Lorsch. In einheitlicher schwarzer Kleidung, mit roten Accessoires wie Krawatten, Fliegen oder Schals verziert, betrat der Heppenheimer Popchor 21 mit seiner Vielzahl an Sängern den Altar in St. Nazarius und gab damit ein einheitliches Bild ab. Besucher, die sich bereits ab 19 Uhr in der „offenen Kirche“ einfinden und die idyllische Atmosphäre auf sich wirken lassen konnten, tummelten sich an den Ausgängen und lauschten dem Chor aufgrund der restlos besetzten Bänke teilweise auch im Stehen. Für das Konzert waren Popsongs, Kirchenlieder sowie Weihnachtsklassiker angekündigt.
Vor den Künstlern flackerten rechts und links vom Altar künstliche Flammen, die eine gemütliche Stimmung kreierten. Die Tannenbäume am Altar wurden mit grünem Licht angestrahlt, die Jesusfigur hob man durch bunt wechselnde Lichter in Lila, Blau, Grün, Gelb und Orange hervor. Über den Säulen tanzten bunte Lichtornamente, die ebenfalls die Farben wechselten. Die Säulen selbst wurden mit rotem und grünem Licht angestrahlt.
Als ersten Beitrag gab der Chor den Klassiker „White Christmas“ von Bing Crosby zum Besten. „Nun kommen wir zu einem Kirchenlied aus dem 18. Jahrhundert – also nichts aus den Charts, wobei dieser Song kirchenintern sicher immer in den Charts ist“, kündigte Chorsängerin Monika Hebbeker, die zusätzlich durch den Abend moderierte, das nächste Stück an. Die Rede war von „Herbei, oh Ihr Gläubigen“.
Ausflug in das Musical „The Greatest Showman“
Die Zuhörer, die es von nah und fern in die Klosterstadt zog, zeigten sich ab dem ersten Song berührt durch das harmonische Zusammenspiel der Stimmen. Nun stand ein Genrewechsel in die heutige Zeit an. Mit „Million Dreams“ von der Sängerin Pink erfolgte ein kleiner Ausflug in das Musical „The Greatest Showman“. „Wir haben den Song als Chor ganz neu einstudiert und singen diesen zum ersten Mal im Rahmen eines kirchlichen Weihnachtskonzertes“, verriet Hebbeker.
Während der Darbietung von „I‘ll Be Home For Christmas“ von Bing Crosby wurde anschließend die Geschichte eines Soldaten, der einen sehnsuchtsvollen Brief an seine Familie schreibt, weil er Weihnachten zu gerne mit ihr verbringen würde, musikalisch erzählt. Ein weiterer Wechsel folgte – diesmal in die Romantik – mit „Make You Feel My Love“. Heidi Kirsch sowie Ingo von Poser aus dem Popchor gaben anschließend „Have Yourself A Merry Little Christmas“ gemeinsam zum Besten.
„Die nächsten Lieder muss ich nicht groß ankündigen, ihr werdet sie sofort erkennen“, machte es die Moderatorin spannend. Zu „Feliz Navidad“ riss es die Besucher sofort mit, und sie stiegen klatschend und schunkelnd mit ein. Einer idyllischen Weihnachtslandschaft galt es zu gedenken, als „Leise rieselt der Schnee“ vertont wurde. Ein Duett präsentierten Christiane Ehret-Jeltsch und Peter Bund zu Frank Loessers „Baby, It‘s Cold Outside“ aus dem Jahr 1944.
„Der folgende Song gehört jedes Jahr zu unserem Weihnachtsprogramm und die Botschaft ist leider immer noch nicht überflüssig“, fuhr Künstlerin Hebbeker weiter fort. Die Rede war von „Do They Know It‘s Christmas“. Zum Repertoire des Chors gehöre zudem das bekannte Stück „From A Distance“. Ein Solo stand an, als Carolin Schreiber das Publikum mit „I Will Follow Him“ in das Musical „Sister Act“ entführte. Spätestens zu „Jingle Bell Rock“ packte es gegen Ende des Konzertes auch den Letzten in der Bank, mitzuschunkeln und in die ausgelassene Stimmung einzusteigen.
Einen „textlichen Crossover“ wagte man gegen Ende auch, indem der Chor und das Publikum „Oh du fröhliche“ gemeinsam sangen. „Wir als Chor sind geübt, aber ihr seid mehr“, lachte Chorleiter Jürgen Rutz. Was den Besuchern zunächst etwas Sorge bereitete, stellte sich als harmonisches Zusammenspiel der Stimmen beider Parteien heraus.
Nachdem sich die Gemeinde zum Ende des Konzertes restlos von ihren Plätzen erhob, kam der Popchor den Zugaberufen mit „Imagine“ von John Lennon nach. „Stellt euch eine Welt ohne Gier, Hunger und Krieg vor“, wies die Moderatorin auf die Botschaft des Songs hin. Begleitet wurde der Chor das gesamte Konzert hinweg von Patrick Schneller am Cajon sowie Chordirektor Rutz am Piano.
Nach dem Konzert verweilten einige Gäste noch in St. Nazarius und bestaunten die aufgebaute Krippe, die mit bunt wechselndem Projektorlicht hervorgehoben wurde. An die Stufen des Altars war eine Lichterkette angebrachte, die warmes, goldenes Licht ausstrahlte. In allen Bänken sowie am und um den Altar herum wurden unzählige Teelichter platziert.
Singen auf dem Heppenheimer Marktplatz
Diejenigen, die von den Stücken gar nicht genug bekommen können, sind seitens des Popchors am ersten Weihnachtstag, 25. Dezember, ab 11 Uhr auf den Heppenheimer Marktplatz zum Weihnachtsliedersingen eingeladen. Bereits zuvor am Samstag, 21. Dezember, ist der Chor zudem im Stadion am Böllenfalltor in Darmstadt zu hören. Dabei wirken auch die Darmstädter Band The Silverballs sowie der Pfungstädter Popchor Mikado mit.
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