heppenheim

Das Weihnachtskonzert der Kinder- und Jugendchöre kam wieder gut an. Das lag auch an den ergreifenden Solo-Darbietungen.

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rid/ü
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Der Heppenheimer Kinder- und Jugendchor, der Schulchor der Schlossschule und der Junge Chor Querbeat verzauberten im Dom der Bergstraße. © Astrid Wagner

Heppenheim. So richtig eingestimmt auf die bevorstehenden Feiertage wurden die zahlreichen Besucher des traditionellen Weihnachtskonzertes des Heppenheimer Kinder- und Jugendchores, des jungen Chores Querbeat und des Schulchors der Schlossschule in der Kirche St. Peter, dem Dom der Bergstraße. Unter der Leitung von Musikdirektor FDC Helmut Vorschütz und der Klavierbegleitung von Hanna Klose verzauberten die Stimmen die Zuhörer.

Mit der Weise „Kinder tragen Licht ins Dunkel“ von Lorenz Maierhöfer eröffneten die jüngsten Sänger einen Nachmittag voller Besinnlichkeit. „Wenn die stille Zeit vorbei ist, dann wird’s auch wieder ruhiger“, zitierte Hausherr Pfarrer Thomas Meurer den Kabarettisten Karl Valentin. Worte, die für die Hektik in der Vorweihnachtszeit stehen, die oft kaum Raum für Luft holen und Besinnlichkeit lässt. Das Konzert gebe Gelegenheit, sich berühren zu lassen. Er selbst sei bei den Proben bereits „halb zerflossen“, verriet der Geistliche.

Querbeat und Jugendchor brachten stimmungsvolle Stücke

„Warte, denn es ist bald an der Zeit“ ging es fröhlich weiter. Hier wie auch beim nächsten Lied – „Ich reich dir gerne meine Hand“ – verzauberten Solisten das Publikum mit ihren klaren Stimmen. Man merkte schnell: In den Reihen der Jüngsten sind einige Gesangstalente. Bei Rolf Zuckowskis „Mitten in der Nacht“ sorgten Sänger und Solist für Gänsehautmomente. Schön zu sehen, wie sich die Großen über den Gesang der Allerkleinsten freuten.

Mitreißend „I will follow him“ aus dem Musical „Sister Act“, mehrstimmig vorgetragen vom Jugendchor. Voller Rhythmus und Lebensfreude. Getragener dann „Thy word“ von Wilhelm A. Torkel und „Dona nobis pacem“. Die Auswahl der Musikstücke zeigte, wie vielseitig die Chöre musikalisch unterwegs sind.

Nun stand Querbeat im Mittelpunkt der Darbietungen: Ob „A star is shining tonight“, „Alleluja“ und das „Christmas Lullaby“ – die Sängerinnen und Sänger bestachen durch ihre Mehrstimmigkeit, durch großartige Stimmen, perfekte Einsätze und ganz viel Spaß am Singen. Viel Gefühl durfte ebenso wenig fehlen. Beim Song „Run to you“ stellte sich Querbeat im Halbkreis um den Altar, es wurde still im Gotteshaus, als die Sänger ganz leise, andächtige Töne anstimmten. Mit einem beeindruckenden Bass-Solo begann der moderene Weihnachts-Klassiker „Mary did you know“.

Am Ende: „Leise rieselt der Schnee“

„Baba yetu“ ist das „Vater unser“, gesungen in Suaheli, „Jule nat – Heil’ge Nacht“ ging es weiter. Es folgte das ins Ohr gehende italienische „Nella fantasia“, das auf dem Thema „Gabriels Oboe“ aus dem Film „Mission“ (1986) basiert. Die Musik ist von Ennio Morricone. Die vielstimmige Version von Querbeat ging unter die Haut.

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Tara Seipp
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Zum Abschluss waren wieder alle Chöre gemeinsam an der Reihe. „Freuet euch auch“ jubelten sie. Aufgeregt stiefelten die jüngsten Sänger wieder in den Altarraum von St. Peter. „Wisst ihr, was wir jetzt singen?“, fragte Vorschütz die Kleinen. Großes Rätseln. „Leise rieselt der Schnee?“, fragte ein Kind. Fast richtig. Denn zuerst trugen die Chöre noch die musikalische Botschaft „Wir wollen Frieden“ zu den Menschen. Zum Klassiker „Leise rieselte der Schnee“ sangen bereits die ersten Besucher heimlich mit.

Gemeinsam stimmten Chöre und Publikum traditionell das „O du fröhliche“ an. „Mit dem heutigen Tag hab ich Weihnachten“, habe eine Sängerin beim Einsingen gesagt, so Vorschütz. Bei vielen Konzertbesuchern durften die gut anderthalb Stunden ähnliche Gefühle ausgelöst haben. Es gab verdient großen Beifall. rid/ü

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