Traditionsfest

Bei der Erbacher Kerwe ist manches neu

Festzelt schützt vor Regen / Wieder mit Schausteller

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dj/ü
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Vom Regen ließen sich die Erbacher die Kerwelaune nicht verderben: Gleich elf Kerwemädchen umringten beim Umzug den Kerwekranzträger. © Dagmar Jährling

Erbach. Trotz Sperrung des Erbacher Tals wegen der Straßensanierung haben viele Gäste den Weg nach Erbach zur Kerwe gefunden. Selbst Ober-Laudenbacher wie Familie Höfle, für die es über die Wolfshecke und Juhöhe normalerweise ein Katzensprung nach Erbach ist, ließen sich das Fest nicht entgehen. Und das, obwohl sie umständehalber von Ober-Laudenbach runter nach Laudenbach durch Heppenheim und Sonderbach über die Werkstraße nach Erbach fahren mussten. Und das Angebot auf dem neuen Kerweplatz, dem Parkplatz der Mehrzweckhalle, konnte sich sehen lassen.

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Nach dem ersten Anlauf auf dem Hallenparkplatz kamen noch ein paar Neuerungen hinzu. Erstmals seit fast zehn Jahren konnte wieder ein Schausteller gewonnen werden. Er kam mit Gutzelstand, Kinderkarussell, Schießbude und kleiner Schiffschaukel nach Erbach. Statt Pavillons aufzustellen, wurde in ein Festzelt investiert. „Das hat sich schon wegen des Regens von Freitag auf Samstagnacht bezahlt gemacht“, sagte Fabian Jordan, Vorsitzender des Heimat- und Kerwevereins.

Umzug unter dem Schirm

Auch am Sonntag, als es ausgerechnet während des Kerweumzuges zu regnen begann, fanden im Anschluss viele Zuschauer Zuflucht im Zelt. Ein großes Angebot an Kuchen und Deftigem wie Hamburger und Hackklötze sorgte zusätzlich für Zufriedenheit bei den Kerwebesuchern. Bis der Lindwurm, der am Parkplatz gestartet war und über die Feldstraße lief, wieder zurück war, unterhielt der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Kirschhausen die Gäste im Zelt.

Auch der Umzugsverlauf war ein Novum. Statt im Bollert zu starten und den kompletten Ortsteil bis zum Ortseingang nahe der Halle zu durchlaufen, wurde wegen des Zugangs nur über Sonderbach und die Werkstraße die Strecke vom Ordnungsamt verlegt. Folglich starteten beachtliche elf Kerwemädchen mit ihrem Kerwekranzträger an der Halle. Nass war der designierte Kerwenachwuchs schon, bevor es richtig losging. Es folgten die Giggelträger Leon Bernhardt und Sara Guthier, der Fahnenträger Jacob Lulay, die Kerwesau Philipp Preßler sowie die Kerweausgräber Vincenz Lulay, Leo Rougelis und Nils Lulay. Gut getroffen hatte es das Brautpaar Marvin Greene und Julia Bernhardt. Sie wurden, geschützt von einem riesigen Schirm, im Cabrio von Linda Schneider transportiert.

120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Bierpong-Turnier

Eine neue Formation beim Umzug scheint der Schorle-Club zu sein. Die jungen Männer warben für das erste Erbacher Oktoberfest. Ebenfalls neu waren die jungen Hexen. Mit Hexenmasken und schwarz gekleidet waren sie nicht zu identifizieren. Es soll es sich um ehemalige Kerwepfarrer und Mundschenke samt Partnerinnen handeln. Die Prosecco-Schnecken transportierten Kühlboxen in Kinder- und Leiterwagen, um die Erbacher mit Prosecco zu versorgen.

Nicht fehlen durften Mitglieder des Heimat- und Kerwevereins in historischen Gewändern. Hoch auf dem Frontlader wurden Kerwepfarrer Tom Jordan und Mundschenk Luca Jordan transportiert, deren anschließende Predigt es in sich hatte. Lautstark folgten die Kerwejugenden aus Mittershausen-Scheuerberg, Hambach, Ober-Laudenbach, Wald-Erlenbach, Kirschhausen, Erbach und Lörzenbach.

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Apropos Kerwejugend: Am Samstagnachmittag wurde ein Bierpong-Turnier veranstaltet. Dabei muss ein Teammitglied einen Tischtennisball in einen der gefüllten Bierbecher werfen, der dann ausgetrunken werden muss. Insgesamt kamen 120 junge Erwachsene zu der Gaudi und wetteiferten in 40 Teams um den Sieg.

Premiere für Walters Hoffest

Parallel öffnete Familie Walter erstmals ihren Hof und die Keller zum Hoffest. Sie lud am Nachmittag zu Riwwelkuche und Kaffee ein. Im Keller waren eine Disko und eine Weinbar eingerichtet. Ab 17 Uhr spielten die Starkenburg-Musikanten auf. Sie zogen anderthalb Stunden später weiter in Richtung Kerweplatz und sorgten dort für Stimmung. Bei Familie Walter war dann die Feierowendband zugange. „Es war saustark. Wir haben bis morgens um sechs Uhr gefeiert“, sagte Andreas Walter. Obwohl die beiden Locations doch recht weit auseinanderliegen, sei, laut Jordan, rege zwischen beiden Orten gewechselt worden.

Am Montag folgte der Kindernachmittag mit kostenlosem Reitschulfahren und Belustigung durch Alleinunterhalter Dirk Arnold. Gegen Abend gaben Arnold und der frühere Kerwepfarrer Steffen Maurer einige von Maurer über die Jahre getextete Kerwesongs zum Besten, bevor die Kerwe wieder vergraben wurde und auf ein Neues im nächsten Jahr wartet. dj/ü

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