Kommunalpolitik

Diskussion um Modernisierung im Bauausschuss in Heppenheim

Der Bauausschuss hat über Machbarkeitsstudien für das Sportlerheim Kirschhausen und das Vereinsheim Mittershausen beraten.

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jr/ü
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Einer Sanierung des Obergeschosses im Sportlerheim Kirschhausen hat jetzt der Bauausschuss zugestimmt. © Jürgen Reinhardt

Heppenheim. Auch wenn wieder viel diskutiert wurde: Der Doppelhaushalt 2024/25 dürfte so wie die bisherigen Doppelhaushalte im Stadtparlament ohne allzu großen Widerstand durchgehen.

Im Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss (BUS) jedenfalls war es am Ende allein Ulrike Janßen (LIZ.Linke), die mit Nein stimmte. Alle anderen billigten sowohl Haushalt als auch Investitionsprogramm und Wirtschaftsplan der Stadtwerke. Ein Ergebnis ähnlich wie in der Vorwoche schon im Sozial-, Kultur- und Sportausschuss (SKS).

Mehrere Optionen stehen zur Wahl

Kontrovers ging es am Dienstagabend vor allem bei zwei Objekten zu: Dem Sportlerheim in Kirschhausen und dem Vereinsheim plus Halle in Mittershausen. Für beide Objekte gibt es – wie vom Stadtparlament beschlossen – inzwischen Machbarkeitsstudien, die jeweils drei Varianten zur Modernisierung der Objekte vorschlagen.

Für Kirschhausen reicht das von der Sanierung nur des Obergeschosses für 667 000 Euro (Variante 1) über die energetische Sanierung des Gesamtgebäudes für 3,3 Millionen Euro (Variante 2) bis hin zum Abriss und Neubau für 3,84 Millionen Euro (Variante 3). In Mittershausen geht es bei Variante 1 um die Sanierung und technische Ertüchtigung der Bestandsgebäude (Vereinsheim und Halle) für 223 000 Euro, bei Variante 2 um eine energetische Sanierung für 713 000 Euro, bei Variante 3 um Abriss und Neubau des Vereinsheims für 1,152 Millionen Euro.

Im Ausschuss wurde deutlich, dass die Koalition aus CDU und SPD, also die Parlamentsmehrheit, ihre Entscheidung bereits getroffen hat: Zweimal Variante 1. Denn diese Varianten seien ausreichend, um die vor Ort bestehenden Bedürfnisse zu befriedigen. Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) sieht die Zukunft des Sportlerheims in einem modernisierten Obergeschoss, das Kirschhäusern, aber auch anderen Bürgern bei größeren Veranstaltungen zur Verfügung steht – als räumliche Ergänzung zur Alten Schule oder dem Pfarrheim.

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Die Schützen blieben im Untergeschoss, das vor wenigen Jahren erst saniert worden war, die Gebäudeverwaltung würde vom SV Kirschhausen übernommen. Auch für Mittershausen mit seinem Vereinsheim reicht Variante I aus Sicht der Koalition völlig aus, allerdings soll ein Zugang zum Friedhof hergestellt werden.

Aus der Opposition kam Kritik am „außergewöhnlichen Vorgehen“ (Franz Beiwinkel, Grüne) der Koalition, hier hätte man mehr Mitsprache und „lieber gleich was Ordentliches“ (Kerstin Buchner, Freie Wähler) oder verwies auf Vorgaben zur energetischen Sanierung (Janßen). Burelbach wie auch die Erste Stadträtin Christine Bender (SPD) erinnerten allerdings daran, dass es sich hier um Machbarkeitsstudien handele, konkrete Pläne später aber den Stadtverordneten zur Entscheidung vorgelegt und im Bedarfsfall geändert würden.

Umbau des Umkleidehauses

Die jetzt im Doppelhaushalt eingestellten Beträge – 667 000 beziehungsweise 223 000 Euro – wurden auf Vorschlag von Jürgen Semmler (CDU) darüber hinaus mit einem Sperrvermerk versehen.

Thema war auch der geplante Umbau des Umkleidehauses im Stadion. Hierfür sollen 2024 400 000 und 2025 noch einmal 250 000 Euro ausgegeben werden, außerdem 564 000 Euro für die Umgestaltung der Freifläche Stadion. Susanne Marx (FDP) brachte in diesem Zusammenhang einen Antrag ein, der 40 000 Euro für ein Beachvolleyball-Feld im Stadion vorsieht. Geklärt werden soll noch, ob im Umkleidehaus eine eigene Dusche eingebaut wird; derzeit werden die in der Nibelungenhalle genutzt.

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mam/ü
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Neben dem Sport ging es natürlich auch um andere „Produktbereiche“, für die in den kommenden beiden Jahren Geld zur Verfügung stehen soll. So soll die Planung für die Kreuzungen im Verlauf der Tiergartenstraße mit 100 000 Euro und die für eine neue Rad- und Fußgängerbrücke am Erbachwiesenweg (Richtung Laudenbach, die alte Brücke musste abgerissen werden) vorangetrieben werden. Ulrike Janßen wollte, erfolglos, 48 000 Euro jährlich für den Radverleih „Nextbike“ streichen lassen, Zweifel wurden auch an 425 000 (2024) und 462 000 Euro (2025) für die Stadtbuslinie geäußert, die, so Susanne Marx, kaum genutzt würde.

Abgelehnt wurde ein Antrag Beiwinkels, den Weg von Erbach über den Maiberg nach Heppenheim für Radler tauglich auszubauen, allerdings soll geprüft werden, was hier machbar ist. Angenommen wurden Anträge der Koalition für Hambach, die 100 000 Euro für eine neue Belüftungsanlage in der Schlossberghalle vorsehen, sowie eine Überprüfung durch den Magistrat, ob die Pergola am Dorfgemeinschaftshaus trotz Denkmalschutz überdacht werden kann. jr/ü

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